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911 - Teil 2
911 B-6, 1991 cm3, 80 * 66 mm, Kurbelwelle 8-fach gelagert, 9,0 : 1, 2 Dreifachvergaser, OHC, Kipphebel,
Radialgebläse, Trockensumpf, 9 Liter, Spulenzündung, 174 Nm 4200/min, 96 kW (130 PS)
6100/min, Maximaldrehzahl 6500/min, Heckmotor, Hinterradantrieb, Sperrdifferenzial (optional), Manuell-Fünfgang, McPherson,
Schräglenker, Drehstabfedern, Zahnstange, Sicherheitslenksäule, Scheiben, Einkreis, Feststellbremse Trommeln in
hinteren Scheiben, selbsttragende Karosserie, 4,16/2.21/1,61/1,32 m 10,7 m, 165 HR 15 (4,5"), 61,5 Liter, 320 kg, 1080 kg + Fahrer/in, 205 km/h, ab 1964, 21.900 DM (ca. 11.200 Euro).
Es ist gar nicht so einfach ein Porsche-Buch zu schreiben, doch so manche Einzelheit ist schon bekannt. So z.B., dass Porsche den
901 in 911 umtaufen musste, weil Peugeot sich die Null hatte schützen lassen.
Weniger bekannt und hoffentlich richtig: Wieder einmal, wie schon beim 356, wurden zur Vorfinanzierung der Entwicklung eines
neuen Modells die Händler/innen zur Kasse gebeten, dem Vernehmen nach waren
es 100 mit je 8.000 DM.
Das steht natürlich nicht in Ferry Porsches Autobiographie: ‚Ein Leben für das Auto'. Aber unbestritten ist, dass der 911 einen
großen Sprung im Preis gemacht hat, von 14.950 DM für das 356-Coupe mit
OHV-Motoren auf 21.900 DM des günstigsten 911. Allerdings kostete der leistungs- und hubraumgleiche 356 mit Fuhrmann-Motor
23.700 DM. Das der Preissprung im Anfang ein Problem darstellte, zeigt die
Einführung des 912 im Jahr 1965.
Amerika, Du hast es besser, allerdings dadurch auch Porsche. Deutlich mehr als die Hälfte aller 356 gehen dorthin. Ferry
Porsche schreibt in seiner Autobiographie über Max Hoffman, einen besonders wichtigen Verkäufer dort auch für Mercedes
und BMW:
'Hoffman war zur damaligen Zeit stets bestrebt, in seinen Ausstellungsräumen den billigsten Porsche zu zeigen. Sein Preis
lag unter 3.000 Dollar, wobei die 'Extras' gesondert berechnet wurden. Zu den 'Extras' gehörten sogar der Keilriemen, der
Reifendruckprüfer, die Heizung usw., wobei es gar kein Auto ohne Heizung gab. Für die USA war dieses Verfahren gar nicht
so unüblich. Man wollte mit dem niedrigsten Preis, mit dem das Auto ausgezeichnet war, den Kunden erst einmal in das
Geschäft locken, dann konnte der Verkäufer sein Können beweisen.'
Zurück zu der Entwicklung des 911. Es wurde befürchtet, der Neue könne viel größer ausfallen als der Bisherige und damit
seine Fahrleistungen aufgrund geringen Gewichts und Größe einbüßen. Unbegründet war dieses Bangen nicht, denn noch
der Entwurf mit der Nr. 754 zeigt einen 911 mit einigermaßen gut benutzbaren vier Sitzen. Ferry Porsche selbst berichtet von
Konflikten mit seiner Design-Abteilung unter Komenda.
Die
Porsche Klientel kann zunächst nur schwer mit dem Neuen warm werden. |
Offenbar hat er hier doch letztlich viel Einfluss wahrgemacht, ihn einigermaßen kompakt und leicht gehalten. Der Erfolg des
911 gebührt eindeutig ihm. Der entscheidende Entwurf allerdings soll von seinem Sohn Ferdinand Alexander stammen, dem
Lieblingscousin von Ferdinand Piëch. Der ist auch am 911 beteiligt, dafür verantwortlich, den 911-Motor serienreif zu
machen.
Walter Röhrl mag ja mit dem Heckmotor gut zurechtgekommen sein, aber die Schwierigkeiten eines solchen Konzepts
zeigen sich schon bei den ersten 911-Modellen, so dass man, obwohl Ferry Porsche betont, wie sehr ihm geringes Gewicht am
Herzen liegt, sich genötigt sieht, trotz der damals modernsten Radaufhängung noch je 11 kg innen auf beiden Seiten
der vorderen Stoßstangen platzieren zu müssen.
1963 | Vorstellung 901 auf der IAA |
1965* | Beginn der Auslieferung, Sicherheitscabrio, 'Targa' genannt (5 Siege bei Targa Florio), 912 mit Motor des 356 SC |
1967* | 911 S, 118 kW (160 PS), Fuchsfelgen für dieses Modell |
1968* | 911 T (Touring) mit 81 kW (110 PS), Viergang, 911 L (Luxus) |
1969* | Hubraumerhöhung auf 2,2 Liter, 57 mm mehr Radstand, 911 L -> 911 E, mechan. Einspritzung, 103 kW (140 PS), |
1971* | Hubraumerhöhung auf 2,4 Liter |
1972* | Carrera RS 2.7, 154 kW (210 PS) |
1973* | G-Modell als Nachfolger |
*Modelljahr |
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