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Decoder 2



Wir haben im Kapitel 'Decoder 1' schon erklärt, warum es trotz der unbedingt nötigen Hinwendung zur Elektronik und damit zum möglichst geraden Weg zum Lokdecoder mit dem Car System weiter geht. Es geht also jetzt darum, den Motor von unserem Bus mit einem ATtiny zum Laufen zu bringen.

Kleiner Zusatz: Ohne dass dieser in Rauch aufgeht. Damit uns möglichst viele Nicht-Elektroniker folgen können, hier noch einmal das schulmäßige Vorgehen. Man nehme den Motor und verbinde ihm mit dem Gleichstrom-Ausgang eines handelsüblichen Trafo. Unser alter, mit dem wird fast alles machen, ist fast schon ein wenig zu stark.

Also Vorsicht, nicht direkt voll aufdrehen, mittlere Drehzahl reicht. Dann kommt ein Multimeter in eine der beiden Leitungen und die Stromstärke in Milliampere wird gemessen. In unserem Fall beträgt die 100 mA. Wichtig ist jetzt, den Motor durch Belasten des Ausgangs mit den Fingern auf eine höhere Stromstärke zu bringen.

Die hierbei ermittelten 200 mA bilden das Fundament für unsere Suche. Denn wir lassen uns nicht von irgendwelchen tollen Konstruktionen mit H-Brücke usw. beirren. Wir suchen einen Transistor. Diese Suche haben wir schon hinter uns. Sie war so erfolgreich, dass wir nun Angst haben, es könnte am Ende nicht funktionieren.

Aber weiter im Text. Die Suche haben wir nämlich schon im Rahmen der Vorbereitung des Lokdecoders durchgeführt. Das Ergebnis ist berauschend und beängstigend zugleich. Schauen Sie sich den Chip unten an. Er scheint auf dem Bild ein Riese zu sein, misst aber als SMD-Version nur 7 mm * 3,5 mm plus seiner Anschlüsse.


Warum wir uns in diese Miniaturisierung gewagt haben? Natürlich wollten wir so platzsparend wie möglich vorgehen. Gleichzeitig halten sich die Schwierigkeiten beim Löten in Grenzen, denn die beiden äußeren Pins sind nun wirklich leicht zu erreichen. Und der mittlere Pin geht auch zur anderen Seite als Lasche raus. Er könnte also sogar abgeknipst werden.

Ist nur noch die Frage der Wärmeentwicklung. Die Lasche ist drei Millimeter breit, vielleicht anbohren und mit einem größeren Blech verlängern, allerdings isolieren, denn es ist gleichzeitig auch der Kollektor. Warum wir so ängstlich sind? Weil wir dem Kleinen kaum zutrauen, einen Lok-Motor treiben zu können.

Aber die 50 Stück haben auch nur unglaubliche 5,99 € gekostet. Und im Datenblatt stehen eine Belastung mit maximal 1 Ampere und 45 Volt. Das könnte für eine Lok knapp werden. Deshalb sind wir so glücklich, den Chip jetzt für unseren Bus-Motor ausprobieren zu können. Wenn das nur nicht krachend in die Hose geht!

Und wie sieht die Schaltung aus? Schon einmal gezeigt im Kapitel 'Grundsätzlich 2' in Modellbau 5. Hier also noch einmal in Kurzform: Ausgang ATtiny über 1 kOhm-Widerstand an die Basis. Anders als in Modellbau 5 beschrieben, ist unser BCP 51-16 allerdings ein PNP-Transistor.

Für diesen gilt, dass der Motor als Last immer hinter dem Transistor am Kollektor angeordnet sein muss. Bei der Programmierung ist zu beachten, dass der Transistor nur bei 'Low' leitet und bei 'High' sperrt. Aber die Software ist noch nicht so weit.

Also haben wir schon erklärt, nur den bisher funktionierenden Ausgang zu nehmen, der in der Schaltung im Kapitel 'Decoder 1' im Buch Modellbau 5 gezeigt wird. Die Software dazu enthält dann auch die Ansteuerung der blinkenden LED. Durch Variation der An- und Auszeiten hönnen wir dann auch verschiedenen Drehzahlen erzeugen.

Und wenn wir morgen und übermorgen ganz viel Glück haben, zieht unser Versuchsmodell dann zumindest vom ATtiny gesteuert seine Runden auf der hoffentlich fertigen Anlage bestehend aus immerhin 26 Straßenelementen. Ist das nicht ein Segen, dass wir die Decodertechnik auch schon auf das Car System übertragen können?







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