 1969 Fiat - Lancia

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Lancia bedeutet zwar laut wikipedia im Italienischen 'Lanze', aber gegründet wurde die Marke 1906 mit dem Familiennamen von Vincenzo Lancia. Der war eigentlich ein sehr früher Angestellter bei Fiat, bevor er
sich zusätzlich zusammen mit Claudio Fogolin selbstständig machte.
Sehr früh suchten also beide das Weite, obwohl sie bei Fiat auch als Rennfahrer erfolgreich waren. Der Rennsport steckt in Europa noch in den Kinderschuhen. In USA holt Lancia 1906 den zweiten
Platz im Vanderbilt Cup. 1911 dann die endgültige Trennung von Fiat.
Schon von Anfang an sieht man die besonderen Ziele dieser Autofirma. Ein wenig treten diese schon beim Lancia Theta von 1913/14 hervor. Er soll in Europa das erste Auto mit einem Anlasser und
beleuchteten Instrumenten gewesen sein.
Wenn ein Lancia damals immer nach einem griechischen Buchstaben benannt ist und Theta der achte Buchstabe im griechischen Alphabet, kann man sich leicht ausrechnen, in welch kurzer Folge
bei Lancia die Modelle erscheinen.
Zu einer ersten richtigen Berühmtheit kommt es nach dem Ersten Weltkrieg. Aufsehen bis heute erregt der Lancia Lambda von 1923. Etwas seltsam, dass ein solches, damals wie üblich offenes Modell eine
selbsttragende Karosserie hat. Die Türen öffneten halt die Seitenwände nur zu einem Minimum.
Vielleicht noch viel bemerkenswerter ist die vordere Einzelradaufhängung, etwas vereinfacht in senkrechten Hülsen für die Federung sorgend. Aber immerhin sind die Räder hydraulisch gedämpft. Da
fallen die vorderen Bremsen als Novum nicht mehr so sehr auf.
1., 2. und 3. Platz bei der Mille Miglia 1927. |
1950 folgen bei der Aurelia Novitäten in Form einer Transaxle-Bauart, also dem Getriebe hinten. Vermutlich braucht der V-60° den Platz vorne für sich. Der Transaxle bedingt dann auch eine hintere
Einzelradaufhängung mit Schräglenkern, später DeDion-Achse, immer mit innenliegenden Trommelbremsen.
Der Limousine fehlt bei zwei gegenläufig öffnenden Türen die B-Säule. |
Für Lancias frühe Rennteilnahmen nach dem Krieg steht hier jetzt der D25. Er hat der Firma letztlich kein Glück gebracht. Mit dem Nachfolger D50, leicht erkennbar durch seine seitlichen Tanks, ist man
deutlich erfolgreicher, bis Alberto Ascari verunglückt, zunächst 1955 in Monaco in Führung liegend im Wasser landet, später in Monza bei einer Testfahrt tödlich.
Die Vorfälle veranlassen Lancia, die komplette Rennabteilung einschließlich der D50
an Ferrari zu verkaufen, wo man damit Erfolge einfährt. |
Er hat die Marke mit der Homologation in Gruppe 4 der FIA zum 'ewigen Rallye-Weltmeister' gemacht. Dabei ist es der Nachfolger des Stratos, der Rally 037, der 1983 die letzte Weltmeisterschaft mit
Heckantrieb gewinnt.
Den Titel holen Walter Röhrl und Markku Alén, allerdings reicht es knapp nicht zum Fahrertitel. Damit findet auch die durch den Stratos begonnene Serie der Titel von 1974 bis 1976 ein endgültiges Ende. Audi und
Peugeot geben mit ihren Allradantrieben ab jetzt den Ton an.
Es bleibt aber der Stratos als das faszinierendste Fahrzeug von Lancia. Der Entwurf stammt von Marcello Gandini (Bertone), dem auch der Miura und Countach von Lamborghini zu verdanken sind. Es ist ein
Mittelmotor-Sportwagen mit dem V6 des Dino Ferrari.
1969 wurde Lancia von Fiat übernommen. Der Kaufpreis entsprach in etwa den Schulden des
Unternehmens. |
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