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 Modellbau 7



kfz-tech.de/PEl30

Noch einmal kurz zur Wiederholung. Es soll eine vom Prinzip her moderne Anlage entstehen, allerdings unter Weiterbenutzung möglichst vieler alter Loks. Modern heißt hier, dass die Anlage auch international kompatibel ist, also ein Gleichstrom-Zweileitersystem. Die digitale Steuerung soll, wie alles, möglichst preiswert ausgeführt werden.

Prinzipiell wären auch Märklin-Loks umrüstbar, aber hier ist der Aufwand am größten. Wir haben keine solchen, schließen diese also aus, sonst wird es echt zu unübersichtlich. Was bleibt, sind mehrere alte Loks und natürlich auch Züge von Trix Express. Zusammen mit Trix International und Fleischmann ergeben sich hier durchgängig nur zwei Leiter.

Sogar die Oberleitung wird ohne Funktion sein, was uns hoffentlich manchen Kauf erspart, weil man nur die Masten aus Längenmaterial geschnitten braucht und alles andere sehr kreativ halten kann, z.T. sogar mit geraden Teilstücken in Kurven näher an der Wirklichkeit. Die Pantographen müssen aber durchgehend anliegen können.

Womit wir zur Stromabnahme kommen. Es gibt grundsätzlich drei Systeme. Trix Express hat mit dem Drei-Leiter-System die Räder grundsätzlich auf beiden Seiten isoliert und Schleifer gebaut. Als dann Trix International (heute bei Märklin) hinzukam, hat man die Schleifer zur Schiene hin oft einfach durch solche an die Räder ersetzt. Fleischmann hat immer nur zwei Leiter gehabt und einfach durch geschickt gewählte Isolierung an den Rädern die Stromaufnahme noch einmal vereinfacht.

Schleifer haben ohnehin Nachteile. Ist die Kraft, mit der sie auf die Schiene drücken, z.B. durch Reparaturen größer als die ab Werk, kann das bei ganz leichten Loks die Zugfähigkeit empfindlich herabsetzen. Fast noch schlimmer als das Problem der Anpresskraft ist die Einstellung der Federwirkung am Kommutator. Drückt die Feder zu schwach, gibt es bei älteren Motoren evtl. Aussetzer, drückt sie zu stark, verschleißen die Kohlebürsten schneller.

Auch die sonst alleine nur mögliche Stromabnahme über die Räder hat ihre Nachteile. Unbekannt, wie lange diese doch sehr filigran aussehenden Schleifer hier überhaupt halten. Die sind doch mit solchen auf die Schienen zugreifenden nicht zu vergleichen. Immerhin ist hier offensichtlich die Verlustreibung geringer und bei Fleischmann eben gar nicht vorhanden. Für kleine Loks und deren, zumindest bei Trix etwas schwächliche Motoren evtl. ein Problem.

Wir haben uns deshalb entschlossen, auch wegen einer wirklichkeitsgetreuen Ansicht von der Seite, soweit wie möglich auf Schleifer zumindest für die Schiene zu verzichten. Sogar für das Weglassen der Schleifer zu den Rädern deutet sich eine Lösung an. Die hängt mit unserer Drehmaschine (Kapitel Modellbau 2) zusammen. Diese könnte es uns ermöglichen, partiell die Kunststoffbuchsen durch solche aus Kupfer oder Messing zu ersetzen.


kfz-tech.de/PEl31

Um das noch näher zu erforschen, haben wir auf dem Markt der gebrauchten Loks von Trix International zugeschlagen. Wichtig bei dem Objekt war uns, dass es sich hier zwar um eine 50 Jahre alte, aber bislang noch unbespielte Lok handelt. Nichts verschlissen und vor allem unverbastelt. Und dann noch für 75 € einschließlich Fracht, da kann man doch nicht meckern, oder?

Denn man hört so einiges von den Schwierigkeiten, z.B. die Räder abzudrehen. Trix Express hat halt einen dickeren und höheren Spurkranz. Im Internet gibt es zwar jede Menge Sollmaße, aber wir haben jetzt ein Modell, das uns hundertprozentig sagt, wie es sein soll. Mit etwas Geschick werden wir sogar den Winkel erfahren, der ebenfalls bei Trix Express nicht vorhanden ist.

Auch gibt es Stimmen, die vor dem Abdrehen warnen, weil die Räder angeblich beschichtet sind. Und dann die Frage, ob eine solche Schicht auf der eigentlichen Lauffläche nicht ausreicht. Denn die würde ja gar nicht angetastet. Noch keine Ahnung, wie man herauskriegen kann, ob unsere Neuerwerbung überhaupt eine Schicht auf den Rädern hat.

Offensichtlich kann man sich mit dem Thema unendlich lange beschäftigen. Auch der Abstand der Räder bzw. Schleifer einer Seite ist wichtig. Der muss im Verhältnis zu Isolierstellen an Weichen deutlich größer sein. Vielleicht können wir wenigstens beim Umbau der alten Trix-Weichen sogar eine fast durchgehende Stromversorgung gewährleisten. Hier sehen Sie, wie jemand fast meisterhaft sogar Weichen selbst baut.

Das mit der Fleischmann-Radabnahme ohne Schleifer kann man auch an Waggons z.B. zur Wagenbeleuchtung leicht selbst realisieren. Man braucht natürlich metallene Radsätze, einseitig isoliert und wickelt etwas steifen Kupferdraht um die Achse, immer mehrmals und dann zusammenschieben. So entsteht eine hundertprozentig stromsichere Verbindung. Gegen Flackern helfen dann RC-Schaltungen. Später kommt noch die Digitalisierung mit evtl. weiteren Funktionen hinzu.


kfz-tech.de/PEl32

Es ist allerdings recht wahrscheinlich, dass wir ein paar Radschleifer benötigen, weil man sonst z.B. ganze Teile der Lok, z.B. Drehgestelle, isolieren muss und zwar so, dass in keiner Situation ein Kontakt möglich ist, dann wollen wir keinesfalls nur mit dünnem Kupferblech auf die Räder zugreifen. Unsere Beispiellok hat an dieser Stelle nicht nur Vertiefungen, sondern Schleifpunkte offensichtlich aus einem anderen Material.


kfz-tech.de/YEl35







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