Vielleicht kann ja das immer bei der gleichen unvermeidbaren Gelegenheit auftretende Geräusch z.B. im Armaturenbrett nerven, aber irgendwelche Schwingen vom Fahrwerk oder der Lenkung her noch viel mehr. Denn hier kommt noch der Aspekt der Sicherheit hinzu. Komme ich noch unbeschadet nach Hause, fahre ich nicht besser langsam?

Die Werkstatt hat damit ein anderes Problem, nämlich eine Nadel im Heuhaufen zu finden, und das hoffentlich zu noch erträglichen Kosten. Denn niemand zahlt gerne, aber besonders dann nicht, wenn das, wofür er/sie zahlt, so überflüssig wie ein Kropf zu sein scheint. Man müsste zaubern können und nur 'Geh weg!' sagen können.

Natürlich geraten als erstes die Räder in Verdacht. Wir sagen bewusst nicht 'Reifen', weil wir die Felgen und damit z.B. die Auswuchtung mit einbeziehen wollen. In dem vorliegenden Fall kommt der Probefahrt fast noch mehr Bedeutung zu als beispielsweise der Befragung des/der Fahrers/in. Denn vermutlich hat die Schüttelei irgendwann ganz harmlos und eher unbemerkt begonnen.

Bitte bedenken Sie, dass es bei Probefahrten möglich ist, fast jedes Tempo auch mit abgeklemmtem Antrieb zu absolvieren. Das heißt nicht, den Motor abzustellen. Es reicht schon, die Kupplung zu treten. Es wäre schon gut, bei so einer Gelegenheit zwischen vorne und hinten unterscheiden zu können. Bitte bedenken Sie auch, dass der Betrieb eines Fahrzeugs oben auf der Hebebühne verboten ist.

Die Räder sollten nach der Demontage anders als gewöhnlich behandeln werden. Schon vorher auf Spiel achten, vorne die komplette Lenkung mit einbeziehen und auch Sichtprüfen. Besonders an der Auswuchtmaschine erst ein Probelauf, um den Ist-Zustand festzustellen. In seltenen Fällen könnte es sogar ein sehr defekter Stoßdämpfer sein. Ob da allerdings eine Prüfung auf austretendes Öl genügt? Lieber zurückstellen.

Ach ja, ungleich verteilter Schmutz könnte auch eine Rolle spielen, also zunächst mit Dreck und Speck auf die Auswuchtmaschine. Es geht schließlich darum, den Fehler zu finden und nicht die Spuren zu verwischen. Über das Spannen und Zentrieren hatten wir es schon im vorigen Kapitel. Sollten allerdings spurverbeiternde Platten verwandt worden sein, dann wäre vor allen weiteren Maßnahmen eine Probefahrt ohne sinnvoll.

Bleibt die Prüfung auf der Auswuchtmaschine ohne Ergebnis, ist vielleicht eine verschärfte Sichtprüfung notwendig. Ist der Reifen einigermaßen gleichmäßig abgenutzt oder hat er eine ebene Stelle (Bremsplatten). Sitzt er gleichmäßig auf der Felge und beult auch nirgendwo seitlich aus? Sehr wichtig sind die Prüfungen auf Rundlauf und Seitenschlag an der Felge mit jeweils maximal ca. einem Millimeter. Alles das ist mit dem Auswuchtgerät möglich.

Aber insgesamt würde ich nicht neu auswuchten, solange die Unwucht unter 20 Gramm liegt. Auch würde ich den Reifen nicht auf der Felge verschieben, solange beim Messen am Reifen nur maximal ein weiterer Millimeter hinzukäme. Lieber die Reifen der anderen Achse ähnlich begutachten und tauschen. Hüten Sie sich vor Aktionismus, der nichts bringt. Denn, wird die Ursache so nicht gefunden, führen ziemlich bald alle Wege doch zum Achsmessstand.