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 Scuderia 2



kfz-tech.de/PFe4

Alfa Romeo P3 Reihen-Achtzylinder, 2.654/2.905/3.165 cm3 (65,0/68,0/71,0 mm * 100,0 mm), DOHC, Kettentrieb, 2 Vergaser, Roots-Doppelgebläse, 158/194/210 kW (215/265/285 PS) bei 5600/5400/5400/min, Frontmotor, Hinterradantrieb, Viergang, 3,84/2,64 m, Starrachse v/h, später vorn Einzelradaufhängung, Trommeln v/h, hydraulisch betätigt, Konstrukteur Vittorio Jano, Monoposto (1 Sitz), Alu auf Stahlrahmen, 720 kg (trocken), ca. 230-260 km/h, 1932-35. Na, fällt Ihnen etwas auf? Nein. Auch nicht, wenn wir Ihnen 'Rapallo' zurufen. Jetzt dämmert es vielleicht. Ja, das berühmte Kleeblatt von Alfa Romeo ist durch das springende Pferd auf gelbem Grund ersetzt. Er hat es gewagt. Und wird es wieder tun, gepaart mit einer Lackierung der Fahrzeuge in deutlich dunklerem Rot. Es sind so ganz kleine Zeichen der Ablösung.


kfz-tech.de/PFe5

Wie es dazu kam? Nun, Vittorio Jano hat den neuen P3 konstruiert, mehr als konkurrenzfähig, wie die Saison zeigen wird. Aber er ist nur dem Werksteam vorbehalten. Dazu noch die Spitzenfahrer, zusätzlich Rudolf Caracciola, so dass Ferrari mit seinem solcherart geschwächten Team an keinem wirklich wichtigen Grand Prix teilnehmen kann.

Das Höchste der Gefühle sind die neuen 24 Stunden von Spa-Francochamps, die sein Team mit den verbliebenen 8C auch prompt gewinnt. Und genau hier, auf noch unbedeutendem Terrain, probt Ferrari den Aufstand, lässt seine Autos unter dem Rapallo starten. Nachteile bei Alfa hat es ihm nicht eingebracht, höchstens Vorteile wegen dem Sieg in Spa.

Und dann wieder, vielleicht italientypisch, doch noch das Angebot eines P3 samt Nuvolari als Fahrer bei der Coppa Acerbo, die der auch prompt gewinnt. Die ganze Sache erweist sich aber als Ausnahme, was am Ende des Jahres zwar zu 26 Siegen bei 50 Rennteilnahmen führt, allerdings nicht gerade in der ersten Liga.

Im Jahr 1933 wird, ebenso unverhofft, die GP-Rennabteilung von Alfa komplett aufgelöst. Und wer jetzt glaubt, Ferrari würde zusammen mit der stärkeren Übertragung der Verantwortung für das Alfa-Renngeschehen, die verbliebenen P3 erben, der sieht sich getäuscht. Es ist nicht das erste Mal, dass Ferrari mit seiner Mutterfirma hadert, aber es muss schon heftig zugegangen sein.

Trotzdem gelingt in Monaco ein bis zum Schluss spannendes Rennen von Nuvolari auf einem veralteten 8C gegen dem zweiten besten Italiener Varzi auf einem Bugatti. Letzerer gewinnt zwar, aber es zeigt sich wieder einmal die Klasse von Tazio Nuvolari. 1933 ist auch das Jahr der komplett manipulierten Lotterie im Zusammenhang mit dem GP von Tripolis, bei der Ferrari wohl eingeweiht gewesen sein muss, was man ihm aber nicht beweisen kann.

Mit dem Team geht es bergab. Nuvolari und andere Spitzenfahrer suchen sich andere Firmen, z.B. Maserati. Das kann noch eben so kaschiert werden, aber irgendwo dämmert es bei Alfa, dass es wohl besser sei, Ferrari nun endlich mit den zurückgehaltenen P3s zu versorgen. Von ganz unten wieder nach oben. Man mag ahnen, was der zuständige Chef Ferrari durchgemacht hat.

Erwähnenswert ist als neuer Fahrer Louis Chiron. Nach ihm ist übrigens einer der Bugatti der Jetztzeit benannt. Typisch für den Rennsport, dass Höhen nicht ewig währen, kommt es in Monza zur Katastrophe. Es sind Campari und Borzacchini, deren Reifen sich bei hoher Geschwindigkeit berühren, was die Fahrer durch die unkontrollierbaren Bewegungen ohne jede Chance aus dem Wagen schleudert.

Und als noch ein weiterer Fahrer bei einem Rennen in Neapel stirbt, ist diesmal bei der Jahres-Abschlussfeier die Freude über die Siege sehr verhalten. Immerhin vertritt man jetzt das Werk quasi vollständig. Auch begabte Mechaniker, darunter der auch später noch wichtige Luigi Bazzi, sind zur Scuderia hinübergewechselt.







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