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  Telematik - Datenschutz 1



Von dem Recht auf die eigenen Daten ist so wahnsinnig viel die Rede. Aber es scheint, als wenn da viel Kritik und damit auch Nachdenken am Kern des Problems vorbeiginge. Nehmen Sie dieses Beispiel, wo der Kühlschrank als Beleg für die Wichtigkeit des Internets der Dinge selbstständig Milch nachbestellt, wenn diese zur Neige geht.

Ist das wirklich die lange ersehnte Lösung eines Problems? Schon etwas näher dran ist das Beispiel für den nötigen Schutz der eigenen Daten, dass Unternehmen u.U. an Krankenakten potentieller Bewerber/innen kommen und das ihre Entscheidung beeinflussen könnte. Jetzt gehen wir einmal davon aus, dass dies noch nicht Wirklichkeit ist, ganz abgesehen davon, wie solche Akten denn zu interpretieren seien.

Achten Sie einmal, wie wenig handfeste Beispiele in Sendungen über Datenschutz genannt werden. Wir wollen in diesem Kapitel einmal auf Dinge hinweisen, die es schon seit Zeiten gibt und über die man sich kaum oder gar nicht aufregt.

Beginnen wir mit eher harmlosen Beispielen: Da habe ich coronabedingt dem Enkel eine Software zum Erstellen von virtuellen Eisenbahnanlagen nicht persönlich überreichen können. Aus der Not eine Tugend gemacht und gesagt, er solle mit der kostenlos downloadbaren Version beginnen und wenn er an deren Grenzen stoße, hätte ich die Vollversion für ihn.

Vielleicht hat ja auch sein Vater mitgefiebert, jedenfalls sind die beiden für mich unerwartet schon jetzt so weit. Die bräuchten also die Software. Schicken oder noch einmal im Netz kaufen lassen? Ich wollte es probieren, das Problem rein elektronisch zu lösen. Natürlich schlug der erste Versuch per E-Mail mit Anhang prompt fehl.

Keine Kritik, für über 3 GByte sind nun einmal Mailboxen nicht ausgelegt, auch wenn man eine besonders niedrige Datenrate akzeptieren würde, die andere möglichst wenig stört. Der zweite Versuch sieht mit dem Upload in ein sozusagen geheimes Fach auf unserer Website schon viel besser aus.

Dann wird es kritischer. Eigenartigerweise haben wir in nun fast 20 Jahren nie Dateien von fremden Internetseiten heruntergeladen, es sei denn, das ging per Klick. Also ein entsprechendes Programm runtergeladen und damit versucht, zur Probe die Dateien unbescholten auf meine Festplatte zu bekommen. Um es kurz zu machen, bei der exe-Datei hat das Programm gespuckt, z.T. sogar die Endungen von Dateien verändert.

Seltsamerweise ließ sich diese auch nicht als Anhang weitergeben. Ich hatte sogar die zuständige Spam-Überwachung am Hals. Warum zum Teufel kann man nicht ein ordnungsgemäß erworbenes Programmpaket mit Passwort seinem Enkel schicken? Wer schaut da hinein und muss solche Sperren in Gang setzen.

Schon etwas weniger harmlos: Wenn wir ein neues Buch hochladen, so hat es sich der Bücher-Teil von amazon angewöhnt, dieses im Netz auf Doubletten zu untersuchen. Da wir aber immer unsere Besucher am Entstehen unserer Bücher teilhaben lassen, befinden sich, auch noch später zu Werbezwecken, Teile des Buches auf unserer Website.

Der Such-Algorithmus ist mit Sicherheit künstlich, aber nicht intelligent, denn jedes Mal gibt es Ärger wegen angeblichen Plagiierens. Er war also zu blöd, sich den Verfasser anzuschauen. Ebenso werden mir auch laufend meine eigenen Bücher angeboten. Warum muss sich amazon mit möglichen Rechtsverletzungen befassen, für die ein/e Autor/in eindeutig selbst verantwortlich ist?

Das reicht Ihnen noch nicht, ok: Seit etwa 10 Jahren benutzen wir eine 3D-CAD-Software, die damals gut 7.000 € gekostet hat. Inzwischen lässt sich der Rechnerwechsel nun wirklich nicht mehr hinauszögern. Auf der Homepage des wohl renommierten Händlers können wir unsere Lizenz nicht umstellen, allein schon deshalb, weil unsere Rechnung von damals nicht die verlangte Auftragsnummer hat.

E-Mail an den Händler wird prompt beantwortet mit einer Übergabe der Lösung des Problems an Herrn XXX. Der ruft nach Tagen an, sieht aber kaum eine Chance zu helfen, verweist vielmehr auf den Hersteller. Meine Bitte, auch dabei zu helfen, wird sehr unenthusiastisch aufgenommen versprochen. Natürlich scheitern eigene Versuche beim Hersteller erst recht.

Vermutlich kennt der uns als Kunden gar nicht. Und natürlich hören wir von dem Händler seit 1,5 Monaten nichts mehr. Muss man also so eine teure Software aufgeben oder evtl. sogar neu kaufen? Was, wenn wir schon nach 5 Jahren den Rechner gewechselt hätten? Und warum darf die Software bei jeder Benutzung überprüfen, ob ich eine Lizenz habe?

Verstehen Sie? Es gibt einen Haufen Software, die läuft nur mit Internet-Zugang. Da könnte nicht nur die Lizenz geprüft werden, sondern es wäre praktisch möglich, exakt zu dokumentieren, wann wir damit arbeiten. Ist das völlig legal? Haben Sie da schon einmal irgendjemand deswegen schreien hören?

Will sagen, wir regen uns vielleicht wegen Petitessen auf und in Wirklichkeit ist Orwell schon schlimmer zugange als in 1984 beschrieben. Jetzt denken Sie das einmal auf beinahe alle Software um, die aktualisiert werden muss. Was ist denn anders als wenn der/die zuständige MfS-Mitarbeiter/in über Ihnen auf dem Dachboden Ihre Arbeitszeiten mitprotokollieren würde?

Immerhin, unser Microsoft Office funktioniert auch ohne Aktualisierung, zwar mahnend, aber das schon seit Jahren, auch als neuere Version. Aber was ist mit den schon so viel gepriesenen Verbindungen des Autos zum Hersteller? Als die Kriminalpolizei den Täter dingfest machen wollte, der immer wieder auf andere Fahrzeuge schoss, durfte die noch nicht einmal auf die Maut-Daten zugreifen.

Da werden auf der einen Seite Beschränkungen erlassen, die auf der anderen Seite völlig legal und millionenfach umgangen werden. Lesen Sie im nächsten Kapitel mehr über Datenschutz und wie man ihn vielleicht auch selbst organisieren kann. Fortsetzung folgt.







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