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Einführung



kfz-tech.de/PME116

Was versteht man unter einem Verbrennungsmotor? Eigentlich müsste man die Dampfmaschine dazu rechnen, denn die arbeitet auch mit Verbrennung, nicht nur von Holz oder Kohle, sondern es hat sie als Lokomotive auch mit Ölbrenner gegeben. Was muss also hinzugefügt werden, damit man die Dampfmaschine per Definition aussondert?

Es ist die Frage, wo die Verbrennung stattfindet. Ist dieser Ort auch gleichzeitig der, an dem der Druck in Drehmoment umgewandelt wird? Bei der Dampfmaschine ist das wohl eher nicht der Fall, denn z.B. bei der Dampflok (Bild oben) sind die Arbeitszylinder vor den Rädern weit weg vom Kessel angeordnet. Nur beim Verbrennungsmotor spricht man von innerer Verbrennung.

Kolben können wir nur eingeschränkt als Bedingung für einen solchen Motor ansehen, weder Hub- noch Drehkolben, denn es gibt ja noch die Triebwerke für Flugzeuge. Und selbst wenn Kolben vorhanden sind, muss dann nicht zwangsläufig ein Kurbeltrieb dazugehören? Es gibt ganz seltene Motoren, wo die Kraft des Kolbens unmittelbar an irgendeine Hydraulik übertragen wird.

Verweisen wir auf eine elektrische Zündung, dann klammern wir den Dieselmotor und damit alle (Stationär-) Motoren über die Diesellok bis hin zum Schiffsantrieb aus. Auch flüssiger Kraftstoff ist kein Kennzeichen, denn es hat neben den mit Erd-, Autogas, Methanol und Wasserstoff betriebenen auch sogenannte Holzvergasung gegeben, also letztlich Feststoffe zum Antrieb eines Fahrzeugs. Es lohnte kaum der Mühe, aber wenn man nichts anderes hat . . .

Die größten Vorräte an Treibstoff hat wohl das große Containerschiff, aber diesen anteilig an der Fahrzeugmasse gerechnet das Flugzeug. Bei einer Boing 474 machen volle Tanks ein Drittel des Gewichts aus. Das schafft noch nicht einmal ein Elektroauto. Der Vergleich zu diesem wäre aber nur fair, wenn der Verbrenner auch noch die Luft bzw. den Sauerstoff mitnehmen müsste.

Womit wir schon wieder bei einem neuen Beispiel wären, nämlich dem Raketenantrieb. Das ist auch der einzige, der seine Tanks nach Gebrauch wegwirft, jedenfalls noch. Der Kraftstoff sorgt auch für das Wunder der Reichweite, allein beim Pkw ohne zu tanken 1.000 km und mehr. Es gibt Lkws, die haben auf dem Weg nach Südeuropa und zurück immer nur die gleiche günstige Tankstelle.

Es hat überhaupt keinen Wert, den Wirkungsgrad eines Verbrenners mit dem eines Elektromotor zu vergleichen. Man muss die komplette Prozesskette betrachten und da hat die Natur Jahrhunderte lang Energie eingelagert, die selbst die Sonne so kompakt nicht leisten kann. Wer aus CO2 und Luft wieder Wasserstoff oder gar Treibstoff machen will, weiß um die enormen Verluste dabei.

Das bedeutet aber umgekehrt, dass nicht allein der Verbrennungsmotor eine unglaubliche Entwicklung hinter sich hat, sondern auch der zugehörige Kraftstoff. Nur zu oft konnte der Motor nur auf Erfindungen beim Kraftstoff hin optimiert werden. Wer geometrische Verdichtung und Ladedruck als ein Phänomen betrachtet, weiß genau, welche Anforderungen da auf den Kraftstoff zukommen.

Ganz zum Ende seiner Karriere ist er auch noch erstaunlich sauber geworden. Hersteller von Dieselmotoren haben sogar die Behauptung gewagt, seine Abgase seien sauberer als die angesaugte Luft. Nur hat er eben das CO2-Problem nicht lösen können. Es ist wie bei der Kernkraft, eine zweifellos faszinierende Energie, wenn nur die damit verbundenen Gefahren und das Entsorgungsproblem nicht wären.

Rein rechnerisch gibt es zurzeit 1.250 Mio. Pkw auf der Welt, 57 Mio. werden jährlich produziert. Nehmen wir an, das wären dann, was völlig unmöglich ist, alles nur Elektroautos und auch keine Hybride, dann würde der Ersatz ca. 22 Jahre dauern, vorausgesetzt, jede(r) auf der Welt könnte sich so ein neues Auto leisten, das dann auch noch teurer als bisherige Neuwagen wäre.

Es hat jede Menge Fahrzeuge gegeben, die, wenn sie nicht stark verunfallt sind, zum Zeitpunkt ihrer Verschrottung 40 Jahre auf dem Buckel hatten, natürlich nicht in einem Wohlstandsland wie dem unseren. Will sagen, es wird noch etwas dauern, ehe der Verbrennungsmotor endgültig verschwunden sein wird, ganz ohnehin nie, dafür sorgen allein in Deutschland eine halbe Mio. Oldtimer.

Und natürlich wird es den letzten geförderten Tropfen Erdöl auch niemals geben. Man sagt, der Preis werde steigen, so dass immer noch Vorräte unter der Erde verbleiben werden und das ist auch gut so. Und wenn wir noch einmal so etwas Ähnliches wie die vergangene Pandemie erleben müssen, wird das ohnehin viele Fakten und Zahlen zu Makulatur werden lassen.


kfz-tech.de/YME69







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