Suche

A     B     C     D     E     F     G     H     I     J     K     L     M     N     O     P     Q     R     S     T     U     V     W     X     Y     Z




Formeln
Alle Tests
Buchladen
 F7 F9



 Kit Car



In dem Video unten sehen Sie Ant Anstead, wie er in einem wirklich sehenswerten Video alleine, so scheint es zumindest, das CFK-Kleid für einen Tipo Individual Vehicle Approval baut, der als nichts Geringeres als der Nachbau eines Alfa 158 bezeichnet wird, nach Wikipedia 'zusammen mit seiner Weiterentwicklung, dem Tipo 159, einer der erfolgreichsten Rennwagen, die jemals produziert wurden'.


Leider ist weder im deutschen noch im englischen Teil des Wikipedia-Artikels die Besonderheit erwähnt, dass es sich beim Alfetta, wie er auch genannt wird, um ein Auto in Transaxle-Bauweise handelt. Allerdings scheint für den angeblichen Nachbau wirklich nur der Name und ein wenig die Stirnfläche übernommen worden zu sein.

Man hatte das Gefühl, dass Ant Anstead sozusagen 2017 'aus dem Hut gezaubert wurde', als Edd China sich in der Serie 'Die Gebrauchtwagen-Profis' (engl. Wheeler Dealer) von Mike Brewer trennte. Anstead gerierte sich zunächst auch etwa in der gleichen Art wie China, als bodenständiger Handwerker. Nur schien bei Anstead im Gegensatz zu China nie etwas schief zu laufen.

Dabei nahm man nicht wahr, dass Anstead schon eine beachtliche Karriere z.B. auch als Fernseh-Produzent hinter sich hatte. Er wurde auch etwas mehr als leichthin erklärender Amerikaner wahrgenommen denn als oft von Bedenken geplagter Engländer China. Im Anfang führte auch Mike Brewer das Regiment, wie schon vorher gewohnt.

Das hat sich nun offensichtlich etwas geändert, denn Anstead tritt als immer schon 'der Restaurierung und Nachbau von klassischen Fahrzeuge sowie dem Aufbau automobiler Einzelstücke' beschäftigter Brite auf. Für das oben beschriebene Projekt hat er sich mit dem erfahrenen Ingenieur und Autobauer Darren Collins zusammengetan, der offensichtlich für den Bau des relativ komplexen Rahmens zuständig ist.


Dabei ist aus dem Reihen-Acht- ein Vierzylinder geworden. Da sportliche und zugleich einigermaßen bezahlbare Standardantriebe rar geworden sind und es diese in Transaxle-Bauweise schon gar nicht mehr gibt, griff man auf die zweite Generation des Mazda MX-5 zurück. Angeblich überlebt die Karosserie den Antrieb bei weitem nicht, so dass man diesen für ein zweites Leben im Tipo 184 IVA nutzen kann.

Das greift auf die britische Tradition der Kit Cars zurück, als eines der frühen Beispiele vielleicht der Lotus Seven bzw. Caterham. Da konnte man sich, vielleicht sogar für weniger Geld und weniger Steuern, ein Auto in Teilen aus bisweilen variantenreichen Kits selbst zusammenbauen, in Deutschland praktiziert am VW Buggy, das parallel zum berühmten Dune Buggy entwickelt wurde. Inzwischen ist fast jedes besonders sportliche Auto als Replica erhältlich.

Das Beispiel vom Buggy eignet sich als Vergleich sehr gut, muss man doch auch in diesem Fall hier alles Mögliche aus einem aufgegebenen MX-5 entnehmen und aufarbeiten (lassen). So kostet das günstigste Kit zurzeit (2022) ca. 20.000 Pfund. Gegen Aufpreis ist auch eine straßenzugelassene Version möglich, allerdings vermutlich nur in Großbritannien.

Von den technischen Finessen der einstigen Alfetta ist nichts übrig geblieben, dafür sind zwar nicht alle, aber doch etliche des Mazda hinzugekommen. Es soll sogar eine Version auf Basis des Alfa Spiders mit Starrachse geben, obwohl die Alfetta von damals immer entweder eine Pendel- oder später DeDion-Achse hatte. Wie gesagt, auch das Getriebe ist, untypisch für die Namensgebung, vorne direkt hinter dem Motor angeflanscht.

Von den acht Zylindern in Reihe mit Kompressor ist nur der Abgaskrümmer übrig. Da bleiben dann bei der Mazda-Version die ersten und die letzten beiden ungenutzt, aber vermutlich doch verschlossen. Es gibt ohnehin nur eine Leitung nach draußen, wegen der Lambda-Regelung mit kleinem Katalysator. Es ist ein kompletter MX-5. Sogar das Lenkrad findet Verwendung, wenn man sich nicht für das teurere im klassischen Stil entscheidet.

Eine Komplettversion wird für ca. 50.000 Pfund angeboten. Woher man bei höherer Nachfrage die Teile holt und wie bzw. wer sie aufarbeitet, bleibt unklar. Auch warum man sich nicht an Mazda gewandt hat, aber vermutlich wäre ein Deal auch an der Tatsache gescheitert, dass es sich um die Vorgänger-Version des MX-5 mit beschränkten Lagerkapazitäten handelt. Insgesamt muss man vielleicht doch noch mit höheren als den genannten Kosten rechnen.

Stattdessen wird potentiellen Kunden eingehämmert, wie einfach es ist, solch ein Auto zusammenzubauen, z.B. als Kauf von Eltern für ihre Kinder. Man muss sich nur einmal vorstellen, ein MX-5 sei damals als fertige Karosserie mit allen Teilen fein in Kisten verpackt geliefert worden und die Kinder sollten das Auto mit semiprofessionellem Werkzeug zusammensetzen.



Zu wertvoll, um nur noch seine Mechanik zu verwenden?








Sidemap - Technik Impressum E-Mail Datenschutz Sidemap - Hersteller