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 Das läuft schief . . . (8)



kfz-tech.de/Ye229

Ja, mit diesem Vortrag tun wir Ihnen etwas an. Der Mensch, der ihn hält, ist gewöhnungsbedürftig. Man muss sich hineinhören und das auch durchhalten, aber wir versprechen Ihnen, es lohnt sich.

Denn endlich erfahren wir etwas über den gewöhnlichen, zu oft selbstzufriedenen Journalismus hinaus, was den ganzen Hype der letzten Zeit in ein vollkommen anderes Licht stellt. Zufällig fand die zugrunde liegende Veranstaltung von Buderus noch kurz davor statt.

Das Gesetz war also schon länger in der Vorbereitung und inzwischen auch längst sehr vielen Beteiligten bewusst zugänglich gemacht, um deren Vorschläge einarbeiten zu können. Es ist zwangsläufig ein recht kompliziertes Gesetz und keineswegs handwerklich schlecht gemacht.

Die Materie ist halt kompliziert. Einerseits soll effektiv etwas für den Klimaschutz getan werden, andererseits müssen die Bürger unbedingt zum Mithelfen gebracht werden, also nicht nur Eigentümer/innen, sondern auch Mieter/innen. Anders, als in dem derzeitigen Hype kommuniziert, geht es damit recht behutsam vor.

So gibt es z.B. einen Bestandsschutz. Dort, wo die Heizung immer weiter läuft, muss man gar nichts tun. Wie gut, dass die Hersteller immer von Heizkesseln sprechen, die mitten im Winter kaputt gehen können und das Handwerk dann bereitwillig die ganze Heizung austauscht.

Denn so etwas Vergleichbares wie einen Kessel gibt es nur bei der Warmwasserversorgung. Z.B. in jeder Gasheizung ist das ein gewendeltes Rohr mit umlaufenden Blechrippen zur besseren Wärmeübertragung. Kostet z.B. für unsere Heizung im Einfamilienhaus ca. 300 Euro.

Es gibt also bei der Gasheizung kein Chassis wie beim Auto, dessen Durchrostung eine Reparatur nicht mehr lohnend erscheinen lässt. Da steckt dann auch gleichzeitig die Gefahr drin, nämlich, dass sich besonders Schlaue angesichts der Preise von Wärmepumpen Verschleißteile auf Lager legen.

Das ist aber eher der kleinste Teil der Herausforderungen an dieses Gesetz. Es muss unzählige Situationen berücksichtigen, die bei Heizungen vorkommen können. Da geht es eben gerade nicht um ein Produkt, dessen Herstellungsprozess man durch ein Gesetz ändert und von dem es fortan nur noch die neue Version gibt.

Es muss selbst bei (in der Praxis kaum vorkommendem) Totalausfall der Bestandsheizung nicht alles geändert werden. Dafür sorgt halt die Regelung, dass 65 Prozent der zukünftigen Heizung ohne CO2-Belastung auskommen soll. Da könnte sogar die alte Ölheizung für Belastungsspitzen z.B. beim Warmwasser beibehalten werden.

Es scheint wirklich nicht einfach zu sein, ein Gesetz zu machen, das den Menschen nicht zu viele Regeln aufoktroyiert, aber gleichzeitig genügend Wirkung entfaltet. Und sogar die Förderung scheint geregelt zu sein, wobei allerdings die Frage bleibt, sind das nun Darlehen oder Direkthilfen.

Sogar wurde teilweise die Möglichkeit verhindert, dass Eigentümer/innen bestimmte Entscheidungen fällen, die Mietern/innen vielleicht unnötig hohe Kostenerhöhungen aufbürden. Diese müssen dann von dem/der Vermieter/in getragen werden. Sogar die Berechnung der 65 Prozent erfolgt unglaublich praxisorientiert.

Wie konnte es nur so weit kommen, dass dieses Gesetz so in Verruf geriet? Manche, eher im Norden Europas angesiedelte Nachbarn, verstehen die Aufregung in Deutschland nicht, haben z.T. seit Längerem viel strengere Regeln. Schrecklich, was die Dummheit und/oder die Bauernschläue alles anrichten kann.







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