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 Flutkatastrophe 2



Natürlich haben uns nach Lesen des ersten Teils besonders die Enthusiasten der E-Mobilität schon längst widersprochen. Die argumentieren, was wohl dagegen zu sagen sei, dass man Sonnenenergie direkt vom Himmel in sein E-Auto hole. Manche befinden sich angeblich schon auf dem Weg in die Autarkie. Als wenn das nicht schon immer eine schlechte Vorgehensweise gewesen wäre. Wo doch das einzige Freudentränchen bei Betroffenen der Flutkatastrophe fließt, weil so Viele z.T. von weither gekommen sind, um einfach nur zu helfen.

Ein sinnvoller und einigermaßen planbarer Betrieb von E-Autos mit eigener Solartechnik ist nur entweder für eine kleine Gruppe oder mit genügend Speichertechnik sinnvoll. Die sollte auch noch die so wichtige 100-Prozent-Ladung vor Antritt einer langen Fahrt stemmen können, also fast noch größer sein als die Fahrzeugbatterie. Und die wächst ja im Moment deutlich. Ahnen Sie, was das kostet? Würde man den ausschließlichen Betrieb von Solaranlagen und die Einspeisung ins Netz gegenrechnen, so würde sich das selbst für die Betreiber lohnen. Allerdings ist die Förderung zugegeben auch im Hinblick auf die Bekämpfung des Klimawandels zu einem miserablen Häufchen zusammengeschmolzen.

Dann noch die Hersteller von Sono-Motors, deren Fahrzeuge angeblich nur noch selten aufgeladen werden müssen, weil sie ja sozusagen direkt von der Sonne bedient werden. Immerhin ist es ihnen gelungen, die Sonnenkollektoren viel besser zu integrieren. Aber jeder, der selbst Sonnenkollektoren betreibt, hält die angegebenen Erlöse in Form von kWh für schamlos übertrieben. Eigentlich darf man auch nur das Dach und die Motorhaube berücksichtigen, keinesfalls beide Seiten gleichzeitig. Es ist eben nicht nur die Helligkeit, sonst wäre der Verbrauch Sommer zu Winter nicht so eklatant unterschiedlich.

Und dann die z.B. bei uns im Mittel geforderten 35° Richtung Süden. Wie bitteschön soll das Auto so etwas schaffen? Sie brauchen uns nicht zu glauben, können in Ruhe abwarten, bis das Auto mal endlich von den vielen Vorbestellern gefahren werden kann und dann die Kommentare lesen. Wir bleiben dabei, ein E-Auto ist nur dann ein Instrument zur Bekämpfung des Klimawandels, wenn es möglichst ausschließlich mit dem Strom betrieben wird, der wegen Überlastung des Netzes erst gar nicht erzeugt wird. Schauen Sie auf sich schon heute bildende sommerliche Schlangen vor Ladeparks, dann wissen Sie, dass E-Autos zurzeit noch sehr wenig hilfreich sind, eher im Gegenteil.

Aber das sind eigentlich alles Petitessen im Vergleich, was jetzt kommt. Zunächst sind wir sogar erschrocken als Professor Harald Lesch im Video unten von 100 bis 110 kWh Stromverbrauch im Durchschnitt pro Tag für jeden Menschen in Deutschland ausgeht. Vielen Leuten wird das noch nicht allzu viel sagen, aber wir haben das noch einmal überprüft und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass Lesch hier zumindest auch den Verbrauch durch Nahrungsaufnahme gemeint haben muss. Trotzdem bleibt das Heizen der Wohnungen und besonders der Einfamilienhäuser ein Knackpunkt.

Die machen etwa für ein Drittel der Menschen in Deutschland die Wohnung aus, worin einschließlich Warmwasser im Durchschnitt gut 22.000 kWh pro Jahr verbraucht werden. Schwer zu sagen, wie viele Personen darin wohnen. Eigentlich können es gemittelt höchsten drei sein. Warum? Weil es ziemlich genau zwei sind, wenn man auch Wohnungen mit einbezieht. Dort leben also statistisch exakt so viele Singles, wie es auch Kinder in Wohnungen gibt. Wir verteilen uns also auf eine Menge Wohnungen in Deutschland, gut 40 Mio. Stück.

Singles in einer ca. 70 m2 großen Wohnung und zwei Erwachsene in einem 140 m2 großen Haus müssen sich also mindestens 10.000 kWh pro Person pro Jahr (= gut 27 kWh pro Tag) anrechnen lassen. Bei mehr Belegung mit Erwachsenen ist dieser Wert zu hoch gegriffen. Am besten schauen Sie einmal auf Ihre Rechnung. Hinzu kommen im Schnitt 4 kWh pro Person für Strom. 1 Liter Benzin entspricht dem Energiegehalt von etwa 8,5 kWh. Teilen wir also obigen Mittelwert von 27 kWh durch 8,5, so verbrauchen wir am Tag zusätzlich 3,65 Liter Benzin. Übrigens, von einer Klimaanlage ist hier noch nicht einmal die Rede.

So ist jetzt eine dritte Säule zum Sparen entstanden, und wenn die auf Ihre Person gerechneten Werte noch höher sind, dann umso wichtiger. Sie brauchen also nicht unbedingt weniger zu fahren im Jahr, können erst einmal zu hohe Verbräuche ein wenig kappen. Aber Sie haben einen unbedingten Trost, nämlich je erfolgreicher Sie und viele andere mit Ihren Einsparbemühungen sind, desto eher die Chance, dass auch für die E-Autos mehr als genug regenerativ gewonnener Strom zur Verfügung steht und sie teilweise wieder zu alten Gewohnheiten zurückkehren können. Leute, die sich z.B. mühsam einige Kilo abgerungen haben, können dies leider nicht.








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