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  Grundsätzlich




Wenn Sie jetzt sagen, was will so ein Schreiberling von Kfz-Geschichten versuchen, mit einem Pamphlet die Welt zu retten oder zumindest das Land, in dem er lebt, lächerlich, dann hätten Sie recht. Aber soll man es deshalb nicht versuchen, obwohl man so klein ist? Der hier zu produzierende Ansatz müsste allerdings größer ausfallen als sogar noch die Bewegung: Fridays for Future, womit diese keineswegs als sinnlos erachtet werden soll.

Der entscheidende Satz stammt dem Sinne nach aus einem Fernsehspiel: Gegen jemand, der sterben will, ist man machtlos. Da kann man noch so viele Polizisten mit Kalaschnikows hinstellen, es nützt nichts. Womit wiederum dieses Hinstellen von Polizisten/innen ebenfalls nicht der Kritik unterworfen sein soll. Überhaupt, es gibt zu viele Schreihälse/innen, Leute die kritisieren und nicht den Deut einer realistischen Lösung haben, außer, die Situation noch mehr zu verschärfen.

Es fehlt der Impfstoff gegen die Gedankenlosigkeit.

Es läuft eigentlich so falsch, dass auch die Richtung nicht stimmt. D.h. es gibt kaum Hoffnung, es könnte irgendwann einmal besser werden, im Gegenteil. Warum? Weil sich die Vernünftigen größtenteils ins Privatleben zurückgezogen haben. Sie sehen keine Möglichkeit mehr, dagegen zu argumentieren, denn wer sich fundamental von der Logik verabschiedet hat, ist, ähnlich einem/r Selbstmörder/in, nicht oder fast nicht mehr zurückzuholen.

Ich selbst habe wenig Erfahrung mit solchen Leuten. Nur einmal einen ganz normal aussehenden Menschen arabischer Herkunft vor mir gehabt, der sich mitten in der Diskussion als gewaltbereiter Palästinenser entpuppte. Es geht mir jetzt gar nicht um die Argumentation, die er benutzte, sondern um seine Veränderung z.B. im Gesichtsausdruck. Ich weiß nicht, ob das auch auf heutige Radikale/innen zutrifft, aber es hat in mir ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit ausgelöst.

Wer ständig mit denselben Leuten kommuniziert, erfährt nicht viel Neues.

Ja sicher, Gegendemonstrationen sind wichtig, aber wir brauchen zusätzlich unbedingt noch andere Lösungen. Man hat das Gefühl, große Teile der Gesellschaft sind schon auf dem Weg in die Gefühlsduselei. Wie sonst wäre der Aufstieg von anerkannt wenig talentierten Stars zu erklären? Man hat den Eindruck, es bedarf nur eines gewissen Wirbels und schon wird so jemand wahrgenommen. Anders, nicht besser, meist sehr viel schlechter, ist in.

Da wenden sich die immer weniger werdenden, noch einigermaßen klar Denkenden mit Grausen. Was soll man auch tun gegen diesen Tsunami der Gleichgültigkeit? Wer noch fernsieht, dem schaut fast jeden Abend ein(e) Polizist/in ins Wohnzimmer, irgendeiner hastig zusammengebastelten Handlung folgend. 50 Jahre Tatort, was für ein denkwürdiges Jubiläum? Da wundert man sich bei der Polizei, warum das Image verfällt. Kein Wunder, wenn fast jede(r) die Arbeit besser zu können glaubt, die er/sie da im Fernsehen sieht.

Wie wäre es, man würde zeitweise die hektische Umwelt abschalten?

Überhaupt nichts gegen Polizisten/innen, aber früher war man froh, wenn man sie nicht zu Gesicht bekam. Eigentlich eine natürliche Reaktion, denn dann ist immer irgendwelches Unheil im Busch, und wenn es nur eine gebührenpflichtige Verwarnung ist. Selbst wenn man Sie ruft bzw. um Hilfe bittet, ist das doch alles andere als eine wünschenswerte Situation. Wo sind wir eigentlich gelandet, dass wir uns so viel mit Uniformen umgeben?

