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  Klimawandel - Deutschland



Klimawandel in Deutschland, wie soll das gehen? Sicherlich, wenn es hart auf hart kommt, irgendwo wieder einmal eine Katastrophe ausbricht, wird die Spendenbereitschaft hier ungebrochen sein. Auch ein paar von den Leuten, die mit dem Auto sprichwörtlich zur Toilette fahren, wird man überreden können, das in normaler Fortbewegungsart zu tun. Deutschland ist das Land der Kompromisse, Grundsätzliches sucht man hier vergebens.

Ein harmloses Beispiel, wie die Interessen ineinandergreifen. Da ist der Baugrund so teuer, dass man zwei Wohnungen unter einem Dach verkauft. Den Platz, den die bieten, schätzt offenbar der Architekt als so gering ein, dass die Heizung in die Garage ausweichen muss. Manche Garagen haben eine Trennwand zur eigentlichen Garage, aber nicht alle. Und manche Garagen sind so vollgestapelt, dass das Auto stets draußen davorsteht.

Was wir hier versuchen zu beweisen, ist der Irrsinn durch Entwicklung und Vernetzung. Wir hatten die Tatsache schon erwähnt, dass es ca. eine halbe Mio. Oldtimer in Deutschland gibt. Die sind meist steuerbegünstigt, dürfen also nur zu Events und Messen gefahren werden. Ist auch gut so, denn sie verfügen natürlich nicht über moderne Abgasentgiftung. Der erste Nachtteil, es werden wohl immer mehr, auch, weil moderne Autos teuer sind und länger halten.

Ein einziges Mal war ich bei einem Sammler. Der hat mir sein teuerstes Stück nur unter einer Decke verhüllt gezeigt. Die Leute haben Angst, man könnte das Wissen über so einen Besitz weitergeben. Und ich war ganz froh, dieses Wissen nicht erlangt zu haben, denn würde der Wagen tatsächlich geklaut, ich käme sofort in Verdacht, unbedarft etwas erzählt zu haben.

Nun gut, diese Angst der Reichen hat es schon immer gegeben. Auch haben wir schon längst moniert, dass Besitzer/innen von Oldtimern kaum noch selbst reparieren. Der Wahnsinn wird zur Methode, seit die Hersteller selbst auch zu den Sammlern gehören. BMW hat dazu eigens ein ehemals besessenes Werk zurückgekauft und mit einer entsprechend geräumigen Hallenkapazität (Bild oben) ausgestattet.

Das ist ein Komplex von vier Etagen. Jede beherbergt deutlich über 300 Fahrzeuge und es bleibt noch genügend Abstand und Platz zum Lustwandeln. Die Beheizung der Etagen, so der Chef, hätte die gesamte Fläche der Seitenwände eingenommen. Deshalb die äußerst clevere Idee, diese unter die Decke zu verlegen. Ja, auch das ist Deutschland: Am Symptom wird gebastelt, aber die Grundbedingung stellt niemand in Frage.

Im Gegenteil, man setzt noch einen drauf. Denn eine Etage enthält eine riesige Klimakammer. Hier geht es den besonders wertvollen Exemplaren besonders gut, kontrolliert bezüglich Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Können Sie sich vorstellen, dass diese Sammlung von Energiefressern irgendwann kleiner wird? Im Gegenteil, denn man wird doch nicht wegen neu hinzukommender Autos ausgerechnet die Alten mit dem größten Wert aussortieren.

Im Gegenteil, ständig kommen anscheinend noch alte Wagen hinzu. Unten ist eine Werkstatt, sogar offen für Besucher, was angeblich die Qualität der dort geleisteten Arbeit erhöht. Und die ist gewaltig. Alten Autos geht es in Deutschland mitunter besser als alten Menschen. Dabei wird das Wort Restaurierung mitunter reichlich missverstanden. Wir haben gerade den Film vom M1 eingebettet.

Zumindest von fern sieht der gar nicht schlecht aus. Nun gut, die Felgen sind nicht original und der Lack auch nicht, zudem mit eigenartigen Verzierungen versehen. Wenn Sie jetzt meinen, man habe 'nur' Felgen und Lack korrigiert, dann sind Sie gewaltig auf dem Holzweg. Der Wagen ist komplett gestrippt worden. Er kann noch zufrieden sein, dass nicht seine GFK-Beplankung vom Gitterrahmen gelöst wurde.

Dabei werden Motor samt Getriebe ausgebaut und es keimt der dringende Verdacht auf, dass von den beiden fast nichts gebraucht bzw. aufgearbeitet wurde. Gut zeigen kann man es an den Bremsscheiben. Die haben leichte Riefen und sind angerostet, weil das Fahrzeug wohl lange gestanden hat. Statt nun die Scheiben aufzuarbeiten und höchstens mit neuen Belägen zu versehen, kommen neue drauf. So sind sie, bei manierlicher Fahrt, für die nächsten 100.000 km gerüstet, die das Fahrzeug nie mehr zurücklegen wird.

Anstelle des voluminösen alten Krümmers kommt jetzt ein verchromter drauf. Glauben Sie, dass es der alte ist, der außen und vor allem innen so sorgfältig von Rost befreit und bearbeitet wurde, dass die Chrom-Beschichtung auch genügend Halt hat? Oder war nicht der neue wesentlich billiger? Das ist die Crux, dass ein Wirtschaftsbetrieb restauriert, der immer nach Kosten und Nutzen fragen muss. Ein einzelner Sammler, der selbst repariert, würde vermutlich alles selbst machen, was nur zu einem seiner Meinung nach angemessenen Ergebnis führen würde.

