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Fiat 600 - Argentinien



Südamerika kommt gleich hinter Spanien mit Seat für Fiat auf die Liste der zu erobernden Staatsgemeinschaften. Ab 1954 produziert man in Zusammenarbeit mit einem staatlichen Unternehmen dort Traktoren, ab 1955 auch Großmotoren. Wieder zwei Jahre später folgt die Produktion von Lokomotiven mit Dieselmotor.

Seit 1958 werden dann Pkws wie der oben gezeigte Fiat 600 importiert, 'Fitito' genannt, was so viel wie 'kleiner Fiat' bedeutet. Ab 1959 beschließt die Regierung die intensive Förderung der Automobilindustrie im eigenen Land. Daraufhin errichtet Fiat eine Montagelinie in seinem Werk in Caseros.

So läuft ab 1960 der erste Fiat 600 vom Band, allerdings mit meist aus Italien eingeführten Teilen. Nur Motor und Getriebe werden im Werk Ferreyra in Cordoba gefertigt. Erst später beginnt auch die Produktion der Karosserie in El Palomar, Buenos Aires. Man ist fast vollständig unabhängig von italienischer Herkunft.


Den Fiat 600 gibt es mit den Buchstaben 'D', 'E', 'R' wie der oben abgebildete und 'S'. Der erste hatte noch die nach vorn öffnenden Selbstmördertüren. Die Motoren hatten Hubräume von knapp 700 bis knapp 850 cm3. Der 600er ab 1962 erreichte 23,5 kW (32 PS) und, gut gelaunt, 115 km/h, ein klein wenig mehr als der Fusca (VW-Käfer) in Brasilien.

Fiat ist in den 60er und 70er Jahren mit der wichtigste private Wirtschaftskonzern mit 20.000 Mitarbeitern in Buenos Aires, Cordoba und Santa Fe.

Brasilien ist der bedeutendste Automobilproduzent Südamerikas.

VW hatte schon 1953 ein Werk in Brasilien errichtet, dem Land mit knapp der halben Bevölkerungszahl Südamerikas, Argentinien nur gut 10 Prozent. Dort aber neigte man zu der Einschätzung, dass man die besseren Autos als in Brasilien baue. Ob da etwas dran ist, weil VW ja schließlich später den Käfer nicht aus Brasilien, sondern aus Mexiko importierte?

Konkurrenz im Land: Ford, General Motors, Chrysler, Citroën, Fiat, Peugeot, Renault, Lkws von Deutz, Scania und Mercedes Benz

Zurück zum kleinen Fiat, der sich trotz erdrückender Konkurrenz in den Jahren 1968 - 1971 zum Bestseller entwickelte. Die Argentinier/innen hatten halt gelernt, mit dem Raumangebot zurecht zu kommen und den Motor eben nicht voll zu belasten, weil er dann zu Überhitzung neigte. Dafür waren aber Kaufpreis und Verbrauch gering.

Nein, das oben sichtbare Modell ist zwar sehr gepflegt, aber eben nicht in seiner Originalform erhalten. So sehen z.B. die hübschen Felgen aus, als seien sie nicht ganz serienmäßig. Die Stoßstangen erinnern wiederum an die des VW-Käfers. Vermutlich hat der 600er in Argentinien beinahe ebenso viele Veränderungen durchlebt wie der Käfer in Deutschland.


1982 wurde die Produktion des Fiat 600 nach gut 300.000 hergestellten Exemplaren eingestellt. Der Nachfolger war der 147. Aber Fiat hat auch größere Fahrzeuge im Programm, z.B. den Fiat 1100 D und später den Fiat 1500. Schon 1967 beträgt der Marktanteil von Fiat 23 Prozent, angesichts der Konkurrenz ein sehr guter Wert.

Es sind die Erdöl-Preiskrise und anschließende Diktatur, die Fiat in Argentinien das Leben schwer machen. Bis dato war man von außen durch Importzölle geschützt. Die werden jetzt aufgehoben und herein strömt die Flut japanischer Fahrzeuge.

Man sagt heute, Fiat habe die politischen Unruhen und Krisen in Argentinien einigermaßen gut gemeistert und seine Position im Land stabilisiert. Z.T. durch Verlagerung des Geschäfts auch nach Brasilien scheint man ein bedeutender Player in der Region geblieben zu sein.







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