ICE 1

kfz-tech.de/YM44
Ja, auch wir sind schon in den Genuss des Fahrens 1. Klasse gekommen und ich muss sagen, wir haben es genossen. Da fallen natürlich zunächst die Sessel mit mehr Beinfreiheit auf. Auch ist deren Abstand
größer. Kurz gesagt: Es sitzen weniger Personen in einem Waggon.
Ob es nun die höheren Preise sind? Jedenfalls war auch die Lautstärke gedämpfter, zumindest bei unseren Fahrten. Niemand, der möglichst viele Nachbarn/innen an seinem/ihrem Telefongespräch teilhaben
lässt. Ja, es wurde auch telefoniert, aber eben bemerkenswert leise.
Die Gänge sind auch breiter, so dass die Gefahr gering ist, dass jemand je nach Zugbewegung an den Sitz eines(r) Schlafenden stößt. Schön, wenn man zwischen verschiedenen Tageszeitungen wählen kann.
WLan ist zwar kostenfrei, war aber nicht durchgängig nutzbar.
Das Tollste an der 1. Klasse war für uns, dass man z.B. durch Frühbuchung bzw. besondere Aktionen wesentlich weniger als die üblichen 60 Prozent mehr bezahlen musste. Bahncard-Kunden kommen noch
leichter an einen kostengünstigen Platz in der 1. Klasse.
Natürlich macht das alles am meisten zusammen mit einer Reservierung des Sitzplatzes Spaß. Leider spielt einem hier die viel beschworene Unpünktlichkeit der Bahn oft einen Streich. Stellen Sie sich vor,
man hätte sich durch Frühbuchung auf einen Fensterplatz am Tisch freuen können.
Nicht ausprobiert haben wir bisher das ICE-Portal. Man nimmt, womit auch immer, Kontakt zum Server im ICE auf und kann Fahrpläne, Nachrichten und Zeitungen abrufen. Vermutlich werden viele Reisende sich
auf das Angebot der weit über hundert Filme stürzen.
Da sterben dann vielleicht irgendwann die durch das Begleitpersonal des Zuges gereichten Zeitungen aus. Macht Sinn, auf der Reise Sprachen zu lernen, bis zu acht sind möglich, insgesamt für das
Kurzzeitgedächtnis nicht schlecht.
Wie das mit der Bestellung von Essen im Bordrestaurant geht, ist uns nicht ganz klar. Kriegt man dann einen Hinweis: 'Essen ist fertig', 'Essen steht bereits auf dem Tisch' oder 'Essen wird kalt'. So wären
jedenfalls die Nachrichten des/der Kochenden zuhause an den/die Mitesser.
Ja, die Fahrräder werden wohl ein Problem des ICE bleiben. Aus dem früher üblichen Gepäckwagen ist es längst in das Abteil eines normalen Wagens gewechselt. Auch braucht es keine Bahn-Mitarbeiter zur
Ein-/Ausgabe. Es gibt sogar Haken für platzsparendes Hochhängen oder für kraftsparendes Einfügen.
Seit 2017 existiert erst dieser Service und natürlich ist so ein Abteil bei größeren Gruppen überfordert. Zu viele Passagiere können notfalls noch auf dem Fußboden sitzend mitgenommen werden, zu viele
Fahrräder schaffen definitiv Sicherheitsprobleme.
Inzwischen ist es Pflicht, die Mitnahme eines solchen Gefährts durch Kauf einer Fahrradkarte anzumelden. Natürlich bilden Fahrrad oder noch eher Pedelec und Eisenbahn ein umweltfreundliches Duo, weil z.B.
Anfangs- und Endpunkt einer Reise auch weit auseinander liegen können.
Ja, die Gestaltung der Innenräume und damit die Qualität des Reisens im ICE hat sogar noch zugenommen. Die Sitze sind wohl Ergonomie erprobt. Die Tatsache, dass man deren Rückenlehne nicht mehr
verstellen kann, wird von manchen Passagieren dahinter als Gnade empfunden.
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