Das gesamte Spannungsfeld des möglichen Erhaltungsumfangs geht bei radikalem Neubau verloren.

Niemand zeigt in solchen Filmen, was denn am Ende übriggeblieben ist. Jede(r) würde sich mit dem Begriff der Restaurierung und dem angeschlagenen Begriff von der Nachhaltigkeit schmücken. Ist das wirklich vorbildhaft, ein Auto bis auf die letzte Schraube mit neuem Material zu schmücken. Zweifellos bereitet dann die Endmontage Freude, weil man nur in die verschiedenen angelieferten Kisten greifen muss und das Fahrzeug selbst immer schöner wird. Arbeiten an Classic Cars als Belohnung für ein Arbeitsleben bei der Firma.

Man würde uns das berühmte Wort 'Recycling' entgegenschleudern. Na klar, alles z.B. aus Metall wird wieder aufgearbeitet. Aber dazu braucht es Transport, Schreddern und einer Stahlerzeugung, die sich in Deutschland schon seit langer Zeit ohnehin fast nur aus Schrott nährt. Aber haben Sie sich schon einmal mit der Stromaufnahme der nur noch vorhandenen Elektroöfen beschäftigt, natürlich von uns allen subventioniert.

Wohlgemerkt, das mag für industriell gefertigte Dinge des täglichen Lebens in Ordnung sein, aber z.B. für Bremsscheiben, deren Aufbereitung dem Restaurierer zu teuer oder deren Ergebnis nicht ansehnlich genug war. Müssen denn alle alten Autos nachher besser aussehen als in ihrem Neuzustand? Haben wir nicht zu viele alte Autos? Ist denn jeder hergelaufene alte Käfer erhaltenswert? Und muss dann auch noch sein Dach abgeschnitten werden, damit er zusätzliche Stabilisierung braucht und trotzdem wie ein verhunzter von damals aussieht?

Das ist die Mentalität in Deutschland. Jeder lässt jeden, weil der/die sonst schreit. Eine Regierung besteht meist aus mindestens zweien und Probleme werden mit Geld gelöst. Was kann ich für Deine Klientel tun, damit Du diesem oder jenem zustimmst? Wenn wir uns nicht einigen, werden wir nicht wiedergewählt. Wenn sie allerdings so weitermachen, auch nicht. Allerdings ein Rezept des richtigen Regierens gibt es nicht. Die Mentalität der Leute müsste sich ändern.

Das Problem ist, man kann sogar verstehen, warum sich die Mentalität nicht ändert. Stimme ich der Verlegung der Stromtrasse in der Nähe meines Hauses oder der Installation eines Windrades zu, verliert es an Wert. Passiert das z.B. in Bayern, hat man dort das Gefühl, die Leute in Baden-Württemberg lachen sich ins Fäustchen. Vielleicht wirkt dieses Bundesland deshalb oft so wie ein Staat im Staate. Hoffentlich braucht es nicht erst eine Katastrophe hier in Deutschland, bevor die Leute wieder bereit sind, zusammen zu rücken.

Das ist aber auch dieses Denken, dass ich vermutlich fälschlicherweise Ingenieuren/innen zuschreibe. Dazu ein letztes Beispiel aus einem ganz anderen Bereich: Es gibt zu viele Lebensmittel oder es werden zu wenige von den angebotenen gekauft. Statt nun den Produktstrom zu bremsen, ist die Idee der Tafeln entstanden, wo Leute in ihrer Freizeit andere Leute versorgen, die wenig Einkommen haben. Trotzdem wandert noch viel in den Abfall, wobei die Diskussion entstanden ist, ob denn die Entnahme von dort Diebstahl sei.

Ist das nicht unfassbar? Statt sich mit den Ursachen zu beschäftigen und über mögliche Korrekturen nachzudenken, geht es um die Folgen. Warum ist nicht jedes Produkt mit einem Preis versehen? Nein, nicht einem festen, einem variablen, vom Computer gesteuerten. Und wenn das einzeln zu teuer ist, dann vielleicht auf zusammenfassenden Displays oder über eine bestimmte Anzahl von Lesegeräten im Markt verteilt.

Wir rühmen uns doch der künstlichen Intelligenz auf vielen Gebieten, vor allem auch unnötigen. Warum ändert sich der Preis nicht, von ausgefeilten Algoritmen getrieben, während des Tages z.B. je nach vorhandener Restware. Nötigenfalls bis auf null. Dann könnten schlecht gestellte Menschen hier und da ein tolles Angebot ergattern und die Angestellten müssten nichts wegräumen. Meldet der Eingangszähler, dass zu viele Leute im Laden auf niedrige Preise warten, dann hat der Computer zu viele günstige Angebote gemacht.

Aber welche Möglichkeiten böten Erfahrungen mit Preisnachlässen und jeweils darauffolgenden Verkaufsraten? Man wüsste, was die meisten Käufer/innen bereit wären zu zahlen und könnte das mit den Lieferbedingungen abgleichen. Und sicher käme man auf treffsichere Versorgung, statt stets nur die Hälfte der Lebensmittel verkaufen zu können.


kfz-tech.de/YPs15







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