Suche

A     B     C     D     E     F     G     H     I     J     K     L     M     N     O     P     Q     R     S     T     U     V     W     X     Y     Z




Formeln
Alle Tests
Kfz-Jobs
Motorölfinder



  Aquaplaning



Sie können schon jahrelang Auto gefahren sein und sind diesem Phänomen nie begegnet. Wenn Sie andere von so einer Situation berichten hören, bleiben Sie ein wenig ungläubig zurück. Und doch kann es Sie jederzeit ereilen, das Schicksal 'Aquaplaning'. Voraussetzung ist allerdings genügend Wasser auf der Fahrbahn.

Das Verrückte ist, sogar neue Reifen können aufschwimmen, wenn es nur genügend Wasser ist und Sie Ihre Geschwindigkeit nicht angepasst haben oder nicht mehr anpassen konnten. Letzteres glauben Sie nicht? Dann schauen Sie sich einmal gewisse Autobahnen an mit unüblich engen Kurven. Auf der Autobahn ist die Gefahr am größten, denn hier kann die Geschwindigkeit recht hoch sein.

Wenn Sie sich an maximal 100 km/h auf der Landstraße halten, sind unkritischere Tempi unter 80 km/h recht schnell zu erreichen. Außerdem ist eine Landstraße in der Regel schmaler, was die rasche Entwässerung erleichtert. Allerdings, hier würde Aquaplaning noch viel weitreichendere Folgen haben. Warum? Weil hier die Kurven noch enger sind und darum geht es.

Denn eins muss Ihnen klar sein, richtig zuschlagendes Aquaplaning raubt Ihnen die Bremse und die Lenkung gleichzeitig. Wobei noch nicht einmal klar ist, ob die Fuhre ab jetzt exakt geradeaus geht. Ich habe so einen Fall schon einmal erlebt und hatte das Gefühl, der Wagen zieht ein wenig nach links. Leider befanden sich da noch vor der mittleren Leitplanke Bordsteine, aber nicht durchgehend, sondern für die Wasserabläufe mit scharfen Einbuchtungen.

Können Sie sich vorstellen, was das für ein Gefühl ist, zu lenken und nichts passiert, zu bremsen und es passiert ebenfalls nichts. Das wünschen Sie Ihrem ärgsten Feind nicht. Und glauben Sie ja nicht, ich sei da mit 180 km/h reingebrettert. Nein, es muss so die normale Autobahngeschwindigkeit gewesen sein und ich habe diese großflächige Wasserglätte wirklich etwas spät wahrnehmen können.

Technisch gesehen bildet sich unter den Rädern ein Wasserkeil und da dieses Wasser, wie die Bezeichnung 'Keil' schon sagt, nur zur Seite wegkann, hängt dieses Entwässern ganz wesentlich von der Reifenbreite und der Breite des Querprofils zum Rad hin ab. Das hat nicht so viel mit der Aufstandsfläche zu tun, die ja bei breiteren, meist niederquerschnittigen Reifen sogar kürzer ist.

Immerhin bin ich langsamer geworden und die Geschwindigkeit von 80 km/h war so etwas wie eine Schallgrenze für mich. So langsam kehrte die Beherrschbarkeit des Autos wieder, noch gerade rechtzeitig vor einem eventuellen Kontakt mit den Bordsteinkanten. Das Gefühl der Wiederkehr dieses ersehnten Zustandes kann man nicht beschreiben. Wer das einmal erlebt hat, wird nie wieder die besten Reifen auf der Hinterachse montieren (lassen).

Im Gegenteil, er wird sich so oft wie möglich vorne neue Reifen gönnen und die alten hinten auffahren, gegebenenfalls sogar etwas zu früh entsorgen. Und damit Sie nicht glauben, mir wäre das mit besonders breiten Reifen passiert: Es war mein VW-Porsche 914/4, bekannt für Reifen, die für einen Sportwagen auch schon damals unglaublich schmal waren (155/80 SR 15). Jetzt können Sie nur noch mutmaßen, sie hätten wenig Profiltiefe gehabt. Wie soll ich das nach so langer Zeit noch widerlegen?

Die Befürworter der besten Reifen an der Hinterachse argumentieren. Autofahrer/innen seien in der Regel überfordert, wenn ein Auto übersteuert. Aber gehen Sie doch einmal zu youtube und schauen Sie sich die unglaublich vielen Dashcam-Videos über Unfälle in Verbindung mit Aquaplaning an.

Typisch ist, dass die Fahrer/innen erst die Lenkung und dann die Nerven verlieren, zu stark an der Lenkung drehen, so dass ihr Auto sofort den Geradeauslauf verliert, wenn die Vorderreifen wieder den Bodenkontakt gewinnen. Sie krachen dann meist frontal in irgendein Hindernis, ein benachbartes Auto oder meist die Leitplanke.

Es gibt auch Fahrzeuge, die durch mangelnden Kontakt der Hinterachse ins Schleudern geraten. Einzufangen sind die meist kaum noch, zumal auf nasser Piste. Die Folgen sind kreiselnde Bewegungen des Autos, bis z.B. das Heck irgendwo anschlägt. Aber ist das nicht harmloser für die Insassen, sogar wenn sich der Wagen überschlägt? Also selbst hier kann man der Gegenseite nicht recht geben.

Fassen wir zusammen: Viel Wasser auf der Fahrbahn kann für eine(n) Fahrer/in plötzlich merkbar auftreten. Die Grenzgeschwindigkeit scheint bei 80 km/h zu liegen. Tritt Aquaplaning auf, dann auf keinen Fall z.B. das Steuer verreißen und wenn möglich so lassen. Vorsichtig probieren ja, aber immer wieder zurück in die Ursprungsstellung.

Deutsche Untertitel möglich . . .









Sidemap - Technik Impressum E-Mail Datenschutz Sidemap - Hersteller