Batterie 1
Hätten Sie gedacht, dass Sie sich mit einer Start-Stopp-Automatik einen weiteren Vorteil erkauft haben, freilich nur, wenn Sie das Fahrzeug lange genug behalten? Die Rede ist von einem Absorent
Glass Mat Akkumulator. Der hält nämlich länger. Unserer geht jetzt schon in das zwölfte Jahr.
Man nennt das 'Zyklenfestigkeit', wenn eine Batterie (Wir bleiben beim eigentlich falschen Begriff) viele Ent-/Ladungen verträgt. Bei der AMG-Batterie wird dies durch ein Glasvlies garantiert, das den Elektrolyten
aufnimmt. Die Säure ist also nicht mehr im eigentlich originären flüssigen Zustand vorhanden.
Das hat relativ wenig mit einer weiteren Schwachstelle von Batterien zu tun, nämlich, dass sie sich selbst entladen. Im Winter ist man je nach Temperatur und Ausrüstung ohnehin auf eine mindestens halbvolle
Batterie angewiesen. Wenn die auch noch um die 0,5 Prozent ihrer Nennkapazität oder mehr pro Tag verliert, kann man sich ausrechnen, nach welcher Standzeit das Fahrzeug nicht mehr anspringt.
Hinzu kommen noch allerlei Verbraucher, wie z.B. die Diebstahl-Warnanlage. Manche E-Autos haben sogar schussbereite Kameras, die fast auf jede(n) reagieren, der/die sich dem Auto nähert. Außerdem
verbrauchen viele von denen auch Strom, wenn sie stehen, aber das geht hoffentlich auf Kosten der Hochvoltbatterie.
Nein, es ist nicht nur ein Komfortmangel, wenn so ein Motor seine nötige Startdrehzahl nicht mehr erreicht. Da wird dann schnell auch die Grenze zur Tiefentladung erreicht, die Fachleute höher ansetzen als
Laien. Man spricht von 'Sulfatieren' der Bleiplatten, eine Schicht aus Bleisulfat, die sich über die positiven Platten legt.
Auch wenn das die Batterie nicht vollständig umbringt, bleibt oft zumindest ein Verlust an nutzbarer Kapazität. Es kann also beim Laden nicht mehr so viel Bleisufat (PbSO4) von den Plus- in
Richtung Minusplatten wandern. Davon kommt aber nur das Blei (Pb) an. Der Säurerest (SO4) erhöht den Säuregehalt des Elektrolyten.
Dazu muss aus PbSO4 H2SO4 werden. Der Wasserstoff kommt aus dem Wasseranteil des Elektrolyten, der dabei freiwerdende Sauerstoff wandert zur Plusplatte. Das
ist der Grund, warum man zumindest früher die einzelnen Zellen auf die Dichte ihres Elektrolyten hin prüfen konnte. 1,28 kg/Liter bedeutete vollgeladen, 1,12 kg/Liter entladen.
Eigentlich ganz einfach zu merken: Bei einer geladenen Batterie sind der Pluspol durch Bleioxid und der Minuspol durch nur Blei unterschiedlich und nach Entladung beide gleich, nämlich aus Bleisulfat
bestehend. Es liegt also eine gewisse Logik in der Sache, die Batterie öfter als unbedingt nötig zu laden. Dauerhaft sollte man das nur mit elektrisch überwachenden Ladegeräten tun, weil immer ganz voll sollte
die Batterie auch nicht sein.
Schlimm wird es, wenn der Wasseranteil im Elektrolyten auch noch einfriert. Der darf übrigens nur durch destilliertes Wasser ergänzt werden. Sollten Sie um den Aufkleber herum eine probate Möglichkeit finden,
die einzelnen Zellen zu öffnen, könnten Sie bei Bedarf auch Wasser nachfüllen. Bei AGM-Batterien ist so etwas ohnehin unmöglich.
Es wird immer nur destilliertes Wasser nachgefüllt, niemals z.B. Säure. Einzige Ausnahme waren damals trocken vorgeladene Batterien. Da war aber die einzufüllende Flüssigkeit dabei. Wir schließen schon
längst Oldtimer mit ein, die sehr häufig im Winter stillgelegt werden. Bei denen sollte man den Ausbau der Batterie (evtl. Radiocode beachten) mit einer intensiven Prüfung auf Korrosion verbinden.
Sollte dann doch einmal eine neue Batterie nötig sein, ist die Spannung das kleinste Problem, weil die 12V zumindest im Pkw-Bereich universell sind. Eigentlich müsste auch der maximale Entladestrom auf
dem Etikett beachtet werden, reicht aber in aller Regel voll aus. Die Kapazität ist ein Wert, der auch überschritten werden darf. Nötig ist das aber in der Regel nicht.
Im Gegenteil, denn mehr Kapazität bedeutet auch mehr Bauraum und auf den kommt es an, wenn man die neue einbauen will. Das betrifft neben Länge, Breite und Höhe auch die Befestigung. Gut beraten ist,
wer die alte Batterie beim Neukauf dabeihat. Man muss sie nicht selbst entsorgen und bekommt bisweilen sogar noch Geld dafür. Kaum Probleme mit dem Bauraum, aber evtl. mit der möglichen Befestigung hat
man mit einer 12V-LiIo-Batterie. Aber die Preise sind hoch und die Haltbarkeit eher unbestimmt.
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