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  Elektrifizierung



Radnabenmotor von Schaeffler, hier noch für Pkw, aber mit Integration der Betriebsbremse.

Sie ist auch beim Lkw in vollem Gange, natürlich gegenüber dem Pkw noch weit zurück, besonders, wenn man sich die Lade-Infrastruktur anschaut. Trotzdem sei es erlaubt, über weitere Maßnahmen der Elektrifizierung im Lkw-Bereich nachzudenken. Und da wir uns hier im Bereich der Bremse umtun, fangen wir da einfach an.

Ist zwar historisch gewachsen, aber doch eine gewisse Verschwendung, zunächst mit elektrischer Energie Druckluft von bis zu 12 bar zu erzeugen, um damit dann die Bremsen zu betätigen. Das kann doch kein guter Wirkungsgrad sein, wo wir doch gerade beim Fernverkehr auf der Suche nach fast jeder Kilowattstunde und damit Reichweite sind.

Geht das auch anders? Schwierig. Der Kollege Pkw hat es immerhin geschafft, seine Feststellbremse elektrisch zu betätigen, benutzt aber für die Fußbremse immer noch sein hydraulisches System. Ein Fahrzeug auch bei nachlassendem Druck immer noch sicher zu halten, ist natürlich beim Lkw mit seinen Federspeichern ein brillanter Schachzug.

Obwohl auch der seine Grenzen hat, weshalb es ja die Versuchsstellung am Handbremsventil gibt. Also gibt es auch hier keine Garantie. Dehalb müsste es auch eine elektrisch betätigte Bremse am Lkw geben können, nur eben mit einer größeren Übersetzung. Und was ist, wenn der Strom ausfällt und die Bremsbeläge ihre Spannkraft verlieren?

Solange die Bremse erkaltet, müsste die erhalten und, wie beim Pkw, bei Bedarf noch nachgespannt werden können. Es müsste also genug Reserve in der Hochvoltbatterie vorhanden sein, sodass bei irgendeinem Defekt der/die Fahrer/in beim Betätigen der Handbremse gewarnt wird. Vielleicht könnte die Bremse dann aber irgendwann verriegelt werden und so bleiben.

Überhaupt, gibt es denn noch eine andere Art, Reibung durch die Bremsbeläge zu erzeugen als durch kräftige Schrittmotoren? Da wäre vielleicht die Piezo-Technik schnell genug für z.B. eine Panikbremsung. Was für Injektoren gut ist oder war, wird in einer Bremsanlage eher schneller sein als Druckluft, die durch Leitungen strömt.

Allerdings sind die Wege, die Piezo-Kristalle überbrücken müssten, unvergleichlich viel länger. Man kann sich wohl kaum vorstellen, wie viele Piezo-Kristalle da aufeinander gepackt werden müssten. Aber der Lohn wäre, die Radbremse elektrisch ansteuern zu können, die Erzeugung von Druckluft zu sparen und beim Pkw sogar die Service-Intervalle in Bezug auf hydraulische Flüssigkeit.

Denken wir es mit dem Antrieb zusammen, was bei der Größe von für Lkw-Antriebe nötige E-Motoren schwerfällt, so wäre es doch einen Versuch wert, beides zusammen in den Rädern unterzubringen, notfalls als Allrad. Es fehlt uns also ein Elektromotor, der nicht nur Rekuperieren, sondern auch bremsen kann.

Ohne Reibung scheint das für eine Vollbremsung zunächst unmöglich. Aber immerhin gibt es ja Konzerne wie beispielsweise ZF, die sich auch Wabco einverleibt haben und in dieser Richtung entsprechende Versuche durchführen könnten. Soviel steht fest, Vollstrom in Gegenrichtung reicht mit Sicherheit nicht aus.

Also mit Reibung dem Rotor zu Leibe rücken und damit Bremszange und -scheibe aus schwerem Eisen sparen. Die ungefederten Massen wären nur größer, wenn alle Räder so angetrieben würden. Allerdings ihr Verhältnis zu den gefederten wegen deren größeren Masse vielleicht doch nicht. Batterien verlangen halt ihren Tribut.

Aber stellen Sie sich nur für einen Moment die Vorteile vor. Keine Angst vor Frost im Winter. ABS und ESP würden nicht durch Wegnehmen von Bremsenergie, sondern durch gar nicht erst hinzufügen möglich. Kein Kompressor, keine Luftkessel und keine Leitungen, auch nicht zum Hänger. Allerdings eine andere Luftfederung wäre nötig.

Schon vor langer Zeit gab es von Boge eine Zusatz-Luftfederung ohne Kompressor. Der Druck entstand durch die Pumpbewegungen des Fahrwerks beim Ein- und Ausfedern.

Eine Hochvoltleitung z.B. zum Auflieger zur Betätigung von dessen Bremsen scheint inzwischen auch schon unnötig zu sein, weil der vielleicht demnächst mit eigenem Batterie-Pack kommt. Wobei die Zumessung von dessen zusätzlicher Kraft ohnehin geregelt sein müsste. Dann könnte dessen Bremskraft ähnlich geregelt werden.

Noch ein Elektrifizierungs-Tipp: Die Klimaanlage bzw. Heizung durch ein riesiges Peltier-Element ersetzen. Es setzt elektrische Energie je nach Bedarf direkt in Heizung oder Kühlung um und würde uns wieder einen Kompressor samt der ganzen vermaledeiten Diskussion um das richtige Kältemittel einschließlich dessen Service-Ansprüchen ersparen.

Man kann die verschiedenen Vorschläge in diesem Kapitel auch zusammenfassen. Sie wollen im Prinzip nur eines, nämlich die reichlich vorhandene elektrische Energie direkt auf die verschiedenen Untersysteme wirken lassen und nicht erst z.B. in pneumatische oder hydraulische Energie umwandeln, weil so etwas bringt grundsätzlich Verluste und mehr Aufwand.

Radnabenmotor, hier im Pkw . . .


Radnabenmotor, hier für den Lkw-Bereich . . .








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