Grenzen des Selbstbaus
Eigentlich haben wir das schon im ersten Buch so gesagt, nämlich dass es Grenzen des Selbstbaus gibt. Für uns und vermutlich für viele andere Selbstbauer sind das Motoren und Getriebe. Bei letzteren sind
natürlich solche mit Zahnrädern aus Metall gemeint.
Und sollten Sie die Hoffnung haben, so etwas doch leisten zu können, träumen Sie weiter, aber lesen Sie nicht dieses Kapitel. Und dann gibt es noch die Kosten, über die wir hier reden wollen. Wenn wir Ihnen
die offerieren, dann geben Sie endgültig auf, so wie wir den Selbstbau von Gleisen.
Um was geht es? Zunächst wollen wir Ihnen noch einmal den im Kapitel 'Märklin - Hochleistungsmotor' im Buch 'Modellbau 2' beschriebenen Hochleistungsmotor nahebringen, bzw. ein Bild (oben) von seinem
fünfpoligen Rotor. Obwohl es 'nur' ein Elektromotor ist, seine Laufgeräusche sind ein Ohrenschmaus.
Irgendwann wird das Fahrgestell zumindest in einer Lok seinen Dienst tun, man darf gespannt sein. Es ist eigentlich für den geplanten Selbstbau des ICE 3 gedacht, aber wir sind unsicher geworden. Das ist
schon die erste korrigierte Planung und ihr droht jetzt eine erneute. Gründe sind diese famosen Motor/Getriebe-Einheiten aus China.
Wir haben zwar schon in diesem Buch darüber gesprochen, aber den Preis verraten wir Ihnen erst hinterher. Und obwohl zunächst von einem Monat Lieferzeit auszugehen war, kamen sie schon jetzt.
Spätestens beim Anblick des Getriebes müssen doch, wie oben schon angedeutet, alle Aktivitäten des Selbstbaus erstarren.
Wir hatten angesichts der Lieferzeit erwogen, noch mehr als diese 10 hier zu bestellen, sind aber froh, das nicht getan zu haben. Nein, wir sind keineswegs unzufrieden, exakt das Gegenteil ist der Fall. Aber
die Übersetzung ist, logisch bei so vielen Zahnrädern, unglaublich hoch, d.h. die Antriebsachse bei voller Motordrehzahl besonders langsam.
Wer mitzählt, kommt auf etwas über eine Umdrehung pro Sekunde. Und warum ist das ein Problem? Weil wir schon halb auf dem Weg waren, diese Teile in mehrere Fahrgestelle eines ICE 3 einzubauen, viel
näher am Original als wohl alle vorhandenen Modelle. Nicht, dass wir den Antrieb nur einem Hochleistungsmotor nicht zutrauen würden.
Im Bild oben haben wir dern neuen Antrieb einmal genau bündig auf die Radachse eines Drehgestells gelegt. Man sieht, da ist noch Platz bis zur zweiten Achse. Das bedeutet, wir können zwar nur eine Achse eines
Radsatzes antreiben, aber von diesen Drehgestellen so viele einbauen, wie wir wollen. Na wenn das nicht nahe am Original ist.
Auch sollen in den Endwagen durchgehende Sitzreihen vorgesehen werden und da würde der große Motor stören. Allerdings ist gestern auch der Rohling des Originals von Märklin angekommen und der
hat beängstigend dunkle Scheiben, so dass man von der Innenaustattung vielleicht gar nicht so viel sieht.
Andererseits sind aber die neueren Modelle von Märklin innen beleuchtet, anders als unser ICE 2 aus der Startpackung. Wir bleiben also bei unserem Vorhaben, bauen Seitenscheiben vielleicht sogar mit etwas
weniger Tönung. Und was hat das jetzt mit den Motor/Getriebe-Einheiten aus China zu tun? Na, die gekauften sind jedenfalls für einen ICE zu langsam.
Nein, ein Problem ist das jetzt nicht wirklich, denn zum einen hatten wir die ja für zehn Modellautos geplant, wofür sie hervorragend geeignet zu sein scheinen, und zum anderen sind viele Übersetzungen im
Angebot. Wenn man von den gekauften ausgeht, hier die uns jetzt bekannte Übersetzung auf die erreichbare Volllast-Drehzahl bezieht, kann man aus den angebotenen sehr leicht auswählen.
Das war vorher zu verwirrend. Übrigens kann man bei dem Preis von gut 5 € plus Versand diese Wunderwerke der Technik auch gut in anderen Teilen der Anlage benutzen. Braucht man nur eine Achse als
Ausgang, gibt es sogar noch günstigere Angebote. Was uns allerdings noch ein wenig Sorgen bereitet, ist das fehlende Ausgleichsgetriebe, für einen ICE allerdings kein Problem.
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