Genug beklagt, kommen wir zu einer möglichen Lösung. Die ist leider nicht kurzfristig zu erreichen, muss aber fast ebenso schnell eingeleitet werden wie die gegen Covid 19. Man könnte sich sogar daran ein Beispiel nehmen. Fragen wir zunächst aber nach dem Ansatz. Der ist in der Erziehung im weitesten Sinne zu suchen. Wir brauchen eine vollkommen neue Pädagogik, aber eben nicht nur die, sondern unbedingt begleitet von Psychologie, Verhaltensbiologie und z.B. auch von den Wirtschaftswissenschaften.

Die Begriffe 'nachhaltig' und 'Digitalisierung' gehören auf die rote Liste.

Sie merken schon, das ist ein Langzeitprojekt, eine spürbare Veränderung sogar in 20 Jahren kaum zu schaffen. Aber zunächst müssten wir ein paar Leute aus ihren Sesseln scheuchen, Journalisten etwa, die das Recherchieren verlernt haben und praktisch jeden Tag von der Hand in den Mund leben. Oder Professoren, die über die Verteidigung des Titels 'Exzellenzuniversität' längst die Idee einer originären Forschungsrichtung ad acta gelegt haben.

Nein, wir wollen jetzt nicht wieder den Ruck von Altbundespräsident Herzog beschwören, der wäre viel zu schwach. Bevor sich unsere Gesellschaft noch mehr ein Beispiel an USA nimmt und spaltet, muss eine ganz neue Erziehung her. Mütter (und auch Väter) müssen aufhören, ihre Kinder fast auf Lebenszeit von sich abhängig zu machen, Schulpolitik, in allerengsten Kategorien zu denken und zu handeln. Der neue Ansatz muss von der Wissenschaft kommen, getestet auf möglichst 95 Prozent Wirkungsgrad.

Es muss mehr Wissen beschafft werden, dass uns aus der Krise hilft.

Nein, nicht wieder der 'Neue Mensch', so etwas gab es schon mit sehr zweifelhaftem Ausgang. Es muss doch möglich sein, junge Leute einigermaßen unabhängig von der Werbung zu machen, sie in den Stand zu versetzen, nicht nur primitivste Verfälschungen zu erkennen. Da muss Rechnen in Euro und Cent so im Bewusstsein verankert werden, dass es vor fast jeglicher Entscheidung zu Rate gezogen wird. Da müssen Eltern ihre Kinder einbeziehen, natürlich auf deren Möglichkeiten achtend, nicht nur in die glücklichen Tage.

Man hätte doch eher gedacht, dass ein Deutschland, dass so reich wie das unsrige ist, insgesamt viel mehr gesunden würde. Dass Arme zwar unterstützt würden, ihnen aber, soweit körperlich und geistig möglich, immer noch die Anpassung an die Arbeitswelt vor Augen stünde. Dass Reiche sich zwar nicht für ihren Reichtum schämen, aber ihn auch nicht so hemmungslos für Petitessen durch die Gegend werfen würden.

Reichtum heilt offenbar nicht, sondern spaltet.

Wir brauchen eine neue Kultur der Beschäftigung, aber eben nicht nur als Beschäftigung. Die Einsicht, dass der Mensch mehr ist als nur der Erfüller der Arbeitswelt. Wir wollen jetzt nicht nur auf ein bestimmtes Geschichtsbewusstsein abheben, Wissen über die Natur oder Erfahrungen in und mit der Musik. Schon gar nicht Leute auf das Lesen von Büchern hetzen. Das ergibt sich von selbst, wenn man erst einmal Anker geworfen hat in dieser an nie gekannten Möglichkeiten so reichen Welt.

Wissen Sie worauf es ankommt? Dass man am Abend eines Tages oder am Ende eines Monats wieder etwas stolz ist auf das, was einem gelungen ist, nicht nur auf das, was man gekauft hat. Man könnte die Interessengebiete viel kleinteiliger ansiedeln. Vielleicht werden kaum noch Tauben gezüchtet, die dann gegeneinander im Weitflug antreten, aber Tiere zu retten ist bestimmt auch eine Möglichkeit. Wieder den Bausatz zu kaufen anstatt des fertigen Modells.

Nein, von Kfz-Technik ist diesmal ausnahmsweise nicht die Rede. Aber es heißt so schön: 'Wer nur von Musik eine Ahnung hat, hat auch von Musik keine Ahnung.' Vielleicht kann man das auch auf die Kfz-Technik übertragen. Und dann noch, wer selbst etwas macht, der beurteilt das Tun der anderen zwar mit mehr kritischem Sachverstand, aber weiß auch besser, wann er mit der Kritik aufhören muss.







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