 1966 Fiat 124 Spider
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Reihen-Vierzylinder, 1.438/1.608/1.756/1.995 cm3 (80/80/84/84 mm * 71,5/80/79,5/90 mm), cm3, Verdichtung 8,9/9,8/-/9,8 : 1, Motorsteuerung DOHC (Zahnriemen), Registervergaser/2
Doppelvergaser/Elektronische Benzineinspritzung, 108/137/157/148 Nm bei 4500/4200/4000/3300/min, 66/81/87/77 kW (90/110/118/105 PS) bei 6500/64006000/5500/min, Frontmotor mit Hinterradantrieb, Fünfgang,
Radstand 2.505 mm, Doppelte Querlenker vorn, Schraubenfedern, Starrachse hinten, Panhardstab, Längslenker, Schraubenfedern, ab 1973 Einzelradaufhängung, Lenkung Schnecke/Rolle, Bremsen v/h, Schwimmsattel,
Bremskraftverstärker, Bremskraftbegrenzer, 175 S 13 (5''), Länge 4.223 mm, Breite 1.610 mm, Höhe 1.440 mm, Tankinhalt, 45 Liter, Leergewicht 930-1280 kg + Fahrer(in), 170-190 km/h, 1976 - 1985
Das Video klärt Sie auf über die Verbindung zwischen zwei doch recht unterschiedlichen großen Fahrzeugen. Es ist der Amerikaner Tom Tjaarda (1934 - 2017), angestellt bei Pininfarina seit 1959, der
jenes Showmodell auf Basis der Chevrolet Corvette C2 für den Pariser Autosalon im Herbst 1963 entwirft.
Es ist übrigens nur die äußere Form geändert, Innenausstattung und Unterbau sind völlig gleich. Der Folgeauftrag in den Händen des gleichen Designers ist dann eben der Fiat 124 Spider.
Bitte bedenken Sie, wie sehr er den Wagen schrumpfen musste, um an die Dimensionen und geringeren Kosten für den Fiat heranzukommen.
Vorne sind unserer Meinung nach wohl keine Ähnlichkeiten erkennbar. Hinten sind sie allerdings allzu deutlich. Die Chevrolet Corvette Rondine (Schwalbe) bleibt ein Einzelstück und fristet bis
2009 ein Dasein im Pininfarina Museum. 2009 wird sie für 1,2 Millionen Dollar von einem Amerikaner ersteigert.
Der 124 Spider erreicht ab 1966 eine Lebensdauer von zwei Jahrzehnten und erreicht fast 200.000 Einheiten, fast immer mehr an Amerika als an Europa ausgerichtet. Ähnlich beim 124
Coupe kommt hier erstmals eine Variante des Motors für den 124S zum Zuge.
Es ist der Zylinderkopf mit zwei obenliegenden Nockenwellen, der den beiden sportlicheren Varianten zu mehr Leistung verhilft, Aluminium auf Grauguss-Block mit Übertragung via
Zahnriemen. Hier noch in einer zivileren Variante mit im Prinzip einem Vergaser. Die Nenndrehzahl ist mit 6500/min allerdings horrend.
Typisch Fiat, das wars dann aber auch an Neuerungen. Allerdings werden wir den Motor ab dem Datum in zahlreichen Fiat-Kreationen wiedersehen. Auch das ist typisch Fiat. Und wieder
muss hier der Motor-Konstrukteur Aurelio Lampredi, ehemals von Ferrari, genannt werden, diesmal völlig zurecht.
1969 folgt die erste sanfte Weiterentwicklung in Form einer Aufstockung auf 1,6 Liter. Ob die beiden fetten Ausbeulungen auf der Motorhaube wirklich nötig sind oder Werbung für die schon
längst existierenden zwei Nockenwellen machen, wir können es nicht nachprüfen. Immerhin, die größeren Scheinwerfer machen mit Sicherheit Sinn.
1972 ist dem Spider der Fiat 132 zuvorgekommen. So übernimmt er diesmal den neuen 1,8 Liter von diesem. Es wird für den zivilen Bereich die höchste Leistungsstufe bleiben. Allerdings gibt es ab jetzt mit
diesem Auto Motorsportaktivitäten, obwohl sich ein Cabrio naturgemäß dafür nicht besonders gut eignet.
Als Abarth-Version gibt es ihn außer mit 1800 cm3 auch mit Einzelradaufhängung hinten. Zwischen 1970 und 1975 ist der 124 Spider im nationalen und europäischen Motorsport recht
erfolgreich. In der Rallye-Weltmeisterschaft muss er sich nur dem Lancia Stratos geschlagen geben. Später übernimmt der 131 Mirafiori die Verantwortung.
Ab 1975 ist der 124 Spider kein Fiat mehr, zumindest im Heimatmarkt. In USA bleibt er in Produktion, muss sich allerdings strengen Umwelt- und Sicherheitsvorschriften beugen. Die Leistung schrumpft trotz
Hubraumerhöhung und elektronischer Benzineinspritzung, noch schwerer verdaulich sind die veränderten Riesen-Bumper vorne und hinten.
Pininfarina konnte ab jetzt die Produktion und Vertrieb dank der großen Übereinstimmung von Teilen bei anderen Fiat-Modellen übernehmen, solange sie denn noch existiert. Fiat war inzwischen aus dem
US-Markt ausgestiegen. Der Wagen heißt demzufolge ab jetzt Spider Europa.
Am Ende gibt es sogar noch eine Kompressorversion mit 99 kW (135 PS) bei 5500/min und dem sagenhaften Drehmoment von 206 Nm bei 2900/min. Neben der grundsätzlichen Leistungsminderung trotz
Hubraumerhöhung leidet bei der Normalversion das Beschleunigungsverhalten, nicht zuletzt auch wegen der geänderten Hinterachse, weil das Auto fast 200 kg schwerer wird.
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