Autonomes Fahren 3
Mit dieser Skizze hat Professor Eckstein von der RWTH Aachen die Inhalte des neuen Projekts skizziert. Dazu waren 2022 die Mittel vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt
freigegeben worden.
Es ist das Nachfolge-Projekt von UNICAR.agil. Darin erforschte und entwickelte man die Architektur für fahrerlose Fahrzeuge. Bei autotech.agil wuchs die Zahl der Projekt-Partner auf 27. UNICAR.agil hatte
dazu die Basis geliefert. Jetzt entstand die Basis für die Erweiterung auf das gesamte Verkehrssystem.
Der neue Anspruch wird schon durch die Skizze deutlich. Zentral steht dafür der digitale Zwilling (digital city twin) oben in der Mitte der Skizze. Damit ist eine digitale, detailgetreue Repräsentation eines
physischen Systems, Produkts oder Prozesses gemeint.

Sie sehen die Aufteilung der Aufgaben links in den Personen-, rechts in den Gütertransport. Der linke Teil soll dann nicht nur selbstfahrende Shuttles (Bild oben) registrieren, sondern auch Fußgänger,
Fahrradfahrer, selbstgesteuerte Autos und Anlagen, die den Verkehr regeln.

Die Cargo-Seite wird hier durch ein Wägelchen im Bild oben repräsentiert, von einem Cargo Shuttle aus beladen. Bei der Abschlussveranstaltung übernahm das in diesem eine automatische Vorrichtung. Es
bahnt sich dann selbstständig seinen Weg zur Liefer-Adresse.

Offensichtlich geht es um eine Zusammenfassung aller für den Straßenverkehr relevanten Ereignisse und Gegebenheiten, ein Abbild des Verkehrs, rechnergestützt. Das plant dann die Bewegungen quasi jedes
einzelnen Verkehrsteilnehmers sozusagen vor.
Hier der provisorische Aufbau eines kleinen Teils der Zentrale auf der Abschlussveranstaltung. Auf der Liste rechts im Bild ganz oben die 'Resiliente verschlüsselte Kommunikation'. Sie
zeigt die Auflistung in Modulen, wie man sich vor unerlaubten Eingriffen in das gesamte Procedere schützen will.
Man hat als Besucher den Eindruck, dass sich bei dem zweiten Projekt sehr viel mehr um Software gekümmert wurde. Sehr häufig taucht der Begriff 'Open Source' auf. Wieder einmal geht es damit auch um
Linux, das in seiner Bedeutung für den Mobilitätssektor zuzunehmen scheint.

Auch die Nachhaltigkeit spielt natürlich eine Rolle. Oben sehen Sie ein Gefährt, das so leicht und zugleich windschnittig gebaut ist, dass es sich mit Muskelkraft fortbewegen lässt. Hier wäre vermutlich auch
noch die Technik von E-Bikes anwendbar.

Das Bild vermittelt einen Eindruck, wie tief man auch in die Physik des Fahrzeugs einzugreifen gedenkt, hier am Beispiel der Geschwindigkeitskontrolle. Man erhält ja zurzeit schon einen Eindruck, wie
strikt ein schlecht programmierter Computer zur Einhaltung mahnt.
Auch die Verbindung zu den Insassen scheint wesentlicher Erweiterung zu bedürfen. Muss ja eigentlich auch, denn schon zur Öffnung der Türen kann natürlich nicht an jedem Ort Erlaubnis erteilt werden. Da
kommt noch einiges auf uns zu, im Moment zu sehen an den Bergung von Passagieren aus liegengebliebenen ICEs.
Unbedingt sinnvoll scheint aber eine Regelung, die bei einem der Versuche gezeigt wurde. Da ging es um einen Unfall, zu der ein Rettungswagen unterwegs war. Gleichzeitig kümmerte sich die
Software aber auch um ein Shuttle, das eventuell den Weg des Rettungswagens hätte versperren können.
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