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  Räder wechseln



Das Wichtigste beim Radwechsel ist neben dem absolut sicheren Aufbocken des Fahrzeugs das vom Hersteller angegebene Anzugsdrehmoment für die Radschrauben. Erstaunlicherweise ist das Thema Korrosion hier ebenfalls von Bedeutung.

Und wie kompliziert das ist. Alle Stellen am Rad sind tabu, von denen aus bei höherer Raddrehzahl verwendetes Anti-Korrosionsmittel wie beispielsweise Wachse auf die Bremsscheibe gelangen könnte. Auch die Gewinde der Radschrauben dürfen nicht damit in Berührung kommen, dürfen ebenfalls nicht geschmiert werden. Also gilt es, solche Mittel sorgfältig am Zentriersitz zur Radschraube hin zu verteilen und nicht zu viel davon zu verwenden.

Was Sie da an Arbeit gespart haben, dürfen Sie getrost in die Reinigung bestimmter Flächen investieren. Damit ist in erster Linie die Anlagefläche zur Bremsscheibe hin gemeint. Blitzblank wäre eine gute Bezeichnung dafür, ebenso wie die der Felge von hinten. Natürlich haben sie vor dem Wachsen die Zentriersitze der Radschrauben, aber auch den der Felge überprüft bzw. gereinigt. Letztere bedankt sich dadurch, dass das losgeschraubte Rad nicht nach dem Losschrauben auf diesem festklemmt.

Sie glauben nicht, wie wichtig eine korrekte Zentrierung ist. Da kann das Auswuchten noch so penibel durchgeführt worden sein, mangelhafte Zentrierung überschattet alles. Sie droht besonders bei der Verwendung von spurverbreiternden Platten. Prüfen Sie, wenn diese schon sein müssen, sofort nach deren Montage den einwandfreien Lauf der Räder bis hinauf zu Autobahngeschwindigkeit. Werden hier Fehler zu spät bemerkt, sucht die Werkstatt für viel Geld lange danach.

Natürlich hat das Verbot des Schmierens von Radschrauben in erster Linie den Grund, das vorgeschriebene Drehmoment zu gewährleisten. Umgekehrt muss sich dann aber auch die Schraube einigermaßen leicht in das Gewinde drehen lassen. Das geschieht auch dann grundsätzlich von Hand, wenn Schlagschrauber mit einstellbarem Drehmoment verwendet werden. Schrauben an Flanschen grundsätzlich über Kreuz festziehen.

Leichtmetallfelgen sind für den Betrieb im Winter nur dann geeignet, wenn sie z.B. mit Klarlack gegen Korrosion geschützt sind. Der Kontakt mit Streusalz kann an ungeschützten Stellen zur Ausbildung spitzer Pickel führen. Bei einem Wechsel von Leichtmetall auf Stahlfelge und umgekehrt ist auf eine geeignete Länge der Radschrauben zu achten. Sollte sich darunter eine diebstahlhemmende befinden, dann diese gegenüber dem Ventil montieren.

Bei der Gelegenheit des Radwechsels sind mancherlei Prüfvorgänge möglich. Das betrifft den Luftdruck des Reserverades und/oder das Ablaufdatum des Pannensets. Leider ist letzteres oft nur eine sehr begrenzte Zeit nutzbar. Wurde es geöffnet, ist ohnehin ein neues fällig. Auch kann das ein Grund für die Werkstatt sein, bei der Montage neuer Reifen einen Aufpreis zu verlangen. Man kann aber auch selbst den alten Reifen im Schulterbereich anbohren und das Zeug auslaufen lassen. Gesundheitsvorschriften beachten.

Sollten Sie selbst die Reifen wechseln, nutzen Sie unbedingt die Chance für eine kleine Inspektion. Ob geschmierte Stellen schützende Gummihülsen noch dicht sind, ist durch Sichtprüfung und Fingerkontakt nachprüfbar. Werden die Tüllen rechtzeitig getauscht, kann das z.B. bei der Lenkung Kosten bis zu 1.000 Euro sparen. Werden Schäden an Bremsschläuchen oder Radaufhängungen sichtbar, ist die Betriebssicherheit vielleicht noch unmittelbarer gefährdet.

Zum Schluss sei noch ein ziemlich schnelles Schwingen des Lenksystems beim Motorrad (Shimmy) erwähnt (Bild ganz oben). Es tritt beim Gaswegnehmen bzw. Ausrollen bei 100 km/h stark bis 40 km/h nur noch schwach auf. Hier kommt neben Fehler beim Luftdruck oder der Beladung noch Verschleiß am Lenkkopflager bzw. der Vorderradgabel in Betracht.









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