Strengere Regeln

kfz-tech.de/YM53
Man glaubt es nicht, aber jetzt kann man auch schon die eigene Eisenbahn-Gesellschaft gründen und gegen andere antreten. Der Pferdefuß: Man spielt gegen viele andere und zwar in sechs Etappen je 14
Tage.
Will heißen, man kann so ein Spiel nicht einfach bei einem bestimmten Stand einfrieren und sich irgendwann daran weiter abarbeiten, sondern man ist zeitlich gebunden. Anscheinend ist das Spiel aber gratis.
Hat schon verdammte Ähnlichkeit mit dem von uns im Kapitel 'Geht's noch?' erwähnten Sitzen vor dem Fernseher mit dem Smartphone in der Hand. Auch das Prinzip, dass eine Modellbahn nie fertig wird, ist
hier wohl nicht anwendbar. Wir haben es allerdings nicht ausprobiert.
Warum auch, wo wir doch auf Aktivitäten aus sind, die weder Sportarten huldigen, die auf die Dauer an die Gelenke gehen, noch die Möglichkeit bieten, sich auf der Couch herum zu lümmeln. Vielleicht kommt man
bei der Verrichtung gewisser Modellbahn-Tätigkeiten sogar ins Schwitzen.
Warum ist uns das so wichtig, dass die Anlage nie fertig wird? Ganz einfach, wir wollen nicht nur unsere Beweglichkeit beibehalten, sondern auch unsere Köpfe weiterarbeiten lassen. Man kommt so leicht in
die Routine hinein und dann muss sich die Dachstube nicht mehr so sehr anstrengen.
Außerdem kann man sich auch dann mit der eigenen Anlage beschäftigen, wenn man im Auto sitzt auf einer schon sehr oft gemeisterten Strecke, womöglich noch voller Lärmschutzwände. Oder nicht
einschlafen kann und ansonsten Schäfchen zählen müsste.
Es ist die virtuelle Welt im Kopf, die viele Möglichkeiten des Träumens offenbart, vielleicht sogar etwas wertvoller als die durch ein Online-Spiel lancierte. Da steckt viel Potenzial drin, geistig wach zu bleiben, gut
für das Autofahren, aber auch gegen die Langeweile.
Und dann erst die Recherche. Bei uns ist das bevorzugt YouTube und wir kommen an vielen interessanten Anlagen und besonders deren Menschen vorbei. Eigentlich hat das Hobby Modellbahn durch das
Internet noch einmal eine neue Qualität erhalten.
Gefährlich, wenn es die 'Kaufsucht' anregt, über die es ein Kapitel im Buch 'Modellbau 4' gibt. Wir sind (leider) schon einen Schritt weiter, nämlich über Ebay hinaus inzwischen in einen Shop geraten. Da werden
dann kleinste Teile zu unverschämt günstigen Preisen und ohne Versandkosten angeboten.
Schwierig, da schadlos wieder heraus zu kommen. Wo doch gerade die Unfertigkeiten jeden Menge Ideen für besondere Reparaturtechniken erzeugen. Es sind schon wieder so viele zusammengekommen, dass wir ein
eigenes Kapitel darüber schreiben könnten.
Wir könnten uns also herausreden, es sei nicht der Kauf das eigentliche Erlebnis, sondern die Frage, wie gehen wir die Reparatur an? Was geht und was geht nicht? Bei uns herrscht nur im Moment das
Problem, dass es so viele Projekte sind, dass uns bisweilen ganz schwindelig wird.
Alle Loks repariert, wären es momentan schon 60! |
Deshalb die eiserne Regel: Eine einmal aufgebaute Modellbahn muss stets 'spielfähig' oder neudeutsch 'bespielbar' sein, sonst ist der Spaß daran verloren. Wie bei einem Projekt, dass man möglichst nicht mit
einem unlösbar scheinenden Problem für längere Zeit verlässt.
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