Reparaturen
Nein, wir kaufen grundsätzlich nicht nur, weil es günstig ist. Haben wir das eigentlich schon jemals getan? Es muss immer einen Grund für den Kauf geben. Schauen Sie sich nur dieses Schmuckstück an.
Übrigens, nur 13,82 € einschließlich Versand hat das Schätzchen gekostet.
Dafür kann man natürlich kein fehlerfreies Produkt erwarten, doch dazu gleich mehr. Was Sie oben sehen ist nicht mehr oder weniger der von uns am meisten bevorzugte Antrieb für Loks mit mindestens zwei
Drehgestellen, wenn sie nicht gerade zwei Motoren haben.
Hier besonders filigran, der Mittelmotor. Deutlich auch zu sehen die beiden Kardanwellen nach vorne und hinten. So wie der Motor hier und auf den anderen Bildern abgebildet ist, scheint er in Ordnung zu sein.
Der erste Test nach Erhalt bestätigt das auch.
Was kann so ein Antrieb noch an Fehlern haben, besonders wenn er so günstig ist? Außer dem Motor noch das Getriebe, hier zwei, und die Stromversorgung von den Gleisen her. Letzteres scheint aber mit
intaktem Gehäuse von oben und unten unberührt.
Erste Proben bestätigen auch das. Dreht man an den Gelenken für die Kardanwellen, dann drehen sich die Räder jeweils beider Achsen. Das Problem liegt also, wie so oft, in der Stromversorgung. Wie
funktioniert die überhaupt?

Hier sehen Sie, wie die Stromversorgung an einem Drehgestell arbeitet, bei dem ein Radsatz mit Haftreifen ausgerüstet ist. Deshalb greift das Kupferblech mit seiner Spitze auch nur auf den vorderen
Radsatz zu.
Bei dem anderen Radsatz ist es so verlängert, dass es gleichzeitig auf beide Räder einer Seite zugreifen kann. Und worin liegt jetzt das Problem? Das Kupferblech braucht unbedingt die angegossenen Halter,
an denen es verfestigt werden kann.
Die sind aber an den nicht abgebildeten drei Stellen abgerissen, nur noch ein Verbinder vorhanden. Wie gehen wir jetzt vor? Diese Schleife, die das Kupferblech durch die mittlere Öffnung des Halters vollzieht,
hat im Chassis Kontakt zu vier länglichen Schienen.

Lassen Sie sich nicht von der Oberfläche abschrecken, die ist leicht abzufeilen. Jedenfalls werden wir diese Schienen leicht zweckentfremden, denn bei uns wird später die Verbindung zum Motor mit den
flexibelsten Kabeln hergestellt, die wir haben.

Wo also die Nasen fehlen, vielleicht sogar bei allen Radseiten, werden wir von unten Bohrungen in dem Gestell unterbringen. Wir haben das hier durch eingezeichnete Schraubenköpfe angedeutet. Diese
werden zunächst einmal durch Muttern am Gestell festgesetzt.
Das Problem, sie müssten am besten genau so weit nach oben in das Chassis ragen, wie es auch die Schleifen im Kupferblech getan haben. An ihrem oberen Ende könnten wir dann die neuen Schleifer durch
zwei Muttern einklemmen.
Und genau vier so lange 2-mm-Schrauben haben wir noch nicht gefunden. |
Notfalls müssen wir sägen und das Gewinde am Ende gangbar machen. Als Belohnung suchen wir uns dann eines unserer kurzen Gehäuse aus, entweder was wir noch haben oder kreieren ein neues und
machen eine schicke, vierachsig angetriebene Lok daraus, für unglaubliche 13,82 €.
Weiter geht es am Ende des Kapitels 'Car System 5'. |
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