Sprechblasen 2
Im Kapitel 'Sprechblasen 1' haben wir uns ein wenig um das Softwareorientierte Auto aus der Sicht der Entwickler/innen gekümmert. Dass die mit einer gemeinsamen Fachsprache versorgt werden und ihr
Wissen in Europa halten sollen.
Nachvollziehen konnten wir das zwar nicht, aber wir haben bei diesem Thema auch mehr den Fokus auf die Beziehung zwischen Herstellern und Kunden. Diese ständigen Appelle, uns doch bitteschön in
möglichst allen Bereichen unabhängig zu machen, gehen uns langsam auf die Nerven.
Vielleicht ist ja das Gegenteil richtig, wenn man an die Herausforderungen der Zukunft denkt. Wir sehen nämlich neben dem Klimawandel auch noch die Möglichkeit, dass der Kapitalismus gegen die Wand
fahren könnte, wenn man nur an Verschuldung und Auseinanderdriften von Arm und Reich denkt.
Politik ist nicht so unser Thema, auch wenn die Situation noch so ernst zu sein scheint. Bleiben wir also bei der Suche nach dem Softwareorientierten Auto oder, besser im vorigen Kapitel formuliert, dem
Fahrzeug das eigene Bedürfnis mitteilen.
Ja was sind denn eigentlich die eigenen Bedürfnisse im Auto. Und vor allem, wo gehen sie denn über die derzeit erfüllbaren hinaus? Die einzig hier sichtbaren wären doch die durch Autonomes Fahren ab Level
4 erfüllbaren. Man hätte Hände und Kopf frei für Anderes als Autofahren.
Aber das wird noch eine Weile dauernd, bis das mit genügend Sicherheit gewährleistet ist. Befassen wir uns also mit der Realität und lassen wir die ganzen, hierzu verfassten Sprechblasen einmal beiseite.
Hierzu schlagen wir den neusten ICE denn zu diesem Thema beitragen.
Ja, wir haben es erlebt, wie Leute in der ersten Klasse ihre Geschäfte bzw. Besprechungen durchführen. Das ist allerdings im ICE 4 schon eingeschränkt, denn im Ruhebereich soll man schlafen oder auch
konzentriert arbeiten können. Das begrenzt Telefonieren auf ein absolutes Minimum.
| Allgemein zugängliche Abteile gibt es nicht mehr. |
Man hätte also vielleicht die Bedingungen von Level 4, aber dann doch nicht, weil man Rücksicht nehmen muss. Die Sitze der ersten Klasse sind relativ üppig und bequem, ob sie aber mit der möglichen
Beheizung/Belüftung und Massagefunktion im Pkw mithalten können?
Bleiben noch der mögliche Bordservice, der Gang ins Bordrestaurant und zur Toilette, wo das Auto eben nicht mithalten kann. Unschlagbar sind auch die großen Tische, vor allen einer für Kinder im
Mehrzweckwagen. Mitzunehmende Fahrräder müssen aber extra reserviert werden.
Nehmen wir den ICE 4 als Maßstab für bis zu 250/265 km/h schnelles Reisen, dann fällt einem nichts wirklich Wichtiges ein, was machbar wäre, es derzeit in den Pkw zu übernehmen. Was aber soll dann der
dauernde Hinweis auf goldene Zeiten mit dem softwareorientierten Auto?
Der/die Kunde/in fährt noch ebenso oft, außer bei Tesla, zur Wartung in die Werkstatt und wundert sich, dass die Preise nicht gesunken sind, sondern momentan sogar noch steigen. Sogar die Rechnung
beim TÜV hat die hundert Euro wieder längst hinter sich gelassen.
An die Werkstatt sind viele Kunden/innen ohnehin durch die lange Garantie für die Batterie gebunden. Und das noch zunehmende Leasing fügt ein Übriges hinzu. Bleibt der halbjährliche Wechsel der Reifen,
den man durch Ganzjahresreifen zwar umgehen kann, aber . . .
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