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 Zukunft 1



Macht es eigentlich Sinn, sich über die Zukunft der Mobilität Gedanken zu machen? Gibt es nicht genügend Sprichwörter, die belegen, dass eine Zukunft kommt und zwar so, wie man sie in der Regel nicht erwartet hätte. Oder auf die Mobilität bezogen eine Zukunft mit weniger Veränderung als erwartet?

Und da kann z.B. die niederländische Regierung für ihr Land vorschreiben, dass ab 2030 nur noch rein elektrisch betriebene Fahrzeuge neu zugelassen werden, ob es wirklich dazu kommt, ist noch sehr die Frage. Das wollen wir alle noch erleben, dass die Politik mit ihren mühseligen Einigungsverfahren Vorreiter für die Gestaltung der Zukunft sein würde.

Am besten beziehen wir uns nur auf den Straßenverkehr, was schon schwierig genug ist. Ein kurzer Blick in die Vergangenheit offenbart, wie schnell doch nichts passiert ist. Schon vor etwa 90 Jahren hat z.B. die Firma BMW anlässlich der Vorstellung ihres ersten Modells eine Vertretung in Berlin mit großem Schaufenster nach draußen eröffnet. Hat sich daran etwas geändert?

Sicher, aus einem Laden sind Glaspaläste oder Shops mit Fahrzeugvorführung per Augmented Reality geworden. Auch die immer noch teilweise gedruckten Preislisten für die Extras sind manchmal auf über 100 Seiten angewachsen. Aber wirklich inhaltlich verändert hat sich das System des Autoverkaufs jedoch nicht. Man hat schon mal versucht, Neufahrzeuge im Supermarkt anzubieten, aber letztendlich steckte immer eine Vertretung dahinter.

Selbst der Versuch von Tesla, Verkaufsstrukturen gänzlich durch Internetkauf abzulösen, ist teilweise schon wieder rückgängig gemacht worden. Irgendwie scheint ein Auto nicht nur zu teuer für den Verkauf über die virtuelle Ladentheke zu sein, sondern es ist auch die Beziehung zu dem Produkt, die z.T. fast noch wichtiger als die zur Kleidung zu sein scheint.

Wenn es um Besitzverhältnisse geht, könnte sich ein Teil, z.B. junge Leute bzw. Bewohner großer Städte abspalten und darauf verzichten. Bleibt allerdings die Frage, was passiert, wenn diese jungen Leute Familien gründen. Ob sie aufs Land ziehen, hängt wiederum von der Verkehrsanbindung an die Stadt ab. Was auf einen etwas höheren Anteil an Leuten schließen lässt, die sowohl ein Auto besitzen, als auch andere Transportmöglichkeiten nutzen.

Ob Sie allerdings das eigene Auto als Objekt für Carsharing einsetzen, um damit ein paar Euro zu verdienen, da sind erhebliche Zweifel angebracht. Erstens müsste man dann auf gewisse etwas abseitige eigene Anforderungen beim Autokauf verzichten, also z.B. eher ein Fahrzeug ohne viele Besonderheiten kaufen. Zweitens ist es trotz Einsatz von Smartphones eine Frage der Organisation, eine heutzutage für junge Familien ohnehin schwierige Angelegenheit.

Und drittens bleibt die Frage offen, in welchem Zustand man das für relativ wenig Erlös verliehene Auto zurückbekommt, wobei es nicht reicht, dass dies in 95 Prozent der Fälle vielleicht kein Problem darstellt. Die restlichen 5 reichen, einem die Lust an diesem Experiment zu nehmen, zumal es vermutlich relativ leicht beendet werden kann. Bei älteren Menschen könnte die Skepsis noch größer sein.

Also geht es kaum um Leute gänzlich ohne eigenes Verkehrsmittel, wobei sogar schon das (hoffentlich intakte) Fahrrad ein solches darstellt. Wie bereits das jetzige Carsharing zeigt, verfügten die allermeisten Nutzer über ein solches. Störend ist etwas, dass immer von den sogenannten 'maßgeschneiderten Mobilitätslösungen' gesprochen wird. Als wenn ein(e) Schneider/in Maß nehmen würde und dann verschiedene Lösungen anböte.

Wenn man z.B. den Transport von etwas vorhat, was aus Gründen der Größe oder Unsauberheit nicht in den Gepäckraum soll, dann fährt man, immerhin mit einer Anhängekupplung als Voraussetzung, zu einem Händler für Anhänger, nimmt den gemieteten gleich mit und bringt ihn eventuell auch spätabends zurück und schmeißt die Papiere ein. Ist das nicht eine völlig ausreichende Antwort auf eine bestimmte Transportaufgabe?

Sicherlich, im Moment ist das noch preiswert, weil kräftig subventioniert, in bestimmten Städten per Smartphone einen Transport anzufordern, der dann so organisiert wird, dass er eventuell mit anderen Transportaufgaben zusammengefasst wird. Was aber, wenn irgendwann die wirklich anfallenden Kosten entrichtet werden müssen? Sicher, ein Robotaxi könnte da immer noch preiswert sein, aber dazu wären vermutlich eigene Spuren durch die gesamte Stadt nötig.

Und was ist, wenn man nur nach Hause in die Vorstadt will und das Robotaxi da nicht hin kann? Natürlich könnte es sein, dass ÖPNV das Problem übernimmt und dadurch wie heute schon eine Buslinie einspart, aber wie weit darf man dort die Grenzlinie zum Taxigewerbe zu seinen Gunsten verschieben? Da hätte die Politik genug zu tun, sich schon frühzeitig um solche konfliktreichen Grenzfragen zu kümmern.







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