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kfz-tech.de/YM45

Wenn man bedenkt, dass der erste Shinkansen schon 1964 anlässlich der Olympischen Sommerspiele die 515,4 km lange Strecke Tokio - Osaka bediente, wird deutlich, wie lange die Entwicklung von Hochgeschwindigkeitszügen in Deutschland gedauert hat.

Auch Frankreich hat mit dem TGV einen noch immer geltenden Geschwindigkeitsrekord und eine frühe Exportmarke gesetzt. Vielleicht hat in Deutschland auch die lange währende Zersplitterung hin zur Magnetschwebebahn neben den schon erwähnten Gründen zur Verzögerung beigetragen.

Das Video oben vergleicht Bahnreisen in Deutschland mit denen in China.

Betrachten wir die Situation in China, dem flächenmäßig drittgrößten Land der Erde. Die Bevölkerungszahl ringt momentan (2023) mit der von Indien mit großem Abstand zum Rest der Welt. Trotzdem gehört China keineswegs zu den am dichtesten besiedelten Ländern.

Seit 2008 gibt es die Technik von Hochgeschwindigkeitszügen. Man hat von allen möglichen Herstellern in Japan, Frankreich und Deutschland gekauft und gelernt. Inzwischen sind knapp 40.000 km Strecke zustande gekommen, zum Vergleich in Spanien als dem Größten in Europa und Zweigrößten in der Welt noch vor Japan mit deutlich weniger als 4.000 km.

Atemraubend auch die Geschwindigkeit, mit der das Netz in China erweitert wurde, in den letzten fünf Jahren um etwa die Hälfte. Und trotzdem scheint das der chinesischen Regierung nicht zu reichen. Man will die Kapazität zumindest verdoppeln.

2035 soll das Hochgeschwindigkeitsnetz 70.000 km betragen.

Dabei hat dieses hauptsächlich nach Osten und Süden hin dicht besiedelte Land längst alle Verbindungen zwischen großen Städten beisammen. Man rechnet dem Land vor, dass nach der hohen Profitabilität der ersten Strecken z.B. von Peking nach Shanghai diese mit jeder neuen Strecke leicht gesunken ist.

Man darf also vermuten, dass der weitere Ausbau stark subventioniert ist, wie so vieles in China. Es hat halt Bewegung von Hunderten von Millionen Chinesen in die großen Städte gegeben, und die hat man z.B. nach der großen Depression 2008, auch mit dem Bau von Hochgeschwindigkeits-Technik aufgefangen.

Außerdem konnten die großen Städte auch in China nicht in dem Maße wachsen, wie es für den Zustrom nötig gewesen wäre. Der Hochgeschwindigkeitszug ermöglicht also ein günstigeres Wohnen in ebenfalls nicht gerade kleinen Nachbarstädten und relativ einfaches Reisen zum/vom Arbeitsplatz.

Man darf wohl davon ausgehen, dass Privatfahrzeuge vielfach noch eher zur Freizeitgestaltung gekauft werden. Auch hat der Hochgeschwindigkeitszug Inlandsflüge deutlich dezimiert. Und dann kommt noch das enorme Prestige hinzu, wenn man mit diesen Zügen noch stärker in den Export gehen wird.

Mit der Ausdehnung von Eisenbahn-Netzen auch und gerade über die Landesgrenzen hinweg war immer schon eine oft gewollte politische Einflussnahme verbunden.

Man darf gespannt sein, wie lange China die Politik der Subventionierung seiner Wirtschaft durchhält. Im Bereich der Subventionierung der Herstellung und des Kaufs von E-Autos sind schon die ersten Bremsspuren sichtbar. Eines der ersten Opfer scheint die Fa. Aiways zu sein.

Und dann gibt es wohl noch eine sich etwas unwirklich anhörende Verquickung mit dem Autonomen Fahren. Denn es sind nicht nur die ersten Züge auf Schienen mit 350 km/h geplant, sie sollen auch noch ohne Menschen im Führerstand funktionieren.







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