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Käfer - Änderungen 4



Wir bleiben noch einen Moment bei den weißen VW-Käfern aus dem Kapitel 'Käfer-Änderungen 3'. Auf den ersten Blick fallen die Veränderungen nicht so sehr auf. Nur die Zwangsbelüftungen an den hinteren Seitenscheiben mögen etwas irritieren.

Immerhin, muss man jetzt nicht mehr ein Fenster des sehr luftdichten Wagens öffnen, damit man die Tür leichter schließen kann. Wer genau hinschaut, erkennt die geänderte Front samt Kotflügel. Diese deutet auf einen völlig umkonstruierten Vorderwagen hin.

Es gibt ein offizielles Bild, wo in den vorderen Gepäckraum sage und schreibe vier Kästen Bier passen. Das wurde erreicht durch die neue Vorderachse mit McPherson-Federbeinen und unterem Querlenker zusammen mit den Enden des Stabilisators. Der Chassiskopf ist jetzt im Prinzip zweiteilig und nicht mehr wieder zu erkennen.

Die Lenksäule knickt in der Mitte nach außen ab und mündet im tief und am Rande angeordneten Lenkgetriebe mit einer Verbindungsstange zum Umlenkhebel der anderen Seite. Man braucht diesen im Prinzip nur mit dem Lenkgetriebe zu vertauschen und schon hat man eine Rechtslenkung.

Von der Verbindungsstange gehen die beiden Spurstangen aus, die jetzt nach so vielen Jahren gleich lang sind. Zu dem Ensemble gesellt sich der Lenkungsdämpfer, alles sehr platzsparend unter dem Boden des vorderen Gepäckraums. Darüber hat noch das liegende Reserverad Platz und darüber zwei der vier Bierkästen.

Sogar der Behälter für die Scheibenwaschanlage ist jetzt seitlich geblieben. Nur der Wagenheber wanderte unter die Rücksitzbank. Durch diese Umbauten wuchs der Radstand um 20 mm, eine Ansage an die Werkstätten. Denn diese hatten fast nur Hebebühnen, auf die man in vier vorbereitete Mulden fuhr und den Wagen sofort anheben konnte.

Sie müssen das einmal bedenken. Alle VW mit Heckmotoren, auch die Typen 2, 3 und 4 hatten bis dato einen Radstand von 2.400 mm. Mit anderen Worten, die Änderungen am Käfer fallen aus dem Rahmen und er selbst wird das noch bereuen. Aber man macht munter weiter, z.B. hinten mit der Schräglenkerachse, die vorher nur der Automatik vorbehalten war.


Als eher problematisch erwiesen sich später die Doppelkanal-Zylinderköpfe der 1,3L- und 1,6L-Motoren. Die neigten nämlich zu Rissen zwischen den beiden Kanälen, allerdings wurden diese meist erst bei der Demontage bemerkt. Der Ölkühler ist jetzt aus Aluminium und leicht nach vorn versetzt. Im wurde oft die Schuld am Versagen des dritten Zylinders gegeben.

1971 wird sogar die Motorhaube in ihrer Kontur noch einmal verändert und erhält jetzt 28 Luftschlitze, das Cabrio sogar noch mehr und anders angeordnet. Durch einen Diagnosestecker werden die Werkstätten erneut herausgefordert, denn sie müssen nun an geeignetem Platz einen Diagnosestand einrichten. Das Ziel einer vollautomatischen Überprüfung ist aber noch weit entfernt, die allermeisten Prüfpunkte werden per Knopfdruck quittiert.

Das Heckfenster wird wohl erneut vergrößert, diesmal um vier Zentimeter nach oben. Der hintere Gepäckraum erhält eine Abdeckung, außer dem 1200er. Bevor das Armaturenbrett in Gänze geändert wird, erhält es hinter dem Lenkrad rechts einen Hebel für Scheibenwischer/-wascher.


Und warum war ein neues Armaturenbrett nötig? Weil nach dem Käfer mit der '02' der mit der '03' hinten dran erschien. Der hatte jetzt eine gewölbte Windschutzscheibe und damit war mehr Tiefe für das Armaturenbrett möglich. Die musste allerdings von der vorderen Haube abgezwackt werden. Das neue Armaturenbrett trug zwar dick auf, wirkte aber mit nur einer Armatur ein wenig ärmlich.


Von dem/der Fahrer/in kaum zu bemerken waren die neuen dreibeinigen Vordersitze, die wohl aus dem Golf entlehnt waren. Sehr wohl wahrzunehmen allerdings die hinteren Leuchten, treffend 'Elefantenfüße' genannt. Sie enthielten jetzt immer Rückfahrscheinwerfer, nicht wie bei den Vorgängern der L-Ausstattung zugeordnet.


Und weil die Fertigung des neuen VW Golf den Platz im Stammwerk Wolfsburg braucht, wird ab jetzt der Käfer nur noch in Mexiko gefertigt., und zwar in der alten Form. Praktisch werden alle Fortschritte bis auf die Rücklichter zurückgenommen. Er wäre sonst offensichtlich zu teuer und damit unverkäuflich.






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