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Einführung



kfz-tech.de/PVW1291

Wie ist das alles entstanden? Da interessiert sich jemand noch vor der Jahrhundertwende eher für die Elektrotechnik und wird doch als Kfz-Techniker weltberühmt. Auch ist sein Name eigentlich mit sehr teuren und großen Fahrzeugen verbunden und doch entwickelt er eine Liebe zum einfachen, leichten und dadurch günstigeren Auto.

Schon früh macht er bei einer Firma Karriere, die eigentlich für luxuriöse Wagen bekannt ist. Dort möchte sich niemand zum Volkswagen (der Name existiert damals schon) bekennen. Einer seiner Chefs hält ihn gar für nicht fähig, eine Konstruktion endgültig abzuschließen. Was ist das für ein Mensch, der wohl des Öfteren von seinen eigentlichen Zielen abgehalten zu werden scheint.

Er spielt eine Rolle in zwei Kriegen, die 21 Jahre voneinander entfernt sind. Ruhe zum Konstruieren hat er nur in eher jüngeren Jahren. Später ist er wohl ständig gehetzt. Bei Austro-Daimler, weil er seine weitergehenden Ziele nicht verwirklichen kann, bei Daimler in Stuttgart durch eine Fusion, kaum dass er dort ankommt. Und danach wohl durch Sorgen um die Belegschaft in der eigenen Firma. Am meisten treibt ihn aber ein wild gewordener Diktator an.

Und doch bringt diese, man kann es wohl nicht 'Zusammenarbeit' nennen, eine Konstruktion zuwege, die mit ihren Grundprinzipien für lange Zeit Bestand haben wird. Der Käfer hat das T-Modell von Ford nicht nur in der Produktionszahl übertroffen, sondern bei weitem auch in der Produktionsdauer. Nein, fertig war er nach dem Zweiten Weltkrieg noch nicht, das haben andere bewerkstelligt.

Und immer, wenn etwas Bedeutendes zustande gebracht wird, kommen die, die das schon vorher erfunden haben wollen. Dummerweise hat das VW-Werk von denen eine ganze Reihe durch Zahlungen anerkannt. Ferdinand Porsche jedenfalls scheint diese Anklagen besser weggesteckt zu haben als beispielsweise Rudolf Diesel. Vergleicht man die Konstruktionen bis unters Blech, dann kann man über die Frechheit der Vorwürfe z.T. nur den Kopf schütteln.

Ernster zu nehmen sind die Sorgen um die politische Haltung des Technikers Porsche. Hier ist wohl jemand sehr devot zu Werke gegangen, hat vermutlich Vieles ausgeblendet, was er hätte zur Kenntnis nehmen müssen. So macht er sich zum Werkzeug Hitlers, nur seinem Antrieb als Konstrukteur folgend. Seinen Sohn tadelt er noch, als der bei Kriegsbeginn über Hitler sagt, der sei jetzt wohl endgültig verrückt geworden.

Und was wird daraus? Ein Wagen in rekordverdächtiger Zeit im Prinzip gegen die komplette Konkurrenz und wohl teilweise die Zulieferer, obwohl alle heucheln, ihm helfen zu wollen. Und der Diktator sonnt sich in seinem Glanz, verspricht den Leuten ein Auto für 5 Mark die Woche. Sie mögen erkennen, so ganz einfach hatte es Ferdinand Porsche mit seiner Erfindung nicht.

Doch, am Neubau des Volkswagenwerks, damals hieß es noch anders, hätte man vielleicht die zukünftige Größe der Marke erkennen können. Da sind dann andere Akteure zu nennen, wie der britische Major Hirst und Heinrich Nordhoff. Mit Sicherheit auch die Belegschaft, die kurz nach dem Krieg, oft genug Kohldampf schiebend, bei schon laufender Produktion die Trümmer wegräumt.

