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  Ist was?



Die Nachrichten schlagen ein wie Sprengkörper. Da hat sich in Deutschland 2018 die Cebit überlebt und für die IAA in Frankfurt 2019 reduziert BMW die Ausstellungsfläche von 11.000 auf 3.000 m2 . Vorbei die Zeit der hochgelegten Indoor-Fahrstraßen und großen Bühnen. Andere kommen überhaupt nicht, wie Alpine, Aston Martin, Cadillac, Chevrolet, Dacia, Mitsubishi, Nissan, Renault, Rolls-Royce und Volvo. Und wieder andere wie z.B. Toyota überlegen scheinbar noch.

Was ist los mit Aussteller-Deutschland? Auch wenn der Niedergang schon seit längerer Zeit zu beobachten war, so abrupt ist er doch ein neueres Phänomen. Was hat diese Messe für eine Tradition. Zwischen den Kriegen von Berlin übernommen, wurde sie nach dem Zweiten zum Aushängeschild für das deutsche Wirtschaftswunder. Da die Autos noch nicht so lange hielten, waren unter eher etwas Begüteteren die Fahrzeugwechsel alle vier Jahre durchaus üblich, natürlich zu einem etwas größeren und stärkeren Modell.

Schauen sie sich die Formenvielfalt z.B. auf den Videos unten an. Besonders das dritte mit Kommentar von Fitz B. Busch lohnt sich.

Heute ist der Fahrzeugwechsel seltener geworden, auch für die, die es sich leisten könnten. Manche von denen machen sich eine Freude mit einem Oldtimer, deren Markt enorm angewachsen ist. Irgendwo gibt es eine Sehnsucht nach den alten Zeiten. Da sagt man, die Autos seien uniformer geworden. Sie haben angeblich viel mehr Leistung und Drehmoment, aber bisweilen erscheinen diese einem wie ein Neugeborenes hinter einer Glasscheibe.

Die Oldtimer sollen übrigens nach dem neuen Konzept viel stärker in die IAA einbezogen werden als bisher. Außerdem zweieinhalb Tage Fachvorträge, kostenpflichtig. Die Events nehmen stetig zu und die Kosten ebenfalls. Auto fahren ist doch der Definition nach gar keine Tätigkeit, die zu einem Event passt. Geschieht es doch, nennt man das einen 'Stau'. Am liebsten ist man doch zu Zweit oder bestenfalls zu Viert unterwegs. Und auch eine Messe besucht man am liebsten relativ menschenleer, besonders als Fotograf.


Nach B. Busch ist 'das Automobil das schönste Spielzeug des Jahrhunderts' und 'hat nichts von seiner Faszination eingebüßt'. Das hat sich mit dem neuen Jahrhundert geändert. Es gibt so viel mehr Neues als früher und das Auto verändert sich auch nicht mehr so stark. Im Gegenteil, manche tun dies auch nur um der Veränderung willen, bringen für den Alltag auf den Straßen keinen echten Nutzen. Früher waren Trends wie größer, bequemer und schneller allgemein einsichtig. Das ist beim Trend zu mehr Offroad zumindest in Europa nicht der Fall.

Die immer stärker werdende Elektrifizierung hat viele Autobegeisterte zu Laien gemacht. Dabei könnte z.B. die Fehlerauslese eine Hilfe zur Selbsthilfe sein, aber ein sprechendes Auto mit vielen Steuergeräten ist den meisten zu abstrakt. Hier passen auch keine technischen Kindheitserfahrungen, selbst wenn sie noch in dem Maße vorhanden wären wie früher. Technik ist irgendwie weiter vom Menschen weggerückt, bedarf noch mehr der Hilfe. Aber wenn zwei Leute etwas nicht wissen oder können, hilft deren Vernetzung auch nicht wirklich weiter.


Viele zum Leben wichtige Dinge, wie z.B. Geld, werden immer abstrakter. Früher hatte ein leeres Portemonnaie Signalwirkung. Heute sind offenbar die Möglichkeiten vielfältiger, es wieder etwas aufzufüllen. Auch die Pumpe, gegen die man bisweilen im Leben läuft, hat offensichtlich ihren ersten, schlimmen Schmerz verloren. Während aber so ein Schmerz irgendwann nachlässt und in dieser Schärfe nicht wiederkommt, laboriert und dementsprechend palavert man an den heutigen Pumpe-Erlebnissen ewig herum.

