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Quer- oder Längsmotor?



Mit einem Blick unter die Motorhaube ist es jedenfalls oft nicht getan. Denn z.B. ein Boxermotor kann sehr breit sein und trotzdem müsste man als Richtung des Motors die kurze Seite nehmen. Entscheidend hier ist die Kurbelwelle bzw. deren Mittelachse.

Schon beim ersten Auto von Benz war die ein Problem, weil sie hier senkrecht von oben nach unten (oder umgekehrt) verlief. Irgendwann so um die Jahrhundertwende wanderte der Motor trotz Hinterradantrieb nach vorne und dann war lange Zeit Ruhe, weil Längsrichtung.

Erst mit dem Aufkommen von Aerodynamik in den 30er Jahren wurde es wieder komplizierter. Sobald der Motor und der Antrieb wieder näher zusammenrückten, wuchs die Anzahl der Möglichkeiten. Bei Motoren vor oder hinter der Hinterachse blieb es jedoch bei der Längsausrichtung.

Typisches Beispiel wäre der VW-Käfer aus jener Zeit.

Allerdings gab es da auch schon die ersten leichten Fronttriebler. Und hier begann man zum ersten Mal auf breiter Front mit dem Quermotor. Die ersten Zweitaktmotoren brauchten besonders wenige Zylinder, also vom Platz her für den Quereinbau kein Problem.

Der Trabant aus der DDR-Zeit hatte die dafür typische Auslegung.

Erstaunlich aber, dass man sich schon ab drei Zylinder in Reihe frühzeitig zum Längsmotor hin entschied. Zunächst lag der Motor allerdings hier vor der Vorderachse, für die Gewichtsverteilung nicht ganz so ideal.

Nachkriegsmodelle von Auto Union, auf denen dann Audi basierte.

Nach 1945 fing man wieder bescheiden an und brachte Motor und Getriebe hinten mit dem Achsantrieb zusammen. Nur wenige Automarken wie NSU, aus dem Motorradmarkt hervorgegangen forcierten hier den Quereinbau mit etwas weniger Hecklast.

Kleinere Modelle: Heckmotor, größere Frontmotor mit Hinterradantrieb.

Die Franzosen waren die ersten, die diese Phalanx mit einer komplett nach vorn geschobenen Antriebseinheit durchbrachen. Es blieb also bei der Längsausrichtung des Motors, hinter der Vorderachse und zunächst viel Ärger mit den Antriebswellen.

Lange Zeit tat sich in der Mittel- und Oberklasse fast gar nichts, weil man so das einfachst mögliche Fahrwerk mit Starrachse anbieten konnte. Nur Citroën bot einen relativ schweren Quermotor mit Frontantrieb an, hier kompensiert durch eine breitere Spur vorn.

Citroën, eines der ungewöhnlichsten Serienfahrzeuge seiner Zeit.

Mit den Supersportwagen fängt es an, ungemütlich zu werden. Ferrari mit stoisch eingebautem Längsmotor vorn und anfangs sogar noch Starrachse hinten erhält Konkurrenz von Lamborghini. Hier ist dann so ziemlich alles möglich, sogar 12 Zylinder vor der Hinterachse quer, Matra Bagheera und Fiat X 1/9, aber mit vier Zylindern, VW-Porsche mit Längs-Mittelmotor

Es wurde schnell heiß im Lamborghini Miura.

Renault erreichte zwar nie komplett die Oberklasse, mischte aber wohl die Mittelklasse mit Frontantrieb längs und Motor hinter bzw. später vor der Vorderklasse auf, eroberte damit auch fahrwerkstechnisch eine neue Welt.

Legendär in diesem Zusammenhang, der Renault 16.

Auch bei den Etablierten tat sich etwas. Angetrieben wohl von BMW besann man sich auf bessere Hinterachsen, änderte allerdings an der Lage des Motors bis heute nichts. Mutig nur Mercedes mit der A- Klasse, bei der sich der Quermotor vorn bei einem Unfall unter das Auto schob.

Lustig die Amerikaner. Nachdem sie mehr als ein halbes Jahrhundert Längsmotoren vorn mit angetriebenen Starrachsen hinten verkauft hatten, schwenkten sie plötzlich auch bei großen Fahrzeugen um auf querliegende Frontantriebe.

Zwar nicht bei denen, aber z.B. bei Volvo hat es tatsächlich Quermotoren vorne mit acht Zylindern in V-Form gegeben, allerdings speziell für diesen Zweck umkonstruiert. Das war's aber auch schon wieder als Revolution im US-Autobau.

Nur die Corvette von Chevrolet tanzte dann mal wieder aus der Reihe.

Jetzt fehlen hier noch die Japaner, aber so richtig vormarschiert sind sie beim Thema Motoreinbau nicht. Vielleicht kann man hier Honda erwähnen, die den Quermotor vorne links statt rechts eingebaut haben. Mit Hybridantrieb hat die Lage des Motors jedenfalls nicht viel zu tun.

Spannend wird es noch einmal beim stärkeren Aufkommen des Allradantriebs, den es sowohl als Extra mit Frontantrieb quer als auch mit Frontmotor längs und Heckantrieb gibt. Jeep bietet beides innerhalb des Stellantis-Konzerns an. VW war wohl mit bei den Ersten.

Audi quattro, Längsantrieb vorn, zusätzlicher Hinterradantrieb.

Oben bei dem Blick in den Motorraum ist sofort klar, hier handelt es sich um einen quer eingebauten Motor. Im Bild unten ist das nicht der Fall, obwohl hier der Motor die gleiche Einbaulage hat, wird diese durch die Abdeckung kaschiert. Manche Hersteller versuchen sogar, durch so etwas einen anders herum einbebauten Motor zu suggerieren, warum auch immer.









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