Suche

A     B     C     D     E     F     G     H     I     J     K     L     M     N     O     P     Q     R     S     T     U     V     W     X     Y     Z




Formeln
Alle Tests
Buchladen
 F7 F9



 Das läuft schief . . . (4)



Die Ideologie ist der Feind einer sachgerechten Politik. Es gibt sie z.B., um die Zahl der Autos in Privatbesitz drastisch zu reduzieren. Gewiss, der Verkehr hat die in den letzten Jahren mit Abstand geringste Verringerung an CO2-Emissionen.

Das private Autofahren trägt dazu überproportional zu zwei Drittel bei. Aber muss man deshalb per Gesetz die Anzahl der Autos in Privatbesitz reduzieren? Ist das ein möglicher Ansatz, relativ rasch etwas gegen den Klimawandel zu tun?

Wenn es wirklich so ist, dass mehr und größere Autos mehr Verkehr generieren, was hier in keinster Weise bestritten wird, dann muss man eben versuchen, diesen Zusammenhang zu bekämpfen und nicht in das Besitzrecht von Menschen eingreifen.

Denn das macht viele erst richtig böse, ähnlich der Pflicht, mit sehr rasch gesetzten Terminen viele tausend Euro in die Heizung investieren zu müssen. Carsharing gilt ja als Zaubermittel der CO2-Reduzierung. Wie funktioniert das eigentlich?

Etwa 10 Jahre lang habe ich sogar einen Umweg auf mich genommen, um mit Kollegen (alle männlich) zusammen zum Dienst und wieder zurück zu fahren. Die Spritersparnis war eher überschaubar. Es war wohl eher der Spaß, die immergleiche Tour mit Erzählungen und Diskussionen zu überstehen.

Wenn ich mir heute vorstelle, ich hätte kein Auto und müsste den Nachbarn um seinen alten Opel bitten. 165.000 km hat der gelaufen. Wehe, da geht dann auf der Fahrt etwas kaputt. Oder ich bitte ihn, mich zum Baumarkt zu fahren, wo der doch so penibel mit seinen Sachen ist.

Was ist bitteschön dabei, viel Geld für ein Auto zu bezahlen und dann nur 3.000 km zu fahren? Ja, es hat bei der Herstellung Ressourcen verschlungen, aber unser vorletztes Auto ist bei uns 17 Jahre alt geworden und unser letztes wurde nach knapp 12 Jahren von VW zurückgenommen, bis auf ein paar Kratzer praktisch wie neu.

Dieses Vorschnelle kann einen schon aufregen. Da heißt es, ein Tempolimit auf Autobahnen würde 6,7 Mio. Tonnen bringen. Da würde ich mich gerne den Menschen anschließen, die diese Zahl nicht so ohne weiteres mit unterschreiben. Wie viele Einflussgrößen hat eigentlich der CO2-Ausstoß auf Autobahnen?

Es gibt kaum ein vergleichbares Land, Frankreich und USA von der größeren Fläche ohne Städte, letzteres auch noch mit der Möglichkeit, rechts zu überholen. Kennt man wirklich die dann entstehende Stau- Situation so genau? Warum nicht versuchen und dann auswerten?

Mit glatten, als beinahe alternativlos dargestellten Zahlen macht man keine Klimapolitik, denn das Allerwichtigste ist es, die Menschen mitzunehmen. Wenn jede(r) Einzelne in Deutschland auch nur ein Kilogramm CO2 einspart, sind das schon 60.000 Tonnen.

Es gibt aber noch einen klimapolitischen Fehltritt. Man schaut nicht richtig hin, Beispiel Pendlerpauschale. Das ist halt nicht so einfach, denn Menschen finden durch den größeren Aktionsradius eher eine Arbeit. Und die Pauschale richtet sich auch nicht nach der Höhe der zu zahlenden Steuer, sondern schlicht nach der Entfernung.

Dann kommen die Vereinfacher/innen und sagen, dann müsse eben nur das richtige Verkehrsmittel belohnt werden, und nur wenn es keine Alternative gibt, das Auto. Ich stelle mir gerade die endlose Diskussion mit dem Finanzamt vor, was noch zumutbar ist und wie viele Mitarbeiter die dort zusätzlich einstellen müssen.

Das ist dieser Autoritarismus. Die Menschen fürchten einfach zu viel Verwaltung bzw. Kontrolle. Wie bitteschön will man denn die Anzahl von Privat-Pkw reduzieren? Wie hoch muss man sie besteuern, dass die Menschen die Lust daran verlieren? Geht das noch sozialverträglich, wenn andere eine Garage voller Porsche ihr Eigen nennen?

Die Frage: 'Wie viele Fahrzeuge brauchen wir denn, um die Mobilität zu erhalten?' ist eigentlich eine Unverschämtheit, oder? Warum nicht die Folgen von Autoverkehr besteuern, wie z.B. Flächen in der Stadt, Kraftstoff, Unfälle und im Straßenbau nur noch den Erhalt finanzieren, notfalls sogar auf eine Brücke unwiederbringlich verzichten.







Sidemap - Technik Impressum E-Mail Datenschutz Sidemap - Hersteller