Gewichte im Modellbau

Wenn von uns als schwer empfundene Loks sagen wir gut 400 Gramm gewogen haben, wie z.B. die 3000er von Märklin, dann müsste man doch mit 50 bis 100 Gramm Gewicht doch schon etwas ausrichten
können.
Wir haben so ein Problem laufend, weil vieles, was auf unserer Anlage später einmal laufen soll, gewogen und als zu leicht empfunden wurde. Vorzugsweise von Haus aus günstigere Modelle leiden unter
dieser 'Krankheit'.
Aber Vorsicht mit dem Begriff, denn bei unserer Definition von 'normalen' Zügen, also solche mit bis zu sieben Personenwaggons, könnten zu schwere Anhängelasten vielleicht einmal der Grund sein, warum
Züge die der Anlage innewohnenden Berge nicht mehr schaffen.
Deshalb wollen wir zukünftig, bevor wir solche Waggons verändern, einmal probieren, ob sie die Beschwerung überhaupt brauchen. Unser TGV von Jouef rast bisher noch ganz ordentlich über die
Versuchsanlage. Und letztendlich ist der optische Eindruck ziemlich den anderen gleich.
Es könnte sogar sein, dass wir die Wagen von hinten nach vorn immer mehr beschweren, damit sie mit der größer werdenden Anhängelast fertig werden. Mittel dazu ist das schon erwähnte Stahlblech,
geschnitten mit unserer neuen Handkreissäge.

Kommen wir zu den Loks. Hier ist die Zugabe von Gewichten ein ganzes Stück schwerer, weil z.T. nur sehr punktuell möglich. Sehen Sie das Bild oben an und damit den verzweifelten Versuch, der Trix BR 80
aus der Startpackung, fast nur Plastik, etwas mehr Gewicht auf der Vorderachse zu verleihen.

Allein schon die Frage: Woher nehmen? Viel Leichtmetall herrscht in unseren Grabbelkisten vor. Ja, so ein Klotz wie oben abgebildet, der wäre schon ideal. 500 Gramm bringt der auf die Waage. Aber
sicherlich ist viel Trenn- und Feilarbeit nötig, bevor Teile von ihm irgendwo passen.

Hier noch so eine Antwort auf durchdrehende Räder, Gewindestangen aus Eisen, leicht auf Länge zu sägen. Allerdings müssen die Enden noch entgratet und in der Mitte gebohrt werden, denn passen tun die
typischerweise nur in der Mitte von Loks mit zwei Drehgestellen.
Und damit zu einer neuen Idee, deren Ausführung zwar noch schlechter aussieht als unsere aneinander geklebten und schlecht lackierten drei Gewindestangen, aber wir werden sehen, da kann man etwas
dran machen. Drauf gekommen sind wir durch Öffnen der im Konvolut gekauften Lok im Bild ganz oben.
Zinn ist bekannt dafür, sehr schwer zu sein und gleichzeitig gut zu bearbeiten. Wir kommen ja aus dem Kfz-Bereich und da werden die etwas hochwertigeren Reparaturen an der Karosserie von Oldtimern nicht
mit gewöhnlichem Spachtel, sondern mit Zinn durchgeführt.
Das muss man einmal gesehen haben, wie Stangen Karosseriezinn mit einer bestimmten Legierung so geschickt erwärmt und an die Stelle angenähert werden, dass sie dort halten und später mit einem
Stück Holz mit einer brauchbaren Oberfläche versehen werden.
Natürlich folgt dann noch viel Arbeit, bis der Zinnauftrag z.B. einer Rundung angepasst ist, aber er kann sicherlich etwas fachmännischer aussehend hinterlassen werden, wie der Block oben.
Eisen erzieht, Zinn verzeiht vieles. |
Zinnstangen, das Kilogramm ab 20 Euro |
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