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 F7 F9



 Toyota 2



Standard Vierzylinder-Reihenmotor, 1.453 cm3, OHV, 36 kW (48 PS) bei 4.000/min, Doppelquerlenker vorn, Starrachse hinten, Trommelbremsen, hydraulisch, 4,29/2,53/1,68/1,53 m, 6 Sitzplätze, 1.210 kg. ab 1955.

Nein, Kiichiro Toyoda hat keinen großen Einfluss auf das Unternehmen mehr. Er stirbt im Frühjahr 1952, wird nur 57 Jahre alt, zwei Monate später auch sein Schwager, mit dem er so oft um Gelder für seine Autoherstellung gerungen hat. Sein Werk vollenden andere, z.B. wichtige Schritte zur Rationalisierung und ein neues Modell.

Es wird der 'Crown' (Krone) sein, der sich nach und nach gegen den veralteten, leicht veredelten Master beim zahlungskräftigen Publikum und zuletzt auch im Taxi-Gewerbe durchsetzen wird. Er hat, was damals nicht nur in Japan als modern gilt, eine vordere Einzelrad-Aufhängung und hintere, nach vorne öffnende Türen, für sechs Personen dank Sitzbänken vorn und hinten.

Das ist das erste Auto, dessen Karosserie vollständig im Werk produziert wird. Es entstehen Fehler, die von Hand korrigiert werden müssen, ebenso wird er lackiert, aber das ist damals noch sehr weit verbreitet. Neu ist aber das Testprogramm für diesen Wagen mit ca. 40 Versuchsfahrzeugen.

Das Austin-Derivat von Nissan ist teurer und bietet weniger Platz. Um mit dem niedrigen Preis einigermaßen zurecht zu kommen, bietet Toyota den Crown bald auch mit einer gehobenen Ausstattung an. So gehört jetzt, damals durchaus ein Extra, eine Heizung zur Serienausstattung, dazu mehr Chrom, Weißwandreifen, Radio und eine Uhr mitten auf dem Armaturenbrett.

In Tokio entsteht die erste Toyopet-Werksvertretung. Neben der schon vorbildlichen Produktion Just-In-Time, bei der nur das produziert bzw. angeliefert wird, was am Band unmittelbar gebraucht wird, führt man auch eine neue Art des Verkaufs ein, Festpreise und Autoverkäufer mit Collegeausbildung, die auch nach dem Kauf Kontakt zu den Kunden halten.

Dass Toyota noch immer bereit ist, teilweise unter Produktionskosten zu verkaufen, zeigt der Deal mit den neuen vierrädrigen Transportern, die auf diese Weise langsam die so beliebten Dreiräder verdrängen. Noch so ein Coup ist die Übernahme der größten Fahrschule, die danach günstige Fahrstunden anbietet und dadurch prompt mehr Toyotas verkauft.

Von nun an wird auch der Staat ziemlich in das Autogeschäft eingreifen. Seit 1949 existiert das Ministry of International Trade and Industry. Seine Regelungen werden die japanischen Hersteller noch ein halbes Jahrhundert und länger spüren. Hilfreich für diese ist, dass die Einfuhr kompletter Fahrzeuge verboten wird. Das Problem ist der Privatmarkt jenseits von Verkäufen von Lkw und an Taxiunternehmen. Man verdient in Japan durchschnittlich zu wenig, um sich ein Auto leisten zu können, sogar im Vergleich zu Ländern wie Deutschland.

Eiji Toyoda, Cousin von Kiichiro, leitet die Entwicklung und versucht, ein Fahrzeug unterhalb des Crown bei scharf kalkuliertem Preis zu etablieren. Es wird Corona heißen, 1957 auf den Markt kommen, aber mit einem Preis von 620.000 Yen wieder eher etwas für gewerbliche Zwecke sein, dem Markt für Kleintaxen. Es wird auch den mit dem Crown erworbenen guten Ruf von Toyota wieder ein wenig ankratzen.

Raus aus dem Dilemma geht nur durch eine neue Fabrik für Großserienfertigung und eine Vergrößerung des Absatzes. Hier beginnt dann das Debakel mit dem Versuch, den Crown nach USA zu exportieren. Schon VW ist mit seinem ersten Versuch kläglich gescheitert, nur viel früher. Bei Renault hat so ein Versuch richtig viel Geld gekostet.

Dabei war der Crown doch so umfassend getestet, oder etwa doch nicht? Es ist die Lücke der Kleinwagen, die in USA mehr und mehr als Zweitwagen gebraucht werden, weil es den Nachkriegsboom gibt und die Familien in die Vorstädte ziehen. Aber auch der Zweitwagen wird bisweilen über die Highways gescheucht.

Nein, das ist noch zu den Zeiten ohne Beschränkung der Geschwindigkeit in USA. Aber auch mit hätte es der Crown schwer gehabt, denn in Japan sind fast alle Straßen höchstens mit 80 km/h befahrbar. Ergebnis: Der Toyota schafft die Dauerbeanspruchung nicht. Das anfänglich größere Interesse der Amerikaner/innen für diesen Wagen ebbt ab.








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