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  Psychologie - Methodik



Was ist das eigentlich? Wir haben es vereinfacht einmal so gelernt, dass die Didaktik sich mit dem Inhaltlichen zu befassen hat, dem Lernstoff sozusagen und es bei der Methodik um die Art der Vermittlung geht. Nein, genauer wollen wir hier nicht definieren, das schreckt nur ab. Außerdem hat in den letzten Jahrzehnten gefühlt die Methodik sich ganz nach vorne gedrängt, zu sehr auf Kosten der Didaktik.

Es geht doch in der Pädagogik eigentlich immer nur um das Umfeld. Das beginnt beim Zustand unserer Schulen, vorzugsweise sogar der Schüler-Toiletten, dann die Unterrichtsräume und die Besetzung mit Lehrer/innen. Als wenn man nur genügend Geld in so ein System investieren müsste, und der Lernerfolg würde gleichsam automatisch und proportional angehoben.

Verzeihen Sie mir an dieser Stelle einen kleinen Ausrutscher in ein Entwicklungsland. Da sieht man bisweilen primitivste Verhältnisse und Lehrer/innen mit einfachsten Methoden arbeiten. Manchmal wird sogar auswendig Gelerntes von der kompletten Gruppe laut nachgesprochen.

Wo bleibt denn da die Lernzielkontrolle? Einem/r Methodiker/in müssten sich da doch eigentlich die Zehennägel kräuseln, oder? Und dennoch, mag es wegen der anwesenden Kamera sein, von der Begeisterung der Schüler/innen mag sich manche/r Lehrer/in hierzulande auch nur einen gewissen Prozentsatz wünschen.

Wir haben einmal gelernt, dass die sogenannte intrinsische Motivation die deutlich wichtigere sei. Sie geht von einem tiefen Interesse an der Sache aus. Das war der große Unterschied zwischen einer Übung in Psychologie, wo auf einem Overhead-Projektor mehr oder weniger Statistik vorgerechnet wurde und einem Philosophie-Seminar, wo es um die Hintergründe der Kant'schen Thesen ging.

Gibt es das noch, dass es einem total egal ist, auf welchem Möbel man sitzt und wie die Umgebung ist, weil man gebannt einem Vortrag lauscht, egal ob dazu Flipcharts, Videos, Overhead-Projektoren oder gar nichts benutzt wird?

Zugegeben, es gibt Leute - ich gehöre nicht dazu - die können nur z.B. auch kreativ arbeiten, wenn auf deren Schreibtisch alles in einer bestimmten Weise angeordnet ist. Deren Angewohnheiten darf man nicht deshalb in Misskredit bringen. Thomas Mann hat in einem beamtenähnlichen Tagesrhythmus die Buddenbrooks erschaffen.

Ja, die Umstände spielen durchaus eine Rolle und nicht jede(r) erhält in der Schule laufend die Lösung zu bestimmten Problemen, die ihn/sie schon immer beschäftigt haben. Aber hat sich denn nicht in unserer häufig zu stark glitzernden Welt die Methodik eine zu dominante Stellung erworben?

Eigentlich gehört das zum kindlichen Dasein, z.B. nicht ohne Schnuller einschlafen zu können. Und uneigentlich hat man früher in mühevoller Kleinarbeit versucht, dem Kind das abzugewöhnen. Ist das heute auch noch so? Oder gilt es als unfein, Verhaltensmuster zu ändern? Lieber eine geschickte Strategie entwickeln, daran vorbei die angestrebten Ziele zu erreichen.

Glauben Sie mir, der Computer kann ein sehr gutes Werkzeug zum Lernen sein, aber er verschleißt sich auch. Das scheint übrigens ein Nachteil der Methodik zu sein. Eine gut gemachte Didaktik lässt einen immer neue Höhen erklimmen. Schauen Sie sich einmal Koryphäen in ihrem Gebiet an. Äußern die jemals, sie hätten jetzt genug gelernt auf ihrem Gebiet und würden damit aufhören?

Man hat eher den Eindruck, die haben den Schlüssel zu einem Land gefunden, in dem das Sich-Wundern nicht aufhört, während andere, die beizeiten verweigert haben, verzweifelt auf der Suche nach der nächsten Attraktion sind. Die rasen nach Hause, falls das im Berufsverkehr überhaupt noch möglich ist, und sitzen dann doch nur auf der Couch und wissen nicht, was sie mit sich anfangen sollen.


kfz-tech.de/YPs31







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