Ja, die vielen Straßenteile von Faller-AMS sind inzwischen geliefert worden. Dass sie so günstig waren, bezahlen wir mit gewissen Lagerschäden. Keine Angst, es ist nichts abgebrochen, aber wir brauchen nicht nur Wasser und Reinigungsmittel, sondern auch Schmirgelpapier.

Jetzt werden Sie sich verwundert fragen, wie man denn jauchzen kann, wenn an den Schienen deutlicher Rost zu sehen ist. Eigentlich sollen die dem Auto Strom liefern, was sie so nur beschränkt tun. Klar, aber der Rost zeigt auch, dass es sich um Material handelt, auf das Magnete reagieren.

Das war unsere größte Sorge, denn dann wäre die Steuerung der darauf zu betreibenden Fahrzeuge dahin gewesen. Den Rost zu bekämpfen, darin sehen wir das viel kleinere Problem. Also vorläufiges Fazit: eine Sorge weniger.

Zwischendurch einmal ein Vorteil: Die Art und Weise, wie die Teile zusammengesteckt werden, nötigt uns schon Respekt ab. Da kann unser selbstgebautes System nicht mithalten. Die so entstehende Fahrbahn ist absolut ausreichend stabil. Natürlich vermuten wir, dass auch die Verbindungsstifte noch Pflege brauchen.

Denn Sie sollen ja auch den Strom leiten. Wir werden also an dem mitgelieferten Anschlussstück beginnen und dann langsam weiterbauen und testen. Das war übrigens bei unserem System unproblematischer. Es war von Anfang überall Kontakt vorhanden. Eine entsprechende Reinigung müsste aber auch hier möglich sein.

Kommen wir zu einer weiteren Befürchtung gegenüber dem System. Weil aufgrund des Maßstabs keines der Autos wirklich zu H0 passt, also alle zu groß sind, waren wir skeptisch bezüglich es Abstands der beiden Stromschienen voneinander. Der beträgt auch 15 mm statt bei uns und unseren Fahrzeugen knapp 9 mm.

Allerdings haben wir zumindest an der Vorderachse genügend Luft, d.h. beide Räder stehen deutlich links und rechts neben den beiden Stromschienen. Hinten sieht das, zumindest bei unserem Prototypen, dem Bus, noch etwas schlechter aus, denn der jeweils innere Teil der Zwillingsreifen steht bei Geradeauslauf exakt auf den Stromschienen.

Da dies kein Zustand ist, sind wir dabei, die Hinterachse auf nur einen Reifen pro Seite umzurüsten. Hoffentlich treibt der dann noch die Fuhre genügend kräftig vorwärts. Natürlich ist der Abstand der mit Magneten behafteten Schleifer vorn nicht weit genug. Dazu ist eine neue Spurstange schon in Arbeit, die diese vorne deutlich nach außen statt bisher nach innen tasten lässt.

Eigentlich müssen nur zwei neue Bohrungen auf der Spurstange gesetzt werden, aber der entsprechende Versuch mit dem 1mm-Bohrer ist gescheitert bzw. war zu ungenau. Das ist der Vorteil des 3D-Drucks. Die beiden Bohrungen haben 100prozentig jeweils den gleichen Abstand von der Mitte. Es kann allerdings sein, dass sie zu weit nach außen ragen, dann müssen wir in Form einer neuen Spurstange nachjustieren.

Wir wollen also grundsätzlich die neuen Straßen aus dem AMS-System mit den (veränderten) Fahrzeugen aus dem Car-System befahren. Sorgen machen uns die Kurven, für die wir schon drei verschiedene Radien haben, allesamt kleiner als die in unserem System. Die Straßen sehen so aus, als ob hier nicht zwei einander entgegenkommende Busse schadlos aneinander vorbeikommen.

Die Car-Systeme bieten dazu vor und in der Kurve eine Schleife nach außen. Wir haben eine andere Idee. Wenn nötig, befestigen wir auch hinten noch einen und sogar mehrere Schleifer, die an dem Fahrzeug nur eine gewisse Bewegung hinten nach innen zulassen. Wir hoffen, das sieht man von außen nicht so sehr.

Gut ist, die Faller-AMS-Straßen sind fast doppelt so hoch wie unsere selbstgebauten, immerhin 7,5 mm. Das könnte wichtig sein für den Weichenbau, wo wir sowohl mit anziehenden, als auch mit wegdrückenden Elektromagneten arbeiten wollen, also ohne den Plattenboden aufzukratzen. Wir werden über die nächsten Versuche weiter berichten.