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 Renault 1



Wäre Louis Renault nicht 1944 gestorben, man hätte ihm wohl den Prozess wegen massiver Kollaboration mit den deutschen Besatzern gemacht, zumindest von 1940 bis 1942. So wird er posthum enteignet, Renault also verstaatlicht und erhält den Beinamen 'Régie Nationale'. Ob das den Werken guttut, wir werden sehen.

Renault tritt nach dem Zweiten Weltkrieg mit wesentlich vom Preis her volksnäher angesiedelten Fahrzeugen an, als man es von vor dem Krieg gewohnt war. Dabei wird es noch eine lange Zeit dauern, bevor man sich auch nur annähernd an ein Fahrzeug der Oberklasse herantraut.

Im Zentrum steht zunächst der 4CV, allein schon deshalb bemerkenswert, weil er trotz kleiner Außenmaße vier Türen hat. Er soll wegen Louis Renaults Bewunderung für den VW-Käfer von diesem abgeleitet worden sein, aber selbst bei der Karosserie sieht man davon nichts.

Allerdings hat es bis dato einen Heckantrieb wie beim 4CV bei Renault nicht gegeben. Da ähnelt er tatsächlich ein wenig dem Käfer, ist aber flüssigkeitsgekühlt und mit einem Reihenmotor versehen. Der Wagen bringt Renault 1949 an die Spitze französischer Automobilhersteller.

In Europa gelingt die Expansion, während sie später in USA scheitert. Zu wenig Geld und z.B. auch nicht auf begleitenden Werkstatt-Service geachtet. Der frühere Weg in die Mittelklasse mit der Renault Frégate ab 1951 erweist sich ebenfalls als nicht erfolgreich. 1962 wird die Produktion von Schienenfahrzeugen aufgegeben, die schwerer Lkw läuft als Kooperation unter dem Namen Saviem 1955 an.

Im Grunde macht Renault mit dem 4CV die gleiche Verwandlung durch, wie seinerzeit Ford mit dem Model T. Allerdings hält man sich bei der Rationalisierung eher an die Methoden von Frederick Taylor aus der Zeit vor Henry Ford. Aber auch hier sind die Auseinandersetzungen mit den Gewerkschaften vorprogrammiert. Schon ab 1947 kommt es zum Dauerthema Streik.


Der Druck der Arbeitnehmervertretung wird die Privilegien beim staatlich gelenkten Konzern in die Höhe treiben und eine steigende finanzielle Belastung ebenfalls. 1956 kommt die Dauphine, gleiche Basis, aber wesentlich modernere Karosserie. Thronfolgerin, so wird der Name übersetzt, deutet natürlich auf den Vorgänger 4 CV hin, der beim Erscheinen der Dauphine die halbe Million pro Jahr schon zum zweiten Mal überschritten hat.

Trotz Übergang zum Heckmotor hat Renault, anders als z.B. Citroën, fast immer nur sehr konservative Autos gebaut. Das ändert sich ab 1961, als eine neue Technik in Form des Renault 4 begonnen wird, hier zusätzlich gepaart mit einer bewusst eher praktischen als besonders anziehenden Karosserie. Unter dem Blech wird nur der gesamte Hinterradantrieb nach vorn verlagert.

Die einzige wirkliche Neuerung wird dann auch prompt zum Problem, die Antriebswellen zu den Vorderrädern. An besten bestellt man sie bei den ersten R4 zusätzlich gleich mit. Die Firma bekommt es in den Griff und es entstehen faszinierende Autos, z.B. der Mittelklassewagen R16, erfolgreich, aber leider beim Anti-Rost schwächelnd.


Lange behält man diese Produktionslinie bei in der ungewöhnlichen Reihenfolge Getriebe, Achsantrieb und erst dann der Motor. Auch der sehr erfolgreiche R5 gehört dazu, übrigens ausnahmslos alle mit dem typisch französischen Fahrkomfort ausgestattet, bevor man dann zum Quermotor vorn übergeht.











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