Generation Z
kfz-tech.de/YPs37
Wenn man vom sogenannten 'Respekt' redet, dann wäre es meiner Meinung nach angemessen, zunächst den Respekt zu erwähnen, den man gewillt ist, anderen entgegenzubringen und dann erst einen für sich
selbst einzufordern statt umgekehrt.
Ist der Blick der neuen Generation weit genug, wie immer man diese Gruppe von Menschen auch definieren mag? Es ist doch ein alter Brauch, dass, ehe man eine bestimmte Forderung stellt, zunächst einmal
prüft, ob diese auch erfüllt werden kann, oder?
Wer genügend Freizeit und Gehalt gleichzeitig als Forderung ganz nach oben stellt, offenbart der/die nicht ein gewisses Defizit an Realismus? Vielleicht sind die Firmen zu groß geworden, die als mögliche
Arbeitgeber in Betracht kommen. Und selbst bei kleinen Betrieben versagen möglicherweise die Rechenkünste von Bewerber/innen.
Es muss doch alles letztlich finanzierbar sein. Klar, wer von (zu) hohen Summen ausgeht, die an die Spitzen des Unternehmens ausgezahlt werden, der wird Relationen zwischen Leistung und Entgeld nicht
aufstellen. Aber sollte man nicht in der Lage sein, dass trotzdem zu tun?
Unsereiner hat schon Schwierigkeiten zu denken, einen Job aufzugeben, obwohl man noch keinen anderen hat. Man denkt, dass sich das die jüngere Generation nur mit Familie im Rücken leisten kann. Aber
vielleicht liegen wir da falsch, haben es mit der Duldsamkeit und mangelnder Courage übertrieben.
Natürlich hilft die Vielfalt der neuen Medien, aber es ist schon bemerkenswert, was diese Generation mit ihrem gesteigerten Selbstbewusstsein z.T. alles hervorbringt. Aber wird es gelingen, solche Bezogenheit
in die eigenen Grenzen eines Arbeitsprozesses zu integrieren?
Ist das nur eine Floskel, wenn erfolgreiche Leute aus der Industrie an möglichst vielen Stellen betonen, sie hätten das nur unter Mitwirkung ihres Teams vollbracht? So eine Teamführung entpuppt sich doch wohl
sehr oft als Spagat zwischen Laufen lassen und behutsam an die Leine nehmen.
Und wenn das heutige Vorgesetzte noch können, ist das auch gesichert, wenn einzelne aus dem Team einmal in diese Position aufsteigen. Schleift die gewöhnliche Arbeitswelt genug von dem ungesunden Teil
des Selbstbewusstseins ab, was durch Elternhaus und evtl. auch Schule hinzugefügt wird?
Brauchen wir dazu nicht eine gewisse Menge an Arbeitszeit und nicht nur, um erwartete Löhne bezahlen zu können? Kommt Home Office da nicht als zu wenig helfender Faktor hinzu? Ist elektronische
Kontrolle mit den hoffentlich hilfreichen Händen von Vorgesetzten gleichzusetzen?
Was stört und so gar nicht in den Arbeitsprozess der allermeisten Firmen passen will, ist dieses Eruptive, durchaus bisweilen mit dem Ausbruch eines Vulkans Vergleichbare. Waren wir früher auch so,
möglicherweise ohne Rücksicht auf Verluste? Nützt nichts diese Fragestellung, man wird sich daran gewöhnen müssen.
Es gibt eine Hoffnung. Und zwar die, dass diese neue Generation zwar spät, aber dennoch Kinder bekommt. Und die sind im Prinzip immer gleich. Die erziehen ihre Eltern viel mehr, als es deren Eltern getan
haben. Da ist barsches Verhalten schlicht unmöglich. Da greift unweigerlich der Welpenschutz.
Das ist eine Schule ohne Wenn und Aber. Wer da versagt, der/die büßt das ein Leben lang, begreift im Zweifelsfall nie, warum da etwas schiefgelaufen ist. Aber nicht selten greift da doch die Reparaturfunktion
des Lebens. Was die Umwelt nicht vollbracht hat, schafft vielleicht die eigene Familie oder zumindest das Altern.
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