Märklin mit nur zwei Leitern? (1)
kfz-tech.de/YM89
In der Tat ein ungewöhnliches Thema. Warum sollte jemand auf die spinnerte Idee kommen, irgendein Teil von Märklin auf Betrieb mit nur zwei Leitern umstellen zu wollen? Er/Sie hätte doch gleich z.B. C-Gleise von Trix
kaufen können, oder?
Ja, das ist zweifellos richtig, aber wer nun einmal eine alte Bahn besitzt oder, im besten Fall, eine Menge Schienen von Märklin, der könnte vielleicht auf die Idee kommen mit einem Zweileiter-System neu anzufangen, um
auch andere Loks als die mit dem voluminösen Schleifer in der Mitte betreiben zu können.
Außerdem ist die Auswahl deutlich größer und bisweilen die Preise für gebrauchtes Material geringer. Und es gibt noch einen Grund, nämlich beide Systeme auf der gleichen Schiene betreiben zu wollen. Da sind die
Schwierigkeiten allerdings enorm und oben in dem Video nicht wirklich gelöst.
Beginnen wir also zunächst mit den Schienen. Besitzen Sie das C-Gleis von Märklin mit dem unglaublich einfachen Mechanismus des Verbindens und Lösens, dann haben wir die gute Nachricht
für Sie, einfach die Verbinder zwischen den beiden äußeren Schienen zu durchtrennen.
Mehr über Märklin-Gleise erfahren Sie in Modellbau 6 im Kapitel 'Märklin-Gleise 1'. |
Deutlich schwieriger wird das mit einem alten M-Gleis. Hierzu ein Tipp aus dem Stummi-Forum, die Laschen zwischen Blechkörper und Schiene vorsichtig hochzudrücken und dann herauszuziehen. Diese mit
Schrumpfschlauch überziehen und wieder hineindrücken.
Die Laschen wieder nach unten, aber bitteschön mit Gefühl, dass nicht wieder ein Kontakt entsteht. Am Ende den Teil des Schrumpfschlauchs oben auf der Schiene abtrennen. Nun gut, mit z.B. 1.000 Schienen
mag man das nur machen, wenn man extrem sparsam ist.
Aber das M-Gleis bleibt damit ein extrem widerstandsfähiges Gleis, bei dem man sogar den punktierten Mittelleiter entfernen könnte. Warum wir das so betonen? Weil wir eine Chance verpasst haben auf unserer Suche
nach geeigneten Leitern zur Einarbeitung in die Straßen unseres Car-Systems.
Gleichzeitig brauchten wir Schienen ohne Ende und viel Geld wollten wir ebenfalls nicht ausgeben. Dabei wäre der umgedrehte Mittelleiter in Märklin-Gleisen eine wunderbare Lösung gewesen, auf den wir vielleicht noch
zurückgreifen müssen, wenn das mit dem leitenden Filament nicht klappt.
Schwarz, kaum sichtbar auf ebenso gefärbten Straßen und eine sichere Stromversorgung, die sich nicht so schnell abnutzt. Dafür hätten wir vielleicht die viele Arbeit mit den M-Gleisen gerne in Kauf genommen. Allerdings
war uns damals der schwarze Mittelleiter nur in C-Gleisen aufgefallen.
Und die wären uns mit mindestens 2 Euro gebraucht zu teuer gewesen. Bedenken Sie, wir würden 8 Euro für ein Straßenstück von 180 mm bezahlt haben. Und damals war ja auch noch die Rede von Heraustrennung
und Zerstörung der tollen Gleise. Aber auch bei Weiterverwendung wäre uns die Sache zu teuer gewesen.
Erst jetzt werden wir gewahr, dass auch die wesentlich günstigeren M-Gleise einen solchen Mittelleiter haben. Die sind im Konvolut für noch weniger Geld zu kriegen. Verstehen können wir allerdings nicht, warum man
unbedingt beide Schienen isolieren will. Eine reicht doch auch, oder?
Bei den Weichen wird es allerdings schwierig. Hier muss man sich vielleicht doch bei Weichen anderer Zweileiter-Firmen bedienen. Wie man die bearbeitet, um einen Mischbetrieb Zwei-/Dreileiter auf der Basis
vorhandener C-Gleise zu etablieren, das zeigt das Video oben ab 3.05 Min.
Ziemlich viele Kabel für so eine kleine Anlage. Wir werden versuchen, eine bessere Lösung zu
finden . . . |
Und noch etwas gilt es zu bedenken. Fahren Metallräder in einem Zweileiter-System über manipulierte C-Gleis-Weichen mit Mittelleiter, können die wegen geringfügig geringerem Abstand der Räder einen Kurzschluss
erzeugen. Abhilfe ist hier die exakte Umstellung auf das Radsatz-Innenmaß von 14,0 mm (ohne Gewähr).
Mehr zu diesem Thema erfahren Sie im Kapitel 'Schleifer' in Modellbau 2. |
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