Eigentlich beginnt die Geschichte in diesem Kapitel 1952. Im Dezember dieses Jahres lebt die Tradition des Trix Express Dienstes wieder auf. Natürlich ist die Zäsur durch den Zweiten Weltkrieg bedingt. Und so zieren auch die zweite Seite zwei Bilder vom zerstörten und wiederaufgebauten Werk.

Einen Katalog gibt es schon seit 1950. Aber da wird noch manches Material aus der Vorkriegszeit angeboten, z.B. das Schienensystem auf Bakelit-Basis. Vielleicht kümmern wir uns darum ein anderes Mal. Wir blättern jetzt vorwärts in je einem Heft im Frühjahr und einem zum Dezember.

Die Zählung der Seiten hat mit dem Heft von 1952 neu begonnen und wird durchgängig sein bis zum Ende der Reihe im April 1967. Warum Sie da endete, wird vielleicht noch zu untersuchen sein. Wir greifen jetzt mitten hinein in das Jahr 1957.

Da hat der Katalog, natürlich nur das Cover in Farbe, immerhin schon 52 Seiten. Man ist aus dem Gröbsten raus, kann über Feinheiten nachdenken. Wenn man es genau nimmt, werden fünf von der Ausführung her verschiedene Dampfloks angeboten.

Verrückt dabei, dass man nicht nur über Erweiterung nachdenkt, sondern schon wie heute an Überarbeitung. Man hat zur Messe im Sommer in Nürnberg eine neue große Dampflok herausgebracht, wie das Modell von 1937 mit einem Gehäuse aus Spritzguss, aber viel detailgetreuer.

650 Gramm wiegt das Biest, kostet damals herbe DM 50,- und für DM 2,- mehr gibt es eine Tenderbeleuchtung mit allen zum Einbau nötigen Teilen. Gegenüber dem Vorgänger fallen die filigraneren Räder mit mehr Speichen, die hellen Ringe um den Kessel und die Scheiben aus Plexiglas auf.

Blättert man weiter, so tauchen drei E-Loks auf, wovon eine E 94, die wohl erste Neukonstruktion nach dem Krieg. Das Thema 'Diesel' taucht nur in Form eines VT75-Trieben-Zuges auf. Aber auch bei der Deutschen Bundesbahn ist diese Entwicklung noch im Gange.

Uns interessiert aber noch mehr die nächste Seite, auf der Zug-Packungen für Einsteiger angeboten werden. Und genau hier hat man offensichtlich Handlungsbedarf gesehen, denn man kämpft natürlich erbittert mit der Konkurrenz um Neukunden.

Günstig soll die erste Zugpackung sein und möglichst auch noch eine etwas teurere Alternative enthalten. Bislang bot man bei Trix Express nur die Batterielok an, deren Batterien noch eines Umschalters für die Rückwärtsfahrt und eines Widerstandes für die Regelung der Geschwindigkeit bedurften.

Hinzu konnte man noch einen Trafo erwerben, der statt der Batterien in dem Umschalter Platz fand. Mit alledem ist jetzt Schluss. Schon zur Messe im Sommer kommt eine neue Lok, die mit ihrer Kunststoffhaut, Antrieb und Stromaufnahme geändert, wohl erheblich günstiger herzustellen ist.

Wir berichten ausführlicher darüber im Kapitel 'Schnäppchen' im Buch 'Modellbau 5'. Aber eine Lok macht noch keine Startpackung. Ebenfalls neu sind drei Niederbordwagen, einer kurz und zwei lang, davon einer mit Tuchverdeck und Trix-Aufdruck.

Dazu der unvermeidliche und nicht tot zu kriegende grüne Güterzug-Begleitwagen, alle zusammen etwas weiter hinten für DM 8,- angeboten. Der Preis der bisherigen Ausführungen aus Metall-Spritzguss liegt bei DM 18,75, und das ohne Tuch. Da kann man schon im Katalog die Preissenkungen nachschauen.

So kann der neue Güterzug mitsamt einem Schienenoval für DM 29,50 angeboten werden. Der Personenzug kostet DM 33,-. Zum Vergleich: Die Batterielok gibt es mit jeweils einem Waggon weniger als Personen- und Güterzug jeweils für DM 24,- (Bild oben).

Und dann fängt bei dem das Rechnen an. Man kann die Lok natürlich eigenhändig an Batterien anschließen. Das Gehäuse dafür mit Umschalter kostet DM 3,-. Allerdings schlägt der Regler für die Geschwindigkeit mit DM 4,50 und die Umstellung auf Trafo mit DM 7,50 zu Buche.

Und genau da hat man Handlungsbedarf gesehen und bietet jetzt einen kleinen Trafo ohne Wechselstrom-Anschluss für DM 19,50 an. Eine maßvolle Preiserhöhung und wesentlich aufgeräumter das Ganze. Der Kampf um das Publikum im Weihnachtsgeschäft kann beginnen.