Suche

A     B     C     D     E     F     G     H     I     J     K     L     M     N     O     P     Q     R     S     T     U     V     W     X     Y     Z




Formeln
Alle Tests
Buchladen
F7   F9



  Typenbezeichnungen 2020



Wir wollen die Typbezeichnungen einmal anhand eines konkreten Herstellers analysieren. Audi kommt uns da gerade recht. Also, ohne große Vorrede hinein ins Vergnügen. Wir beginnen mit den zunächst überschaubaren Unterschieden zwischen A4 für gut 33.000 € und A6 für ca. 48.000 €. Der Vorteil, es sind beides Limousinen. Allerdings ist der günstigste Motor beim A4 ein Benziner und beim A6 ein Diesel.

Beide gibt es auch noch als Kombis, bei Audi zunächst einmal Avant geheißen. Allerdings ist die 'allroad'-Version fürs Gelände nur dem Avant vorbehalten. Das kann man noch verstehen, aber kaum die schon lange so gehandhabte Audi-Praxis, die allerstärkste Version ebenfalls ausschließlich als Avant anzubieten, immerhin ein RS mit 331 kW (450 PS) und 600 Nm.

Man darf doch getrost davon ausgehen, dass die Fans einer solchen Version um Kombis in der Regel einen großen Bogen machen. Es wird noch toller, wenn man sich die Zahl dazwischen anschaut. Man sollte meinen, zwischen 4.762 mm und 4.939 mm Länge und 15.000 € Unterschied habe man Platz gelassen für eine weitere Limousine, doch weit gefehlt. Unter A5 stellt man sich bei Audi Coupé, Cabrio und Sportback vom A4 vor.

Coupé und Cabrio klar, obwohl die eigentlich in die Reihe A4 gehören. Der Sportback zum Coupé-Preis vom knapp 43.000 € ist eigenlich eine A4-Schrägheck-Limousine mit großer Heckklappe. Damit man deutlich mehr Geld verlangen kann, ist der Basismotor gestrichen und der preisliche Abstand zum hier kleinsten Dieselmotor deutlich verringert. Immerhin weiß man jetzt, was bei Audi ein Sportback ist, oder?

Sie vermuten richtig, ein A7 Sportback ist wiederum ein A6 mit Schrägheck und großer Klappe. Nein, Coupé und Cabrio gibt es hier nicht, wohl aber zum A5 eine RS-Version mit 331 kW (450 PS) und zum A7 eine dem A6 entsprechende mit 441 kW (600 PS). Sie merken schon, Leistungen von Verbrennungsmotoren kann man heute perfekt für das Prospekt kalibrieren.

Und wenn der A7 mit ca. 59.000 € beginnt, tut dies der A8 mit gut 94.000 €. Dazu noch eine Lang- und eine S-Version. Einen RS gibt es hier nicht, aber der S8 überzieht das Konto des Grund-A8 schon mit knapp 46.000 €. Nein, es geht hier nicht um die Preise. Die dienen nur dazu, der Logik der Typenbezeichnungen, falls vorhanden, zu folgen.

Begeben wir uns vom A4 aus nach unten, denn jetzt wird es richtig schräg. Wenn der A4 dem VW Passat ähnelt, erwartet man jetzt ein dem Golf ähnliches Derivat als A2 und wieder Sportback, Coupé und Cabrio, doch weit gefehlt. Es gibt zwar einen Sportback A3, aber das ist eigentlich ein Avant. Auch gibt es ein Cabrio, aber kein Coupé. Und die Limousine ist auch unter A3 geführt, statt unter A2.

Unter A2 gibt es überhaupt keinen Audi. Den hat es einmal gegeben. Ein sehr fortschrittliches Auto. Aus Pietät wird die '2' wohl nicht mehr besetzt. Dafür gibt es dann einen A1, eigentlich der Polo-Klasse zugehörig. Hier gibt es im Prinzip nur ein Kompakt-Modell mit fünf Türen, dass aber eigenartigerweise auch 'Sportback' genannt wird. Und natürlich ist da auch eine RS3-Version mit 294 kW (400 PS) ab 56.000 €.

Wir kommen zu den SUVs. Hier gibt es den Q1 nicht, stattdessen den Q2. Q2 und Q3 empfehlen sich beide als Alternative zum A3, weil sie fast gleichen Radstand haben, aber eine deutlich unterschiedliche Länge. Bei zusätzlichem Wegfall des Basismotors verlangt man exakt 10.000 € mehr. Beim Q2 gibt es auch 'nur' eine R-, beim Q3 eine RS-Version, übrigens die einzige RSQ-Version außer beim Q8, Motoren jeweils übernommen.

Der Q5 ist allerdings die Alternative zum A4 mit etwas geringerer Länge, während der Q7 den A6 in Radstand und Länge leicht übertrifft, was der Q8 dann auch nicht mehr toppen kann. Warum es den gibt, das wissen die Götter. Vielleicht wegen dem Mehrpreis von 7.400 €. Man hätte ihn auch 'Q7 Sportback' nennen können, wenn man den Namen nur für die kleinen Sportbacks reserviert hätte.

Können sie noch? TT und R8 ersparen wir Ihnen und werfen noch einen kurzen Blick auf das e-tron-Chaos. Warum das? Weil hier der 'normale' e-tron wie ein Sportback der unteren Klassen aussieht und der 'Sportback' genannte das flachere Dach vom A7 hat und damit weniger Raum hinten hat als der Nicht-Sportback. Wer blickt da noch durch?

Noch schlimmer wird es, weil man dem 'e-tron' keine Spezifikation mitgegeben hat, die auf Größe, Batteriekapazität oder Motorisierung hinweist. Entweder baut man kein weiteres rein elektrisches Auto mehr, oder man muss es beim nächsten einführen, was dann aber auch doof aussieht.

Es kommt noch etwas hinzu, nämlich, dass es einen A3 Sportback e-tron gibt. Nein, hier geht es einmal nicht um den Begriff 'Sportback', sondern um das 'e-tron'. Denn dieses Auto ist ein PlugIn-Hybrid. Die sollen also künftig alle die gleiche Zusatzbezeichnung erhalten, so lange, bis wirklich niemand mehr durchblickt.







Sidemap - Technik Impressum E-Mail Datenschutz Sidemap - Hersteller