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 Einführung 1



kfz-tech.de/PEl1

So ein Buch wollte ich immer schon einmal schreiben, sozusagen von den Ursprüngen her. Eigentlich gehört hier unser Schaltplan eines VW-Käfers von 1964 hin, aber den haben wir schon so oft verwendet. Vielleicht finden wir ja noch einen prägnanteren.

Was das heißen soll? Es ist die Erfahrung, den Dingen auf die Spur zu kommen von ihren Anfängen her. Und man würde jenem Käfer bitteres Unrecht tun, würde man bei ihm die Anfänge der Entwicklung der Elektrik im Auto oder gar überhaupt vermuten. Immerhin ist das Auto zu diesem Zeitpunkt so etwa 80 Jahre alt und schon das erste hatte mehr als einen Hauch von Elektrik.

Allerdings reizen würde mich schon, von jenem Schaltplan auszugehen, wobei hier nicht das Auto in den Fokus genommen würde, sondern eben der Schaltplan selbst. Von ihm geht eine gewisse Faszination aus und zu vermuten ist, dass hier das Wesen der Elektrik drinsteckt. Er ist eine in der übrigen Technik seltene Gelegenheit, ein System in seiner Gesamtheit zu erfassen, auch wenn daraus inzwischen 600 Seiten und mehr in z.B. drei Bänden geworden sind.

Werden alle Teile zusätzlich beschriftet, so könnte man allein damit so eine elektrische Anlage nachbauen. Sicher, über Kabellängen und Verortungen von Teilen steht da nichts drin, aber funktionieren würde sie, wenn man die Sensorik durch geeignete Geber bestimmter Werte ersetzen würde. So ähnlich wird sie, zumindest stichpunktartig, ja auch bei der Fertigung geprüft.

Sicher geschieht das auch z.B. mit Motoren, aber es bleibt die Frage, einen Motor auf 600 Seiten so schematisch darzustellen, dass man ihn nachbauen könnte. Nein, Beschreibung ist hier nicht gemeint. Die ist viel zu missverständlich und auslegbar. Außerdem müsste sie dann in die verschiedensten Sprachen übersetzt werden. Einen Stromverlauf kann man einfach so hinzeichnen, notfalls auch von Hand, wenn man genügend Papier zur Verfügung hat.

Das versteht jede/r auch der/die Chinese/in oder der/die Russe/in, eine gewisse technische Grundbildung vorausgesetzt. Selbst das Innere von Mikroprozessoren wird durch riesige Schaltpläne erfasst, die freilich hernach auf ein unvorstellbar kleines Maß verdichtet werden. Einen Motor kann man nur live erleben, im Auto mit der Beschleunigung im Rücken, Luft, Kurven und das bisweilen unglaubliche Geräusch. Das bringt auch der noch so teure Simulator nicht rüber.

Aber einen Schaltplan könnte man mit der entsprechenden Simulation am Computer erleben, denn z.B. ist er in den seltensten Fällen mit Geräusch verbunden, noch nicht einmal, wenn ein Bauteil kaputtgeht. Man kann ihn umbauen, vielleicht sogar so lange, bis er den Erwartungen entsprechend funktioniert. Versuchen Sie das einmal am Computer mit einem Motor.

Gleichzeitig schwingt natürlich das Abstrakte mit, dass so viele Leute vor der Elektrik/Elektronik zurückschrecken lässt. Schon die elektrische Wirklichkeit ist abstrakt. Wer hat schon jemals Strom fließen sehen. Sogar die physikalischen Erklärungen beruhen zu einem großen Teil auf Modellen. Die Frage 'Ist das so oder nehmen wir das nur an?' bringt manche Menschen auf die Palme. Dabei sind z.B. auch die Vorüberlegungen zur Reparatur eines Motors ebenso abstrakt.

Nein, bei der Elektrik brauche ich mir keine Gedanken zu machen, ob der Austausch von diesem oder jenem Teil gelingen wird. Normale handwerkliche Fähigkeiten reichen aus, enden höchstens am Mini- Format oder an der Demontage einer Tür-Verkleidung. Beziehen Sie das einmal auf z.B. Beurteilung und Arbeiten an einer gebrauchten Kurbelwelle. Da sieht die Welt schon ganz anders aus. Allein die Entwicklung hin zur Software kann schon wieder PSI-Phänomene enthalten.

Woran liegt es, dass diese Routine solche Nebeneffekte hat? Wie viel muss ich austauschen? Aber Austauschen wogegen? Solche Fragen tauchen in der Regel bei der Fahrzeug-Elektrik nicht auf. Wir sind ja keine Entwickler von Platinen, die dann im Auto ausprobiert werden. Bei einem Motor kann es so etwas schon geben, wenn die Entscheidung ansteht, wie viel man von einem Zylinderkopf abnimmt. Kennen Sie dazu ein Pendant bei der Elektrik?

Warum nicht der Reparatur von Fahrzeug-Elektrik etwas gewogener entgegentreten. Freilich, evtl. der Zerstörung anheimfallende Teile können teuer sein, aber ein neuer Zylinderkopf oder dessen Aufarbeitung ist auch nicht billig. Vielleicht ist es wirklich diese unspektakuläre Kaputtung, die sich von der eines Motors mit viel Krach unterscheidet. Da weiß man zwar nicht, warum, aber zumindest dass jetzt ein erhebliche Schaden vorliegt.







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