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  Elektromobilität 2



Wie baut man einen Vortrag auf, in dem man die Vorteile der E-Mobilität beweisen will? Nein, ganz einfach ist das nicht. Im Gegensatz zu uns hier sucht man nämlich erst einmal nach einer Menge Stellungnahmen und Diagrammen. Als Spitze des Eisbergs haben wir gefunden, dass jemand Stromerzeuger fragt, ob wir theoretisch genug Strom hätten, wenn wir nur noch elektrisch fahren würden.

Man kann natürlich auch den/die Eisverkäufer/in fragen, wie sein/ihr Eis schmeckt. Überhaupt, diese Fragekultur! Niemand hat mehr Zeit und Raum, sich in ein Thema einzulesen. Es darzustellen offensichtlich auch nicht. Man ruft drei sogenannte Experten an, und zitiert die. Allein schon die Vorstellung von denen garantiert jede Menge Zeilen.

Oder man ruft beim ADAC an. Wenn der in dem Artikel genannt wird, hat der für jedes Thema eine/n Experten/in, was auch nur entfernt mit dem Thema 'Auto' zu tun hat. Die sogenannten Experten/innen werden auch nicht miteinander vernetzt, Widersprüche könnten ja für den/die Leser/in interessant sein. Nein, es reicht, wenn man sich vom Fachwissen her abgesichert hat.

Und was kommt dabei heraus? Wenn man annähernd versucht, beim Thema Elektromobilität auch nur einigermaßen objektiv zu bleiben, fast immer ein leicht schiefes Bild. Das fängt schon bei den Verbräuchen an. Sicher, die Hersteller von Verbrenner-Autos lügen, dass sich die Balken biegen, aber die Befürworter von E-Autos nehmen oft nur den Verbrauch bei sommerlichen Temperaturen.

Da gibt es keinen Winter, da wird nicht einigermaßen zügig gefahren. Da wählt man Stadtverkehr, Landstraße und Autobahn zu je einem Drittel, als ob das eine Abbildung der Wirklichkeit des Autofahrens wäre. Was einen fast noch mehr auf die Palme bringt, ist die neuerlich häufig angenommene Halbierung der Servicekosten. Dabei können die nur sinnvoll ermittelt werden, wenn das Fahrzeug zumindest die Garantiezeit verlassen hat.

Angeblich ist es ja kein Problem, mit einem E-Auto eine Mio. Kilometer zurückzulegen. Andererseits kann man diejenigen, die das geschafft haben, vermutlich gerade einmal an einer Hand abzählen. Aber dass beim neuen Tesla Model 3 bis 80.000 km die Kugelgelenke an den Querlenkern nicht mehr ausschlagen, muss erst noch bewiesen werden.

Besitzer/innen von E-Autos sind anscheinend noch immer eine ganz bestimmte Klientel, nicht vergleichbar mit dem Durchschnitt. Kommt der erst einmal mit dieser Kategorie massenhaft in Berührung, werden wir uns noch wundern, wie es um die Haltbarkeit auch ohne tägliche Streicheleinheiten fürs Auto bestellt ist.

Also bitte, keine vorschnellen Schlüsse. Wir geben ja zu, dass ein Elektroauto z.B. im Antrieb deutlich weniger Teile hat, die kaputtgehen können. Dagegen rechnen müsste man allerdings die Batterie. Selbst wenn eine neue einem Austauschmotor statt Motorrevision nahekäme, ist es die Frage, ob so eine alte Version angesichts der rasanten Entwicklung überhaupt noch lieferbar wäre. Nachfertigung gehört z.B. zum Teuersten, was man an Autokosten haben kann.

Sie täuschen genügend Vermutungen über die Lebensdauer vor, mogeln beim Verbrauch. Und dann die angeblich unglaublichen Vorteile bei der Integration einer Batterie statt eines Verbrenners in das Auto. Wenn mir noch einmal jemand mit dem tiefen Schwerpunkt eines solchen mit Batterie kommt, dann schreie ich. Da ist erst einmal ein deutlich höheres Leergewicht, basta. Und höher sitzen kann man nur in einem höheren Fahrzeug mit mehr Luftwiderstand.

Und warum kommen dann auch noch der Wasserstoff und als besonders Schreckensbild die E-Fuels hinzu? Was haben die in einer solchen Abhandlung zu suchen? Es geht um batteriebetriebene Fahrzeuge, Punkt, fertig, aus. Um die Zulassungszahlen besser aussehen zu lassen, mogeln sich oft auch Hybride in die Rechnung. Raus damit, die verbrauchen im Durchschnitt eher noch mehr CO2 als normale Verbrenner.

Da wird die Statistik noch unklarer, als sie ohnehin schon zu oft rüberkommt. Nämlich, welche Autos gelten denn als solche mit Hybridantrieb, auch die mit 48V-System oder solche mit Anlasser über Riementrieb? Wenn die dann nur über ein 12V-System verfügen, kann man die nicht mit hinzufügen? Zählt irgendwann ein erweitertes Start/Stopp-System auch noch dazu?

Wissen Sie, was die E-Mobilität heutzutage einspart? Noch erschreckend wenig. Warum? Solange wir den Strom nicht zu 100 Prozent regenerativ erzeugen, fließt ein zugegeben noch kleiner Teil in diese Autos, mit dem sonst andere Bereiche hätten punkten können. Nur, wenn solch ein Strom weggeworfen oder gar nicht erst erzeugt würde, kann die E-Mobilität den für sich verbuchen.

Und dann die Bedrohung durch die Chinesen. Vielleicht gibt es die ja, aber haben Sie auch nur einmal eine Statistik gesehen, in der diese 'Bedrohung' sauber bewiesen wird? Da werden chinesische Produktionsdaten genommen, die so hoch sind, dass sie eine weltweite Marktführerschaft begründen können. Aber wird dieses Auto überhaupt in größeren Mengen exportiert? Vielleicht reichen ja die Inlands- Verkaufszahlen.

China hat halt so viel mehr Einwohner als z.B. Europa. Da ist man schon Weltmarktführer/in, wenn man die Spitze des Heimatmarktes erklommen hat. Und sind das überhaupt rein chinesische Hersteller, oder immer noch Partnerschaften mit solchen aus anderen Ländern? Oft werden die dann gegeneinandergestellt, also VW-Output gegen VW+SAIC-Output. GM rechnet sich gerade durch die Partnerschaft mit SAIC und Wuling zu einem der größten Hersteller weltweit hoch.

Die andere Seite ist mindestens ebenso schlimm. Da muss man noch nicht einmal Professor Harald Lesch mit seinem gediegenen Halbwissen über E-Mobilität zitieren. Hier eine aktuelle WDR-Sendung. Ohne jede Vorbereitung mietet man ein E-Auto und fängt sofort an, Beiträge zu sammeln, das muss ja schiefgehen:


kfz-tech.de/YPs19







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