Die sogenannte Begeisterung für das Auto habe bei der heutigen Jugend nachgelassen. Weiß man das so genau? Hat man zwischen Jugend in der Stadt und auf dem Land unterschieden? Was ist das eigentlich, Begeisterung? Früher konnte man die klar definieren, nämlich, wenn das Auto funktionierte, war sie da, besonders, wenn es für längere Zeit funktionierte. Kann dagegen das Verlangen nach einem gewissen Grad an Konnektivität mithalten, die eigentlich der von Zuhause gewohnten entspricht?


Mir sind einfach zu viele sogenannte Fans bei diesen herstellerabhängigen Laberköppen unterwegs, die zwar sehr unterhaltend sind, deren Inhalt aber mit fundiertem Wissen über Kfz-Technik wenig zu tun hat. Liest man die Kommentare, ist da nicht einmal andeutungsweise eine Kritik zu finden. Haben sich hier Autoliebhaber getroffen? Sicherlich, man kann auch und gerade liebhaben, was man nicht kennt, auch auf die Gefahr hin, dass man noch weiter vom eigentlichen Gegenstand der Begierde wegbewegt wird.

Beispiel gefällig? Da gibt es gerade ein noch relativ neues Video von dem Mann mit dem Ruhrgebiets-Charme, diesmal vom PSA-Konzern gesponsert und unter PSA Deutschland auf youtube gesetzt. Das ist eigentlich gar kein Video, denn abgesehen von der seltsam anmutenden Fahrszene im Peugeot 5008 mit ein/zwei Proben seiner Überheblichkeit zeigt das ganze Video nur jemanden, der zwei Teile einer Kupplung in der Hand hält und labert ohne Unterlass.

Die Art, wie er die Kupplungsscheibe in den Automaten legt, zeigt, dass er noch nie eine ausgebaut hat. Und dann die technischen Beschreibungen aus seinem Mund, die man z.T. noch nicht einmal widerlegen kann, so ungenau sind sie. So stellt man sich die Schwierigkeiten vor, einen glitschigen Frosch zu fangen. Da ist auch Richtiges dabei, z.B. dass man mit einer abgenutzten Kupplungsscheibe nicht zu lange fahren soll, weil man sonst das Schwungrad gefährdet.

Zwischendurch geht es aber kräftig an der Sache vorbei. Das sind die Leute, die sich selbst im Beisein des Chefs von AMG trauen, ihr seidenes Halbwissen lauthals zu verkünden. Und der von AMG hat alle Mühe, höflich und interessiert zu bleiben, versucht sogar, ihn auf den Pfad der besseren Einsichten zu bringen, aber wer sonst ziemlich gewappnet gegen kfz-technisches Grundwissen ist bzw. es für ziemlich außerordentlich hält, wird auch hier kein anderes Verhalten zeigen.

Und so geht es in dem Video, das man auch als Podcast mit stehendem Bild hätte zeigen können, ziemlich durcheinander mit Reibung und Hitze. Leider taucht der Begriff der 'schleifenden' Kupplung nicht auf, die hier mehrfach gegen zu große Hitzeentwicklung empfohlen wird, was natürlich technischer Unsinn ist. Auch Reibung wird hier als ungünstig bezeichnet. Das mag bei einem Lager der Fall sein, aber bei einer solchen Kupplung, wie hier gezeigt, ist sie hoch willkommen.

Kommentare gibt es noch nicht, aber immerhin bei 27 Daumen hoch einen einzigen nach unten.

Was kann man von einem Automobilkaufmann mit mäßigem Streben nach Fortbildung anders erwarten? Aber gibt es denn bei Peugeot keine(n) nur einigermaßen mit Kfz-Technik Vertraute(n), der/die solch einen Unsinn verhindert? Da muss man sich nicht wundern, wenn Diskussionen immer mehr zu unsachlichen Diskursen mit emotionaler Überhöhung führen.

Zum Schluss empfiehlt unser nachgemachter Kfz-Sachverständiger den Test auf dem Parkplatz, das Anfahren im vierten Gang gegen die Handbremse. Wo hat er denn diesen uralten Test ausgegraben? Bringt seine Zuschauer dazu, völlig unnötig ihre Kupplungen bzw. den Antriebsstrang zu malträtieren. Und das alles von einem der angesagtesten Athleten von Launch Controls. Aber die führt er ja meist bei von Herstellern zur Verfügung gestellten Fahrzeugen vor. Die Fans allerdings bei den eigenen.


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