Suche

A     B     C     D     E     F     G     H     I     J     K     L     M     N     O     P     Q     R     S     T     U     V     W     X     Y     Z




Formeln
Alle Tests
Buchladen
F7   F9



 Designer/innen



Wir können die Seite des Autos unmöglich verlassen, ohne die Räder zu erwähnen. Waren das früher irgendwelche Blechgebilde mit Öffnungen, die noch nicht einmal zu denen der aufgepfropften Plastikblenden passten, so sind das heute Leichtmetallfelgen auch im Winter, die wachsen und wachsen.

Anfangs wurde das noch etwas durch schwindenden Reifenanteil kompensiert, Stichwort Niederquerschnitt, so ist der nicht mehr zu verringern und die Räder fressen so langsam die Kotflügel auf. Die hingegen wehren sich, besonders an der Hinterachse powerintensiver Hecktriebler, werden dort teilweise mit dem Schlagwort 'Dicke Backen' belegt.

Dabei ist das nichts anderes, als bei breiter und stämmiger gewordenen Fahrwerken nicht eine neue, breitere Karosserie entwerfen zu müssen. Da fehlt hier nur noch der schon erwähnte Hinweis 'maskulin', um nicht zu sagen 'muskulös'. Jetzt können wir nicht mehr mit Frauen gegenhalten, die mehr Sicherheit suchen, aber vielleicht mit solchen, die sich in diesem Männerbereich umtun wollen.

Zugegeben, die großen Räder sehen gut aus, machen es den Designern/innen einfach. Es gibt weniger Blech bzw. freie Fläche zu gestalten. Überhaupt ist ja freie Fläche bis auf wenige Ausnahmen heutzutage verpönt. Alles muss irgendwie gestaltet werden nach dem Motto, keine Mauer ohne Graffiti. Bei diesem Auto hat man es aber gekonnt bei einer schrägen Sicke quer durch Tür belassen.

Konnte allerdings auch nicht widerstehen, nach unten hin die Seiten weit einzuziehen und dies auch noch mit einer fetten Chromleiste zu betonen. Das war auch ein schwieriger Auftrag, ein Auto für mindestens drei Kontinente gleichzeitig zu kreieren. Nach vorn und hinten läuft die Sicke allerdings gegenstandslos aus. Kommt der Designer-Kommentar gerade gelegen, der das Ganze als wiederum als 'sinnlich' und zusätzlich noch als 'fließend' bezeichnet.

Wirklich hart ist teilweise heute nur noch das Fahrwerk, auf 'Sport' oder sogar 'Track' gestellt und mit den größten Reifen versehen. Von denen raten inzwischen sogar Autotester ab. Welch ein Unsinn, Aufpreis zu bezahlen wegen des Aussehens und es dann im Alltag nicht aushalten können. Nein, das ist nicht das Problem dieses Autos, obwohl es bisher nur Sitzproben erlebt hat.

Bei näherem Hinsehen entdeckt man sogar eine weitere, durchgehende Sicke, nicht so spektakulär wie die andere, aber immerhin durch die Ladeklappe bis, nicht ganz sicher, zu den vorderen Kotflügeln vordringend. Hier hilft sie, die vorderen Radhäuser doch noch ein wenig mehr auszustellen. Das ist auch immer noch so eine spannende Frage, geht die obere Sicke durch die Türgriffe oder tut sie das nicht.

Das soll alles 'üppig' aussehen. Mit nichts wurde gespart, es wurde gegeben, wo da war. Sparen ist megaout, nur noch wer kauft, der spart. Naja, man kann Designern/innen nicht vorwerfen, dass sie nicht daran mithelfen, das Volk wieder in etwas geordnetere Bahnen zu bringen. Wenn die nicht zum Verkauf entscheidend beitragen, wer dann? Obwohl der Verkauf von Neuwagen schon erste Risse zeigt. Hat man es vielleicht übertrieben?

'Betonen', das trifft eher den Nerv der Zeit, am meisten sich selbst, aber in diesem Fall die hinteren Räder. Nein, keine dicken Backen, weil das Ausstellen der Kotflügel schon unmittelbar unter dem Glashaus beginnt. Alles erst angehen, dann aber auch wieder etwas zurücknehmen. Nicht wie beispielsweise bei der A-Klasse von Mercedes, wo es praktisch vom Dach bis zu den Rädern, so weit wie möglich, eine schräge Linie gibt, die das Auto gegen Kurven gekonnt abstützt.

Das Design bezeichnet die obere Sicke als 'scharf'. Nein, mit einem Messer hat das nichts zu tun, es ist eher verhalten, der Zeit angepasst. Das Design dieses Autos riskiert gerade so viel wie es darf. Designer/innen sind Künstler. Die dürfen und sollen der Normalwelt den Spiegel vorhalten, müssen sich dazu vor ihr her bewegen, dürfen aber gleichzeitig nicht zu viel Abstand halten.

Und dann kommt doch noch die Sprache auf die 'Seele dieses Autos', Überhöhung muss anscheinend sein. Nun gut, die schräge Sicke unten ist das Auffälligste an den Seiten dieses Autos, aber ihm gleich eine solche Bedeutung zu geben. Von ihr soll die 'Power' kommen, nur weil sich direkt dahinter im Boden die Batterien befinden und noch nicht einmal die Antriebe. Aber die Sicke ist nun wirklich nicht typisch für Elektroautos.







Sidemap - Technik Impressum E-Mail Datenschutz Sidemap - Hersteller