4WD ein Sicherheitsfeature?
kfz-tech.de/YKfz2
Der Glaube, der in der Überschrift steckt, ist mit Sicherheit unausrottbar, aber ist das wirklich so? Da könnte man ja auch Autos mit herablassbaren luftgefüllten Tanks verkaufen und damit die Sicherheit, dass
man nicht untergeht, wenn man ins Wasser fällt.
Aber wer kommt schon auf die Idee, so nah ans Wasser zu fahren, dass man hineinfällt? Aber ebenso sind doch ungünstige Straßenverhältnisse absehbar. Dann bleibt man eben stehen, wohl die allersicherste
Option. Dann könnte man ja Geländewagen mit dem gleichen Argument verkaufen.
Jetzt werden Sie vielleicht ESP heranziehen und sagen, dass man dem ja auch das Sicherheitsargument entziehen könnte, denn man könnte ja so langsam durch die Kurve fahren, dass es nie und nimmer
gebraucht würde. Das stimmt, aber z.B. ein sehr rasches Ausweichmanöver kann trotzdem nötig sein.
Aber doch nicht für einen Allradantrieb. Man muss doch nicht bei teilweise Eis auf den Straßen fahren oder dann auch noch einen Berg hinauf. Bei vorhersehbarem Hochwasser kriegt man auch das Auto dann
nicht ersetzt, wenn man es nicht rechtzeitig weggesetzt hat.
Überhaupt wird der Begriff 'Sicherheit' ohnehin zu oft missbraucht. So hindert einen die Krankenversicherung doch keineswegs, krank zu werden, oder? Man könnte eine Vorsorgeuntersuchung eine Versicherung
gegen Krankheit nennen, aber nicht die Regelung, wer für die finanziellen Folgen der Krankheit aufkommt.
Um noch ein schauriges Beispiel anzubringen, könnte man die ab einem bestimmten Punkt nicht erkennbar vereiste Straße oder Autobahn heranziehen. Aber da kommt es doch nicht auf den Vortrieb an. Da
wäre doch eher der Tritt auf die Kupplung oder das Segeln gescheiter, oder?
Und wenn man sich wirklich durch Bremsen aus der Affäre ziehen will und auf die Regelfähigkeit des ABS-Systems vertraut, dann ist doch der Zweiradgetriebene eher im Vorteil, denn je weniger Masse man
abbremsen muss, desto besser. Das können leicht 100 kg Differenz und mehr sein.
Und vielleicht hätte einen das stärkere Durchdrehen der Räder bei nur einer Antriebsachse eher über die allgemeinen und möglichen Bodenverhältnisse vorgewarnt als der perfekt agierende Vierradantrieb. Denn,
wie gesagt, beim Bremsen sind dessen Vorteile dahin, eher im Gegenteil.
Sicher, es gibt da Warnleuchten. Aber was denken Sie, worauf reagiert der Mensch mit Sicherheit eher, auf die Elektronik oder die eigene Erfahrung, dass es nicht wie gewohnt vorwärts oder vielleicht sogar
seitwärts geht. Nein, das ist eher ein Werbegag der Hersteller, an diesem Extra zusätzliches Geld verdienen zu wollen.
Jetzt fehlt nur noch, dass man auch Geländewagen das Siegel der Sicherheit anhängt, denn man kommt ja bei jeder Beschaffenheit des Bodens voran, d.h. man ist sicherer unterwegs. Dass man da oft gar
nicht fahren darf oder sollte, interessiert doch nicht.
Diese kantigen Vehikel mit hohem Schwerpunkt, die bei scharfer Kurvenfahrt nur mit viel Technik am Umkippen gehindert werden. Hier werden im Moment noch die Grenzen des Sicherheitsbegriffs beachtet.
Wie Sie oben sehen, hat sich die Seuche aber schon längst auf die Elektroautos übertragen. Und zwingen der zweiradgetriebenen Version den Heckantrieb oft mit Hohlraum vorne auf. Wo doch der Frontantrieb
ohne Allradversion einen größeren Gepäckraum haben könnte.
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