Dabei ist der Käfer eigentlich ein schreckliches Auto. Am deutlichsten wird das sichtbar, als 1962 Opel den Kadett vorstellt, zwar nicht hübscher, aber mit deutlich mehr Nutzen. Da sieht man, wohin konsequente Umsetzung von Verbraucherwünschen fähig ist. Man könnte sagen, diese Opel sind dem VW-Käfer in beinahe allen Belangen überlegen. Und trotzdem haben sehr viele Deutsche weiterhin zu ihm gehalten, wie 50 Jahre lang zum Tatort.

Man wird sich sogar schwertun, dem Käfer eine weitaus größere Zuverlässigkeit nachzusagen, obwohl die Fertigungsqualität ab Werk z.T. wirklich ihresgleichen sucht. Noch heute stampft man bei VW ein nagelneues E-Auto aus dem Boden, das der etablierten Konkurrenz jedenfalls in punkto Hardware sogar leicht davonzieht. Das dürfte auch für die Amerikaner ein Grund gewesen sein, den Käfer heimischen Produkten vorzuziehen.

Und dann der Kundendienst. Ob er noch heute so ist? Der hat die Amerikaner noch mehr überzeugt. Die Deutschen haben vermutlich eher die günstigen Preise für Austauschteile mit Werksgarantie geliebt und die Berechenbarkeit der Werkstattarbeiten. Aber gebaut werden hätte der Käfer nicht so lange. Auch die davon abgeleiteten Derivate, besonders der 411/412 waren wohl deutliche Schritte in die falsche Richtung.

Eigentlich galt das auch für den VW-Bus. Ich weiß, jetzt verärgere ich eine Menge Fans, aber bei Lichte betrachtet gab es schon zur Zeit seiner Entstehung Konkurrenz mit Frontantrieb, leider mit jeweils dem falschen Motor. Unglaublich aber, was man bei VW aus dem Prinzip des Heckmotors noch alles herausgeholt hat. Schon viel früher endet die Reise des Teils 1. Zu viel ist zu der Zeit seiner Entstehung zu sagen. Vielleicht gelingt es ja, das eine oder andere falsche Statement ein wenig zu begradigen. Jedenfalls mit Affenliebe gehen wir nicht auf die Marke zu.

1932Zündapp Typ 12
1933NSU Typ 32
1934Ideenkonzept Volkswagen
1935Beginn der Vorserie
1938Grundsteinlegung VW-Werk
1939Typen 60 und 64
1940Kübelwagen
1941Schwimmwagen
1941Kommandeurswagen
1945Beginn Serienproduktion
1947Erste Export-Aktivitäten
1948Polizei-Cabrio
1949Export-Limousine
1949Hebmüller- und Karmann-Cabrio
1950Typ 2 Bus/Transporter T1
1953Ungeteilte Heckscheibe
1953Werk in Brasilien
195522 kW (30 PS) statt 18 kW (25 PS)
1955Karmann-Ghia
1955Samba-Bus
19551 Million VW-Käfer produziert
1957Vergrößerte Heckscheibe
196025 kW (34 PS) statt 22 kW (30 PS)
1960VW wird Aktiengesellschaft
1961Typ 3 VW 1500/1600
1964Fridolin Bundespost
1965VW 1600 TL
1964Übernahme Audi von Mercedes
1964Werk in Mexiko
1965VW 1600 TL
1965Typ 2 Facelift
196529 kW (40 PS) und 32 kW (44 PS)
1966Formel V
1966Audi übernimmt NSU
1967Bus/Transporter T2
1967Neues Logo
1968Eisenbahn-Stoßstangen
1968Typ 4 Viertürer 411
1969VW-Porsche 914
1969VW 181
1970VW 1302
1970VW K 70
197215 Mio. Produktionsweltmeister
1972412 Facelift
1973VW 1303
1974Letzter VW-Käfer in Deutschland produziert.
2003Letzter VW-Käfer überhaupt produziert.







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