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 Wie man etwas erklärt



Da sind zunächst die Grundvoraussetzungen schnell abzuhandeln. Als da wären, wie nicht immer bei YouTube-Videos erfüllt, für einen genügend lauten Ton sorgen. Also müsste der/die Durchschnittshörer/in den Lautstärkeregler in der Mitte haben.

Und dann müssen wir an dieser Stelle noch die besonders im amerikanischen Sprachraum oft zu beobachtende schnelle Sprechweise kritisieren. Der nächste Punkt betrifft vielleicht Frauen stärker. Gemeint ist eine sehr schrille Stimme, die immer noch schlimmer wird, je engagierter die Person ist.

Natürlich kann jegliches Accessoire nicht verkehrt sein, dass die Sympathie des/der Erklärenden stärkt. Man nimmt von solchen Menschen immer lieber, als wenn man sich dauernd Gedanken macht, von welchem vermeintlich fremden Hintergrund jemand stammt.

Eine Einleitung ist wichtig, darf aber gleichzeitig nicht zu lang sein. Eigentlich sollte man z.B. kurz schmunzeln, um dann aber den Kopf für das eigentliche Thema frei zu bekommen. Witze mit der Brechstange mit erwarteter Pause für Gelächter können nur Profis auf diesem Gebiet.

Ohne Joke geht man am besten vom Allgemeinen zum Speziellen, aber eine Einführung muss sein. Es ist der erste Versuch, sich nicht nur über die Aufbereitung des Themas, sondern auch dessen Ankunft bei den Zuhörern/innen Gedanken zu machen.

Rasch zur Sache. Es gilt hierbei ganz allgemein das Prinzip, jeden neuen Begriff, den man in seinem Vortrag verwendet, auch zu erklären. Der Verweis z.B. bei YouTube auf ein anderes Video ersetzt dies nicht. Würde man dem nachgehen, ginge zunächst hier der Faden verloren.

Natürlich ist die Anschauung sehr sinnvoll, egal ob Video, Bilder oder Objekte, die man zur Hand hat. Letztere haben aber oft den Nachteil, dass die Funktionsweise nicht wirklich deutlich wird. Hier sind unterstützende Bilder unabdingbar, Skizzen bisweilen noch viel besser geeignet.

Die Tatsache, dass man ein Flipchart benutzt, deutet noch lange nicht auf eine gelungene Erklärung hin. Manche Erklärer, vorrangig Männer, gefallen sich darin, vorzugsweise besonders liederlich zu dokumentieren. Warum nicht etwas mehr Vorbereitung und dann Zug um Zug aufdecken?

Raumaufteilung ist wichtig, besonders auf dem begrenzten Platz eines Computer-Fensters. Hinzu kommt der Vorteil einer Art Legende, sozusagen der Zusammenfassung des bisher Erklärten, aber keinesfalls die beinahe wortgetreue Wiederholung.

Das geschieht relativ oft, wenn der/die Erklärer/in das Gefühl hat, das gerade Gesagte sei womöglich von den meisten Rezipienten/innen nicht verstanden worden. Aber es nützt nichts. Geäußerte Erklärungen sind wie vorgetragene Musik, der falsche Ton ist raus und basta.

Aber wie kommt es zu solchen Kollisionen? Na, z.B. fällt einem eine Nebensache ein, an die man bei der Konzeption des Vortrags nicht gedacht hat. 'Über die Dörfer' zu gehen, kann gewinnbringend sein, muss aber gekonnt gemacht sein. Am besten wird es mit einer gewissen Erfahrung.

Dann hat man möglicherweise auch noch das falsche Teil in der Hand, legt es aber nicht ab, weil man irgendwann darauf zurückkommt. Es ist, wie gesagt, ein Nebengleis. Die Zuschauer/-hörer/innen sind allerdings leicht verwirrt. Worum geht es hier eigentlich?

Überhaupt muss die falsche Qualifikation für das Präsentierte so weit sitzen, dass die Hälfte der Reaktionen für das Publikum frei bleibt. Und dabei heißt es nicht nur, zu konstatieren, sondern sich auch hier relativ flexibel zeigen und notfalls etwas umsteuern.

Schwieriger ist das beim Schreiben eines Buches oder Abdrehen eines Videos. Hier muss man gleichzeitig mit dem Gehirn eines/r fiktiven Gegenübers denken. Überhaupt eine Fähigkeit, die anscheinend vielen Zeitgenossen/innen abgeht.

'Grüß Gott, ich bin der Flummy. Wie Ihr bereits wisst, bin ich 1,9 Meter groß und habe auf dieser Rücksitzbank gerade noch Platz'. Noch etwas eigenartiger: 'Dieser Goldton des Fahrzeugs, man traut es sich gar nicht zu sagen, passt ziemlich genau zum Ton meiner Jacke'.

Ja, für wen hält man sich denn? Und kümmert sich der Flummy eigentlich hier nicht im Wesentlichen nur um seine Bestandskundschaft? Dabei bittet doch beinahe jede/r, zu abonnieren und die Glocke zu betätigen. Da kann man nur zur Vorsicht bei direkten Appellen raten.

Vielleicht schreiben wir über die 'Autotester' von YouTube noch ein zusätzliches Kapitel.









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