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Natürlich hat auch ein rein elektrisch angetriebenes Fahrzeug ein Getriebe, eigentlich braucht es sogar noch eher eins als der Verbrenner. Warum? Weil die Drehzahl des Elektroantriebs wesentlich höher ist. VW gibt z.B. in einem Fall 12.000/min an. Da bei beiden Antriebsarten die Drehzahl der Antriebsräder gleich sein muss, ist hier also eine zusätzliche Übersetzung ins Langsame (größer 1) nötig. Wird diese durch schrägverzahnte Stirnräder ausgeführt, wie oben dargestellt, dann sind also zwei Zahnradpaare nötig.

Rechts ist der Wellenstumpf zu sehen, der in die Motorwelle gesteckt wird. Man sieht es an der Verzahnung, die der einer normalen Getriebe-Eingangswelle ähnelt. Die überträgt ihr Drehmoment nach links auf die mittlere Welle. Aus Platzgründen ist hier noch das Übersetzungsverhältnis relativ gering. Dann geht es weiter zu dem sehr großen Stirnrad dahinter. Multipliziert man beide Übersetzungsverhältnisse, erhält man das Gesamtverhältnis.

Wenn wir für das Rad vereinfacht 2 m Abrollumfang annehmen und für den Wagen maximal 160 km/h, dann dreht es sich bei dieser Geschwindigkeit 160.000 durch 2 gleich 80.000 Mal pro Stunde, geteilt durch 60 ergibt 1.333/min. 12.000 geteilt durch 1.333 ergibt 9. Bei gleicher Aufteilung wären beide Übersetzungsverhältnisse 3 : 1. Hier nehmen wir einmal 2,5 für das erste und 3,6 für das zweite an.

Das Rad hinten links ist natürlich so groß, weil es das Ausgleichsgetriebe beherbergt. Also hier keine große Änderung zum Achsantrieb des Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor. Allerdings sind die Zahnbreiten schon ein wenig auffällig. Sie deuten auf das deutlich größere Drehmoment, das E-Motoren gewöhnlich entwickeln. Geschmiert werden könnte dieses Getriebe mit einer Füllung auf Lebensdauer. Läuft diese allerdings zur Kühlung auch noch durch Motor und Ölkühler, dann braucht das E-Auto sogar einen regelmäßigen Ölwechsel, allerdings mit längeren Intervallen.


Werfen Sie noch einen letzten Blick auf dieses Getriebe und bemerken Sie, dass es im Prinzip aus drei Wellen besteht. Das lässt sich noch ein wenig vereinfachen, wie das zweite Bild zeigt. Hier müssen Sie ein wenig umdenken, denn der Kraftfluss beginnt hinten rechts an dem kleinen, kaum sichtbaren Zahnrad. Man kann sich das so vorstellen, als sei der dort sichtbare Flansch mit dem Elektromotor verschraubt.

Jetzt wird es einfacher. Da wir auch hier wieder die Übersetzung ins Langsame brauchen, kämmt das kleine Rad hinten mit dem großen vorne rechts. Soweit wie gehabt, aber jetzt kommt der Unterschied. Denn das kleine Rad auf der Welle vorn kämmt mit einem weiteren großen wiederum auf der Welle hinten. Natürlich darf dieses nicht drehfest mit dem kleinen, vom E-Motor kommenden Rad verbunden sein.

Platz genug für das Differential oder Ausgleichsgetriebe ist vorhanden. Kompliziert wird es erst wieder, wenn man zwar nach links eine Antriebswelle drehfest einstecken kann, aber nicht nach links. Dieses Getriebe besteht also zwar nur aus zwei Wellen, aber die Welle des E-Motors muss hohlgebohrt sein. Tritt sie dann weiter rechts aus diesem heraus, erhält sie ihr Gelenk. In der Regel kann dann die gleiche Antriebswelle wie links verwendet werden.

Was so ein Getriebe noch braucht, sehen sie ganz vorn. Das ist der drehbare Teil einer Parksperre. Und da man oft in dieses Getriebe hinein eine Mechanik ähnlich der Automatik verwendet, muss man auch die anderen Funktionen weiter verteilen. Denn rückwärts geht es natürlich sehr vereinfacht durch Umkehrung der Motor-Drehrichtung. Vereinfacht gesagt könnte man für das Segeln ohne Rekuperation einfach nur den Strom abschalten. Aber nicht alle Elektromotoren eignen sich dafür. Manche versuchen dann doch, Strom zu produzieren und bremsen unnötig.

Und Porsche wäre nicht Porsche, würde es dort nicht ein besonderes Getriebe geben. Weil man sich ausgerechnet bei einem E-Auto Sorgen um zu wenig Beschleunigung macht, hat man ein Zweiganggetriebe entwickelt. Das ist dann im Prinzip schon fast ein ganz normales Schaltgetriebe, wie wir es vom Verbrenner kennen. Auch hier hat es eine automatische Schaltung ohne Doppelkupplung gegeben, allerdings beim Smart 1, und der ist wohl nicht vergleichbar.







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