Kfz-Technik - Rücksitzbank

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Das Thema erinnert mich spontan an einen Versuch, den ich mit meinen Schülern durchgeführt habe. Die Deutschen, besonders die hier im Dreiländereck Wohnenden, haben immer so ein wenig den Dünkel, dass
Niederländisch als Sprache im Prinzip ein Abkömmling des Deutschen sei.
Nicht, dass ich dieses Vorurteil mit Stumpf und Stiel herausreißen wollte. Aber am Ende lief das Experiment darauf hinaus, denn ich habe ihnen eine Geschichte auf Niederländisch vorgelesen, pflichtgemäß
gelernt, weil wir dort nahe der Grenze wohnten.
Es ging um eine Rücksitzbank, ganz simpel darum, dass jemand auf dieser ein größeres Gefäß mit Rotwein transportiert hatte, natürlich nicht mögliche Verluste desselben bedenkend. Folglich stank bald der
ganze Wagen nach Rotwein, was ihm enorme Probleme bei einer Polizeikontrolle bescherte.
Ich hatte erwartet, das würden sie verstehen, aber Pustekuchen. Und wissen Sie, was das fehlende Keyword war: Rücksitzbank, niederländisch Achterbank. Sie haben das letzte 'k' nicht wahrgenommen und
an Kirmes gedacht, aber nicht an dieses simple Sitzmöbel in einem Auto.
Womit wir auf etwas umständliche Weise beim Thema wären: Warum ist die Zweierlehne bei 40/60-Teilung in Europa immer links? Gerade erst wollten wir mit unserem Kona einen hohen Kühlschrank
transportieren. Beifahrersitz so weit wie möglich nach vorne und das Leder auf der Mittelkonsole benutzend.
Wäre prima gegangen, aber da der Einzelsitz rechts ist, muss man die ganze Rücksitzlehne umklappen und kann dadurch niemanden mehr mitnehmen. Wäre der Einzelsitz links, hätte dort noch ein(e)
Beifahrer/in sitzen und beim Ein-Ausladen helfen können.
Wir haben ChatGPT befragt, was der Unsinn soll und sogar Beifall für unsere Frage erhalten, wie übrigens verdächtig oft. Man steigt sicherer rechts als links aus und eine Person natürlich auch häufiger als
zwei Personen, weil die Zweierbank eher für Gepäck usw. gebraucht wird.
Ist die Person dann auch noch ein Kind, das losgeschnallt werden muss, dann ist das bestimmt sicherer vom Gehweg aus als von der Straße. Hinten rechts sitzt einfach häufiger jemand als hinten links. Auch
die Sicht des/der Fahrers/in ist uneingeschränkter, wenn nur ganz rechts jemand sitzt.
Bizarrer wird es, wenn man mit der Diagonalen bis hinein in den Beifahrer-Fußraum argumentiert. Ja, für lange schmale Gegenstände mag das stimmen, nicht aber für 60 cm breite Schränke. Zudem kann man
sich über eine nicht nach vorne klappbare Beifahrerlehne nur ärgern.
Ist das nicht der Fall, siegt die Statistik, wie so oft. Dabei sieht man so viele Leute alleine im Auto sitzen. Nur sieht man nicht, ob die etwas transportieren. ChatGBT macht es sich einfach und verweist auf die
40/20/40-Lösung. Die aber ist teurer, und erfordert durch mehr Halterung auch mehr Gewicht.
Nein, es geht ganz einfach durch Vertauschung, natürlich nur vom Hersteller aus. Unten sehen Sie, dass es so etwas zu kaufen gibt, z.B. im Dacia Sandero gegen Aufpreis. So ganz falsch kann also unser Verlangen nicht
sein. Es soll auch mindestens zwei Fahrzeuge von Audi mit diesen Anordnung der Rückenlehne geben.

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Auch VW weicht bisweilen von der vorgegebenen Linie ab. Sehen Sie ganz oben den Tayron, wie er mit ganz nach vorne klappbarer Lehne das perfekte Fahrzeug zum Transport oder auch Liegewagen wird. Übrigens
haben wir auch Volvos mit diesen Fähigkeiten gefunden.
Noch weiter ist z.B. Rivian, in deren R2 man sogar die Lehne des Fahrersitzes umklappen kann.
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