ICE-Entwicklung 4

kfz-tech.de/PM228
Das hier soll ein Blick über den Zaun werden, oder vielleicht auch ein wenig weiter, nämlich in die USA und nach Japan. Warum gerade diese beiden? Weil damit sowohl das in Sachen Bahn rückständigste
Industrieland und das fortschrittlichste erfasst werden.
Man kann sich überhaupt nur eine Strecke vorstellen, wo jemand die Bahn dem Flugzeug vorzieht, nämlich New York - Washington. Und selbst hier spart man kaum Zeit. Die muss man ansonsten reichlich
mitbringen, z.B. mit 40 km/h die Appalachen hoch auf dem Weg von Washington nach Chicago.
Und wenn man schon Downtown Chicago sieht, bringen die Eisenbahner es noch fertig, einen kompletten Zug zu drehen und rückwärts in den Kopfbahnhof einfahren zu lassen, entsprechende Zeitrückstände
inclusive. Wer kein Geld für die schnell an Wert verlierenden Autos hat, der fährt mit dem Bus, mit der Bahn nur, wenn der Weg das Ziel sein soll.
Das ist auch in Kanada nicht anders, wo in der Mitte des Landes gerade mal je ein Zug pro Tag nach West und Ost fährt. Selbst erlebt, wie dann auch noch nach einer halben Stunde Fahrt der riesig lange Zug
den Rückwärtsgang einlegt, weil ein Passagier vergessen wurde.
Erbärmlich diese Schaukelei auf schlechten Gleisen, obwohl die Waggons die Bezeichnung 'Pullman' tragen. Güterzüge sind so langsam und lang, dass man am Bahnübergang in dieser Zeit ein E-Auto
aufladen könnte, falls die Infrastruktur vorhanden wäre und Amerikaner im mittleren Westen dafür überhaupt ein Bedürfnis sähen.

kfz-tech.de/YM243
Der Name Shinkansen deutet auf eine neue Hauptlinie hin, also extra gebildete Trassen wie z.B. in Frankreich. Hierbei bildet Tokyo, die wohl bevölkerungsreichste Metropolregion der Welt, eine besondere Rolle.
Die erste Strecke wurde dementsprechend auch mit über 500 km für den Tokaido Shinkansen gebaut.
Seitdem sind weitere 2.300 km Strecke mit 240 - 320 km/h hinzugekommen und weit über 10 Milliarden Passagiere befördert worden. Weitere Services wurden eröffnet wie etwa der Mini-Shinkansen, aber nicht
alle fahren gleich schnell, was ja auch mit der Anzahl der Haltestellen zu tun hat.
Der schon beschriebene Weltrekord des TGV mit 575 km/h ist inzwischen mit 603 km/h eingestellt, allerdings von der japanischen Magnetschwebebahn 'SCMaglev', bei der die ohnehin schon lange Nase des
Shinkansen durch eine noch viel längere ersetzt wurde.
Natürlich stehen die Verbindungen zu den nächstgrößeren Städten Nagoya und Osaka im Mittelpunkt. Unglaublich, was hier an Passagierbeförderung abgeht. Teuer und begehrt ist das noch nicht einmal sehr
große Platzangebot. Dafür sind die Züge aber sauber und überpünktlich.
Und natürlich ist der Zug attraktiver, wenn man mit dem Auto nur maximal 100 km/h fahren darf. Nimmt man den Routenplaner zur Hilfe, dann ist die Fahrzeit für die 500 km von Tokyo nach Osaka mehr als
doppelt so lang. Und dabei wurde noch nicht einmal der schnellste Shinkansen gewählt.
In USA sind allerdings auch nur 75 m/h (120 km/h) erlaubt und das nur weit außerhalb großer Städte.
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kfz-tech.de/YM244
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