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  Fahrwerk - Zusammenfassung



Sie werden vielleicht fragen, was es denn an dieser Vorderachse einer E-Klasse mit der Modellbezeichnung W 211, gebaut von 2002 bis 2009, schon besonderes zu sehen gibt. Natürlich können wir damit nicht das ganze Buch zusammenfassen, aber ein paar Details schon. Vielleicht fällt Ihnen als erstes diese seltsam geformte Verbindung zum Träger des linken Vorderrades auf. Dazu müssten wir die Bauteile erst einmal auseinanderdividieren.

Also das ist der untere Querlenker einer Doppelquerlenkerachse, genauer gesagt der vordere Teil davon. Darunter sieht man im Bild die von der Zahnstangenlenkung kommende Spurstange, natürlich verstellbar und den hinteren Teil des unteren Querlenkers. An diesen sind der Dämpfer mit Feder rechts und vermutlich der Stabilisator links angeschraubt. Erwähnenswert ist unbedingt, dass die beiden Streben des unteren Querlenkers durch jeweils einen Kugelkopf verschiedene Verbindungen zun Radträger haben.


Schön zu sehen auch, dass diese beiden Drehpunkte am Radträger nicht in Fahrtrichtung hinter- sondern fast nebeneinander angeordnet sind (Bild oben). Wir haben die Begründung dafür ausführlich im Kapitel Störkraftradius in unserem Buch über die Lenkung beschrieben. Durch diese Konstruktion wird die Achse, um die das Vorderrad beim Lenken gedreht wird, möglichst weit nach außen verlegt, sozusagen virtuell in das Rad hinein.

Das produziert aber sofort ein Verständnisproblem, denn die Lenkung ist bei diesem Fahrzeug aus Platzgründen vor der Vorderachse angebracht. Was bedeutet das für das in diesem Fall umgekehrte Lenktrapez? Der Kugelkopf zwischen Spurstange und drehbarem Radträger muss weiter außen als die Schwenkachse liegen. Wie kann das, wenn diese schon so weit nach außen verschoben ist?

Dazu haben wir uns bei diesem Fahrzeug die Werte für den Spurdifferenzwinkel angeschaut, die sich mit 1°33' - 2°33' als relativ moderat entpuppen. Hier ist eher ein Lenkrechteck als ein Lenktrapez nötig. Übrigens sind auch die Werte für die Spur mit 0°02' bis 0°08' sehr wenig von geradeaus abweichend. Oben führt übrigens ein einfacher Querlenker das Rad, der allerdings mit diesem oberhalb des Rads etwa ein Drittel der Radbreite weit nach außen per Kugelkopf verbunden ist, etwa so wie im Bild unten.


Zurück zu unserem so eigenartig geformten Lenker. Der ist in der Mitte leicht nach oben gebogen, weil er beim Einfedern keinesfalls mit der Spurstange kollidieren darf. Alle drei sichtbaren Fahrwerksverbindungen dürften beim Absetzen des Wagens auf den Boden und mittlerer Beladung fast grade ausgerichtet sein. Schauen Sie, wie sorgsam der Spurstangenhebel streng nach vorne unten geführt ist, um nur ja noch für genügend Lenkwinkel zu sorgen.

Das erklärt auch die eigenartige Form des Lenkers nahe seiner Befestigung an der Karosserie. Hier muss noch gerade genügend Platz für den vollkommen eingelenkten Reifen sein, wobei natürlich breitere und evtl. Schneeketten zu berücksichtigen sind. Und wenn Ihnen das jetzt noch nicht spektakulär genug war, dann schauen sie sich unten diesen Alu-Lenker an der Vorderachse eines neueren 3er BMWs an.








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